Die schönsten Entwürfe sind leider nicht viel mehr wert, wenn sie niemand sehen kann. Das Thema „Vermarktung“ ist enorm wichtig, um deine Kunden bei der Markenvielfalt am Ende zu deinem Label zu bringen und um ihnen deine Besonderheiten zu präsentieren. Durch den finanziellen Aspekt sind viele, gerade noch junge Labels gezwungen, auf große Marketing Kampagnen zu verzichten, um die Bekanntheit des eigenen Labels zu erhöhen.
Aber es gibt eine gute Nachricht, denn ich habe viele gute Tipps zusammengefasst, die deine Bekanntheit erhöhen, aber nicht teuer oder gar kostenlos sind.
Eine wichtige Frage musst du vorab klären:
Wo und wem bietest du deine Kollektion an? Es macht einen großen Unterschied, ob du deine Kollektion in der eigenen Boutique oder im stationären Einzelhandel anbietest ODER über einen Onlineshop.
Die Faustregel lautet, sich dem Kunden an dem Ort zu präsentieren, an dem er dich finden wird.
Im heutigen Artikel erkläre ich einige Wege, wie du deine eigene Modekollektion online vermarkten kannst.
Social Media
Allen Online-Marketinginstrumenten voran sind Facebook & Co. Oftmals stehen die Social Mediaauftritte noch vor der offiziellen Homepage oder gar vor dem Onlineshop. Dieses Medium hat den entscheidenden Vorteil, dass es ist einfach, eine Fanpage schnell erstellt werden kann und dabei viele Menschen erreicht. Allerdings erhältst du über Facebook & Co nur ein treues Publikum, wenn du regelmäßig postest.
Besonders gut kann es auch bei deinen Fans ankommen, sie in deine Entscheidungen einzubinden. Stelle offene Fragen oder lasse sie abstimmen.
Im Laufe der Zeit lassen sich dann auch gezielte Werbekampagnen starten. Diese kosten allerdings Geld. Wenn du hierfür deine Zielgruppe und deren Interessen sehr genau kennst und kannst du mithilfe von Facebook-Werbung eine große Bekanntheit erlangen.
Auch Instagram und Pinterest sind tolle Plattformen, um dein eigenes Modelabel bekannter zu machen und bieten die Chance von einer breiten Masse Aufmerksamkeit zu erlangen. Regelmäßige Updates und auch einige Einblicke hinter die Kollektion lassen dein Publikum wachsen.
Vergiss nicht, alle Medien miteinander zu vernetzen und kreiere am besten deinen eigenen Hashtag, damit andere gezielt nach Beiträgen von dir suchen können. Außerdem gib deinem Fan immer die Chance an dich und deine Kollektion heranzukommen. Gib deine Emailadresse oder deinen Onlineshop an, sei dabei nicht zu aufdringlich und ganz wichtig! Überprüfe regelmäßig deine Nachrichten und antworte immer und so schnell wie möglich!
Externe Onlineshops
Der korrekte Aufbau eines Onlineshops ist für viele Designer gerade am Anfang ein Buch mit sieben Siegeln. Und selbst dann bleibt die Frage offen, wie kommen die Kunden zum Onlineshop. Genau hier setzen Plattformen, wie Etsy, oder Avocado Store an. Sie bringen die Kunden zu dir. Alles was du tun musst ist, ein Profil zu erstellen, das Material, wie Fotos und Texte in deinen Shop einzufügen und deine AGBs etc. zu verfassen. In den verschiedenen Rubriken kannst du nun von potenziellen Kunden entdeckt werden.
Mit einer guten Präsentation und etwas Glück werden deine Angebote evtl. von der Plattform gepusht, indem sie für einen bestimmten Anlass auf der Titelseite angezeigt werden. In meiner Zeit als selbstständige Designerin habe ich selbst über DaWanda (heute nur noch Etsy) meine Produkte angeboten und war mehr als überrascht, dass ich damals selbst für ein Titelangebot ausgewählt wurde. Das verhalf mir natürlich zu einem zusätzlichen Push.
Crowdfunding
Eine weitere tolle Möglichkeit neben dem Gedanken der Finanzierung, kann Crowdfunding auch dazu beitragen ein größeres Publikum zu bekommen, Kontakt zu seiner Zielgruppe aufzunehmen und die Idee auszutesten. Vor kurzem habe ich mit dem Label SHIPSHEIP bereits über ihre Erfahrungen mit Crowdfunding gesprochen.
Übrigens hat es mich sehr gefreut, zu hören, dass die beiden ihre Fundingschwelle erreicht haben und das Projekt somit erfolgreich war. Hier kannst du das Interview noch einmal nachlesen.
