Businessplan Modelabel

So erstellst du schnell den perfekten Businessplan für dein Modelabel

Der Businessplan ist ein wichtiges Instrument für dein Modelabel, in dem du dich auf die wesentlichen Merkmale und Kennzahlen fokussierst. Gerade wir kreativen Köpfe tun uns manchmal schwer, uns an einen festen Plan zu halten. Aus uns sprudelt eine Idee nach der Anderen. Aus genau diesem Grund brauchst du eine fundierte Grundstruktur, auf die du immer zurückgreifen kannst, wenn dein kreativer Geist einmal wieder mit dir durch geht.

Außerdem hilft dir ein Businessplan für dein Modelabel, deine Geschäftsidee richtig zu formulieren. Vielleicht kennst du diese Problematik ebenfalls: Du lernst neue Leute kennen und dann kommt die ganz normale Frage: „Was machst du beruflich.“ Ich empfinde es gerade beim Entwickeln eines Modelabels sehr schwer, einem branchenfremden Menschen eine zufriedenstellende Antwort auf diese Frage zu geben. Glücklicherweise findest du auch für diesen Fall mit einem Businessplan für dein Modelabel eine einfache Antwort für neugierige Fragen.

Diese Antwort nennt sich unter Unternehmern und Gründern „Elevatorpitch“, grob übersetzt: Fahrstuhlzusammenfassung. Mehr dazu erfährst du unten unter dem Punkt „Deine Geschäftsidee

Spätestens, wenn du Banken oder andere Institutionen für dein Projekt mit ins Boot holst, ist ein ausführlicher Businessplan unerlässlich. Dazu würde ich dir in jedem Fall eine Gründungsberatung empfehlen. Laut der IHK kannst du eine Förderung zu diesem Coaching beantragen. Dafür gelten die folgenden Voraussetzungen:

… Der Existenzgründer muss bereits selbstständig tätig sein. Zu Zeitpunkt des Beratungsbeginns darf die Existenzgründung allerdings nicht länger als fünf Jahre zurückliegen.“

Welche Punkte im Businessplan sind unerlässlich für die eigene Reflexion?

Mein aller erster Businessplan war in einer halben Stunde geschrieben. Geholfen hatte mir dabei ein befreundeter Unternehmer, der natürlich genau die richtigen Fragen zu meinem Geschäftsmodell hatte. Es war kein Meisterwerk, es hatte mir damals aber sehr geholfen einen besseren Blick für mein Vorhaben zu erhalten. Darum möchte ich dir heute keinen Aufbau eines klassischen Businessplans vorstellen. Eine tolle Auswahl an bank- gerechten Musterbusinessplänen findest du hier.

Im Folgenden erhältst du alle wichtigen Kernfragen, um einen Businessplan für dein Modelabel aufzusetzen und dir über deine Vision klar zu werden:

Deine Geschäftsidee

Schreibe die Idee in einem Satz auf (kurz, knapp, knackig). So wirst du dein Vorhaben in Zukunft auch immer Neugierigen präsentieren. Hier eine kleine Hilfestellung in Form des Elevator-Pitch:

Stell dir vor, du steigst in den Fahrstuhl und mit dir zeitgleich eine weitere Person. Ihr kommt ins Gespräch und du wirst dabei gefragt, was du beruflich machst. Du weißt, dass im letzten Stock des Hochhauses eure Begegnung endet, also musst du dich und deine Idee innerhalb von 30 – 60 Sekunden übermitteln (lieber kürzer, als länger, denn meist geht eine Fahrt mit dem Aufzug nicht länger). Diese maximale Minute muss sitzen. Überleg dir, was dich einzigartig macht und abhebt, so dass dein Pitch in den Köpfen anderer hängen bleibt. Wenn du hier lange überlegst und unnötige Füllwörter, wie „ehm“, etc. nutzt, wirst du auf Dauer nicht überzeugen und strahlst Unsicherheit aus. Jemand, der in dich investiert, muss später das Gefühl haben, dass du ganz genau weißt, wovon du sprichst. Dazu musst du hinter deinem Konzept stehen und dieses genauestens ausarbeiten.

Investitionen für den Start

Was ist für den Verkaufsstart deiner Kollektion finanziell nötig? Was sind deine Fixkosten? (z. B. für freie Mitarbeiter, Ateliermiete, Webhosting etc.)? Welche Kosten fallen neben der Kollektion an? (z.B. Gewerbeschein, Gründungsberatung, Markeneintragung, Geschäftsreisen)

Dein Unternehmerlohn im Businessplan für dein Modelabel

Welche Mittel benötigst du für den privaten Bedarf monatlich? (z. B. Lebensmittel) Was sind deine Fixkosten? (z. B. Handyvertrag, Versicherungen, Altersvorsorge etc.)

Mein persönlicher Rat: Setze deinen Unternehmerlohn als Quereinsteiger nicht zu hoch an und versuche in den ersten zwei bis drei Jahren, deine persönlichen Kosten durch eine weitere Einnahmequelle, wie z. B. einen Nebenjob oder Kapitalerträge zu decken.

