Für Viele ist es kaum zu glauben, aber es gibt eine riesige Auswahl an Modemessen alleine in Deutschland. Für jedes Modesegment gibt es eine spezielle Modemesse, die von Kindermode, über Reitbekleidung bis hin zur Haute Couture reicht. Einige beherbergen Stoffhersteller und Textilagenturen. Andere zeigen die fertigen Kollektionen verschiedener Modemarken, auch Ordermesse genannt.
Ordermesse für Markenbekleidung
Letztere wird überwiegend von Einzelhändlern, Modeeinkäufern und Wiederverkäufern, aber auch Stylisten besucht, die die Kollektionen ca. ein halbes bis dreiviertel Jahr im Voraus ordern. Auf diesen Messen gibt es meist viel zu sehen, die einzelnen Marken buhlen um die Aufmerksamkeit der Messebesucher und nutzen dafür eine einladende Warenpräsentation und verteilen manchmal auch Give-Aways. Eine Vielzahl dieser Messen ist zukünftig in Frankfurt zu finden. Neben selbstständigen Modemarken sind auf einigen Ordermessen auch Hersteller zu finden, die fertige Kollektionen für das sogenannte Private Labeling anbieten. In höheren Stückzahlen nehmen sie auch Sonderanfertigungen entgegen.
Betrittst du den Orderstand einer Marke, wirst du in der Regel gefragt, wer du bist, ob du schon Kunde bist und für welche Firma du arbeitest. Dabei solltest du dich nicht als Gründer, mit der Idee ein eigenes Modelabel zu etablieren, outen, es sei denn es geht dir darum Markenware zuzukaufen oder deren Private Labeling-Angebot zu nutzen.
Ein Besuch einer solchen Modemesse eignet sich für Gründer, aber auch etablierte Mode Start-ups, um einen Überblick über den Markt und die Mitbewerber zu bekommen.
Hier sind die Gründe, warum du als Mode Start-up eine Ordermesse besuchen solltest:
- Eine Übersicht über deine Mitbewerber (hilft dir auch für das Schreiben eines Businessplans)
- Du bekommst ein realistisches Bild der Konkurrenz-Situation in der Modebranche und kannst abwägen, wo noch Lücken zu finden sind
- Du siehst Trends, noch bevor sie im Laden hängen
- Die Messe bietet die Möglichkeit Innovationen, die bereits in Bekleidung zur Anwendung gekommen sind, zu bestaunen
- Du kannst Preisvergleiche anstellen, da du meist Einsicht auf die Einkaufspreise erhältst
- Überblick über Warenpräsentationen und Werbematerialien, die etablierte Marken nutzen
- Mögliche Kontakte für Private Labeling
Fachmessen für Rohstoffe, Materialien und Zutaten
Ausstellungen für Stoffhersteller und Textilagenturen sind etwas „intimer“. Jeder Aussteller hat eine mehr oder weniger geschlossene Parzelle zur Verfügung. Solche Messen richten sich an Einkaufsbüros, Stoffeinzelhändler, Bekleidungstechniker und Designer. Sie sind auf der Suche nach den perfekten Materialien. Dabei besuchen sie Lieferanten, die sie kennen oder suchen auch neue Geschäftskontakte. Diese Messen finden mindestens ein Jahr im Voraus statt, da erst die Stoffe eingekauft werden müssen, bevor eine Kollektion entwickelt werden kann.
An den Ständen der Textilagenturen bist du als Modelabel ein „gern gesehener Gast“, um deren Ware zu kaufen. Dabei kannst du dir auch ein Probestück bestellen, welche einige Wochen nach der Messe an deine Geschäftsadresse versendet wird. Allerdings wirst du nicht immer alle gewünschten Abschläge auch wirklich erhalten, wenn du noch kein Kunde bist. Auch bei der Order von Stoffen gibt es Mindestabnahmemengen, sodass viele Hersteller für dich als Start-up nicht in Frage kommen. Allerdings kannst du dabei immer nach Restbeständen und Lagerware fragen. Eine Sorgfältige Planung deiner Kollektion im Voraus macht dabei viel Sinn, um die Fragen der Hersteller beim persönlichen Gespräch beantworten zu können. Dabei geht es häufig darum, in wie vielen Farben du einen Stoff ordern möchtest und welche Mengen du benötigst. Bei dieser Gelegenheit kannst du vieles über Herstellungsmethoden, Nachhaltigkeit und Qualität erfahren und dir so einen Lieferantenpool aufbauen, deren Background du schon kennst.
Eine Modemesse für Stoffe und Zutaten mit mehreren Hallen kann dich schnell überfordern. Es warten viele spannende Stoffinnovationen auf dich. Aber was benötigst du wirklich? Schreibe dir eine Einkaufsliste inkl. benötigte Meteranzahl pro Modell. Nimm auch Farb- und Stoffproben mit, die du ins Auge gefasst hast, damit du dich schneller zurecht findest und auch gezielt nachfragen kannst.
Wie kommst du auf eine Modemesse?
Textilmessen sind überwiegend Fachmessen, also nur für Businesskunden. Für die Akkreditierung benötigst du einen Gewerbeschein im Modesegment, einen Nachweis über eine freiberufliche Tätigkeit oder eine Anstellung in einem Modeunternehmen. Bei einigen Messen können auch Modeschüler teilnehmen. Der Eintritt ist in der Regel kostenlos.
Es ist von Vorteil, wenn du das erste Mal eine Modemesse besuchst, mit einigen Ausstellern in Kontakt zu treten, um einen Anlaufpunkt zu haben. Das gibt dir eine größere Sicherheit. Vergiss auch auf keinen Fall genug Visitenkarten von deinem Unternehmen mitzunehmen.
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