Das Label Front Row Society hat ihre Idee ebenfalls über Crowdfunding finanziert und ihr Projekt selbst steht im Zeichen von Crowdfunding.
Das Konzept lautet: „Fashion Democracy.“ Über ihre Online-Plattform kommen Designer und Künstler weltweit zusammen und stellen sich einem Publikum von über 40.000 Mitgliedern. Es wird dabei über die beliebtesten Entwürfe abgestimmt und am Ende werden diese als Tücher, Taschen oder Damenoberbekleidung produziert. Dabei hat Front Row Society starke Partner, wie das KaDeWe oder Breuninger.
Wie ich finde eine sehr interessante Idee, die auch deinem Label zu mehr Bekanntheit verhelfen kann.
Label-Datenbank
Bei Seiten wie TheLabelFinder.de kannst du deine Marke mit deinen Verkaufspunkten eintragen lassen. Der Vorteil ist eine enorme Reichweite. Speziell bei TheLabelFinder greifen Kooperationspartner, wie die deutsche Vogue, GQ, Glamour und ANNABELLE auf die Datenbank zurück, um Marken zu finden.
Einen eigenen Blog schreiben
Das klingt im ersten Moment nicht nach einem Job für einen Modedesigner, doch mit dieser Möglichkeit
kannst du deiner Zielgruppe, auf kreativer Weise, deine Visionen und Ideen noch näher bringen. Durch das regelmäßige Verfassen von neuen Artikeln kannst du deine Kunden noch weiter an dich binden und mehr über sie und ihre Bedürfnisse erfahren. Es gibt die Möglichkeit durch einen separaten Anbieter wie Blogger.com oder WordPress.com einen simplen Blog zu erstellen.
Ich würde dir jedoch empfehlen, diesen schon zu Beginn in deine Homepage einzubauen. Es ist ein wenig technisches Geschick nötig und nimmt gerade am Anfang viel Zeit in Anspruch, aber du kannst viel Geld sparen, wenn du diese Arbeit selbst übernimmst. Und übrigens kann es auch eine Menge Spaß machen.
Durch das regelmäßige vernetzen deines Blogs, wird deine Sichtbarkeit bei Google erhöht und ein größeres Publikum wird auf dich und deine Arbeit aufmerksam.
Mit Bloggern kooperieren um eigene Bekanntheit zu erhöhen
Fashion-Blogger, Youtube-Stars etc. sind die Vorbilder von morgen. Es sind die Stars zum Anfassen, was deren Fans fasziniert. Sie nehmen Einfluss auf unsere Entscheidungen, indem sie Produkte für uns testen und ihre Meinung zu Dingen aussprechen. Für dich sind besonders die Fashion-Blogger als „lebendes Werbeplakat“ interessant, denn sie zeigen ihren Fans die Tragbarkeit deines Modelabels und hauchen somit Leben in deine Kollektion.
Dieses und das Thema „einen eigenen Blog schreiben“ sind sehr eng miteinander verstrickt. Es ist nicht immer einfach den passenden Fashion-Blogger für sich zu gewinnen, vor allem, wenn du noch kein Budget für eine gute Bezahlung hast. Hast du aber einen aktuellen Blog, der den Fashion-Blogger anspricht, kann es dennoch zu einer „Geschäftsbeziehung“ kommen. Frei nach dem Prinzip: Eine Hand wäscht die andere.
Doch wie findest du Fashionblogger? Es gibt einschlägige Facebook Gruppen, wie „Fashion Collab Deck“ oder „Bloggerinnen und Blogger gesucht“ machen es dir einfach mit Fashion-Bloggern in Kontakt zu treten. Oder du suchst dir über Bloglovin‘ einen Fashion-Blogger aus und schreibst ihn einfach an. Dabei solltest du nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, sprich vielmehr ein Lob für den Blog aus und verweise auf deine Kollektion oder ein tolles Projekt, dass du gerade startest. Wenn der Blogger Interesse an deinem Label hat, könnt ihr beide von der tollen Kooperation profitieren.
Und nun kommt es auf dich an – Call to Action:
Was du heute schon tun kannst?
Hast du noch keine Fanpage auf Facebook, Instagram oder Pinterest? Erstelle heute noch eine Fanpage und/oder erstelle einen tollen Post mit Bildern und deinem persönlichen Hashtag von deiner heutigen Arbeit.
Füge noch meinen Hashtag #Modekarriere hinzu und lass mich so an deiner Arbeit teilhaben. Ich lasse dir gerne einen Like da.
Im nächsten Artikel erfährst du mehr über die offline Vermarktung deines eigenen Labels, z.B. durch Popup Stores.
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