Besonders Investoren, obgleich privat oder von einer Organisation, möchte sehen, wie du mit deinem Kapital kalkulierst und vor allem, wie du deinen erwirtschafteten Gewinn sinnvoll reinvestierst.

Schaffst du dir einen ausreichenden Puffer für Eventualitäten, um nicht in Zahlungsschwierigkeiten zu kommen? Solche ungeplanten Ausgaben treten nicht all zu selten während der Produktionsphase einer Kollektion auf.

Sorgst du dafür dein Unternehmen stetig voranzubringen und zu verbessern? Wenn du für all das gesorgt hast, zahlst du dir selbst NATÜRLICH ein Gehalt aus. Das muss von Anfang bei deinen Verkaufspreisen für deine Endkunden berücksichtigt werden.

Und nun die harte Realität: Es ist eher die Regel, dass du in den ersten drei Jahren rote Zahlen schreibst, bis du einen richtigen Gewinn erwirtschaftest. Dein Business ist nicht mal eben in einem Monat aufgebaut, es bedarf Ausdauer, „Zurückstecken“, viel Arbeit und Interesse an den Hintergründen der Textilindustrie. Hast du das Gröbste hinter dir, bin ich mir sicher, dass deinem andauernden Erfolg nichts im Wege steht.

Wie viel kostet eine Kollektion?

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ESTIMATE – die Preiskalkulation für dein Modelabel

Um diese sehr individuelle Frage konkret für dein Modelabel beantworten zu können, gibt es meine Preiskalkulation ESTIMATE. Mit der Hilfe der hinterlegten Formeln, kannst du dir ganz einfach deinen möglichen Gewinn, deine Gesamtausgaben, mögliche Herstellungskosten, Verkaufspreise, und vieles mehr ausrechnen. Das hilft dir bei einer realistischen Budgetplanung und einer souveränen Finanzierung deines Modelabels.

Produzenten und Dienstleistungspartner

Welche Lieferanten produzieren in welcher Menge? Und zu welchem Preis? Ist seine Ware/Dienstleistung dauerhaft verfügbar?

Wie du eine branchenübliche Produktanfrage stellst, mit der dein potenzieller Produzent dir einen möglichst genauen Kostenvoranschlag senden kann, erfährst du in dem Artikel „technische Zeichnungen“ bzw. in meinem Buch Produktionsreif.

Wo verkaufst du deine Ware?

Dank der heutigen Zeit hast du die Möglichkeit, Fixkosten in Bezug auf das Anmieten einer Ladenfläche einzusparen. Mit der richtigen Marketingstrategie erzielst du gute Erfolge mit einem Onlineshop und benötigst erstmal keine festen Mitarbeiter, Versicherungen für den Laden, Kassensysteme etc. Weitere Vertriebsideen findest du im Artikel Verkaufsstrategien für dein Modelabel.

Wie lagerst bzw. versendest du deine Ware?

Das wird meist vergessen, denn mit dem eigentlichen Produkt hat das nichts zu tun. Dennoch musst du diesen Punkt in der Kalkulation des Businessplans für dein Modelabel berücksichtigen. Am Anfang ist ein Lager meist erstmal irrelevant, da die meisten Labels mit kleinen Mengen starten, um das Risiko gering zu halten. Eine Garage oder ein Regal reichen optimal für die ersten Monate aus. Viele erfolgreiche Unternehmen haben mit einer sogenannten Garagenfirma gestartet (Google, Amazon, u. v. m.). Beim Versenden solltest du gerade mit einem nachhaltig agierenden Label die Mehrkosten für eine nachhaltige Verpackung einbinden. Diese ist kostspieliger – auch wenn es sich um Centbeträge handelt. Je nach Menge kommt am Ende einiges zusammen. Überdenke zum Beispiel auch, dass alltägliches Klebeband nicht nachhaltig ist. Überlege dir hier eventuell Optionen.

Zielgruppe für deine Kollektion

Wer ist dein Idealkunde? Gibt es Menschen in deinem Umfeld, die deiner Kundschaft entsprechen?

Jeder Designer hat eine Muße für die er entwirft. Welcher Typ inspiriert dich? Hierfür gibt es immer einen Grund. Fange an diesen Typ zu studieren, was inspiriert dich an ihm/ihr und finde heraus, wieso. Hiermit erleichterst du dir den Designprozess und hast eine genauere Vorstellung, wie du deinen zukünftigen Kunden marketingtechnisch erreichst.

Was arbeitet dein Kunde? Wo wohnt er bzw. sie? Wofür interessiert sich diese Person? Alter? Welches Probleme hat dieser Kunde?

Generell gesehen gibt es nur zwei Typen von Käufern.

Kunde 1: kauft aus dem Grund, weil er aus einem Mangel zu etwas hinmöchte. Als Beispiel kannst du hier die Personen nehmen, die gerne ethische Kleidung kaufen und in Zukunft einen nachhaltigen Konsum umsetzen möchten, aber nicht wissen wie.

Kunde 2: kauft aus dem Grund, weil er von etwas weg möchte. Als Beispiel: Er wählt genau deine Produkte aus, weil du ihm etwas anbietest, was er sich vorstellt und er sich bis dato mit einer Alternative zufrieden gegeben hat, die seine Bedürfnisse nicht vollständig erfüllt hatten. Der Kunde möchte komplett klimaneutral shoppen, findet ein Unternehmen aus Australien, dass seine Produkte komplett nachhaltig umsetzt, aber durch die Luftfracht fördert er CO²-Emissionen. Dein Unternehmen bietet hingegen, neben gleichwertige Produkte, eine Produktionsstätte in Deutschland und damit kürzere Transportweg.

Gehörst du selbst du deiner Zielgruppe?

Das ist natürlich kein Muss. Viele erkennen aber meist aus dem persönlichen Verlangen eine Lücke am Markt und finden dann mit ihrem Label eine Lösung dafür.

Alleinstellungsmerkmal der Idee und Kaufanreiz im Businessplan für dein Modelabel

Was braucht dieser Kunde? Welche Probleme lösen deine Produkte? Was unterscheidet dich von deinen Mitbewerbern? Was ist deine Innovation?

Recherchiere genau, welche Marken deinem Konzept ähneln und somit deine Konkurrenten sind. Nur wenn du die Stärken und die Schwächen deiner Mitbewerber kennst, ist es dir möglich, dich klar von ihnen abzuheben. Helfen kann dir hier eine Analyse in Form eines Koordinatensystems. Lege zwei Parameter fest, die dich deiner Meinung nach abheben und positioniere deine Mitbewerber darin. Wo ist hier eine Lücke, um dich positionieren zu können? Bzw. passt du mit deiner Idee in die freibleibende Lücke?

Businessplan Modelabel
Analyse Preis vs. Nachhaltigkeit

Worst- and Best-Case

Die Basisfrage im Businessplan für dein Modelabel lautet:

Was ist dein Ziel und bis wann möchtest du es erreichen? (z.B. einen gewissen Stundenlohn innerhalb eines Jahres erreichen oder eine bestimmte Menge deiner Produkte verkaufen etc.)

Best-Case

Du erreichst dein Ziel! Wie sieht die optimale Situation aus? Was muss dafür passieren?

Erstelle dir einen 5-Jahres-Businessplan. Hier gehst du von dem Best-Case-Szenario aus. In fünf Jahren kann vieles passieren. Überlege dir, was deine einzelnen Ziele und Etappen für die kommenden Jahre sind. Welche Umsätze möchtest du erzielen. Wie viele Kollektionen planst du? Welche Unterstützung in Form von Mitarbeitern oder Freiberuflern benötigst du? Denn auf Dauer kannst du mit stetigem Wachstum nicht alles selbst übernehmen, sondern musst dich auf die Dinge konzentrieren, in denen du der Profi bist. So erzielst du maximale Produktivität.

Worst-Case-Alternative

Welche Risiken birgt dein Vorhaben? Wie sähe eine Geschäftsaufgabe aus? Wie könntest du an finanzielle Mittel kommen? (z.B. Nebenjob)

Ein großes Risiko besteht z. B. im stetigen Warenfluss, der vorfinanziert werden muss. D. h. im Normalfall ist die erste Kollektion nicht vollständig verkauft, muss die nachfolgende bereits entwickelt und bezahlt werden, um keinen Ausverkauf oder geringeres Interesse deiner Kunden zu riskieren. Denn dann hast du keine Einnahmen mehr und deine Kunden werden irgendwann ohne Neuheiten nicht mehr bei dir einkaufen.

Ein Plan B zur Hand zu haben ist immer die richtige Entscheidung, denn du musst berücksichtigen, dass nicht alles glatt laufen wird. Du kannst zum Beispiel automatisch das Risiko minimieren, indem du zu Beginn eine Teilzeitstelle annimmst, um für deine Fixkosten zu sorgen. Während der restlichen Zeit baust du dein Unternehmen auf. Sobald du merkst, dass du mit deinem Label mehr einnimmst, als bei deiner Festanstellung, kannst du hier überlegen deine Arbeitszeit komplett in deine Selbstständigkeit zu stecken.

Aufgaben bis zur Gründung

Hier erstellst du eine genaue To-Do-Liste der Aufgabe, die du vor der Gründung noch in Angriff nehmen musst. Darin sollte unter Anderem stehen: Businessplan schreiben.

Übrigens: Auch wenn du schon ein Mode Start-up gegründet hast, ist der Businessplan ein guter Leitfaden, um deine aktuellen Ziele zu realisieren. Ebenfalls kann es manchmal dazu kommen, dass du erst mit gewisser Zeit, eine finanzielle Unterstützung von deiner Bank benötigst. Wie schon am Anfang erwähnt, sind für offizielle Institutionen aber ausführlichere Angaben zu machen und vor allem konkrete Zahlen zu nennen.

Aktualisiert am 07.06.2021

Hast du dazu noch Fragen zum Businessplan für dein Modelabel? Ich helfe dir gerne weiter und stehe dir mit meinem Feedback zur Verfügung.

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