Eigentlich hast du keine Lust ein eigenständiges Label aufzubauen. Das Risiko ist dir zu hoch und du siehst, wenig Chancen am Markt bestehen zu bleiben. Oder du möchtest dich nur mit Design beschäftigen und nicht mit der Frage nach Produktionsstätten und Vertriebsmöglichkeiten? Dann ist die Arbeit als freiberuflicher Modedesigner vielleicht genau das Richtige für dich.
Im Folgenden erkläre ich dir die groben Unterschiede und die vielen Möglichkeiten, die die freiberufliche Tätigkeit als Modedesigner mit sich bringen.
Der Vergleich: Freiberuflicher Modedesigner und Selbstständiger mit eigenem Label
Den künstlerischen Beruf eines Designers kannst du sowohl im Rahmen einer eigenen Kollektion, wie auch als freiberufliche Tätigkeit ausüben.
Als Freelancer tauscht du deine Arbeitszeit direkt gegen Geld. Du führst Aufträge für andere Personen aus. Als Unternehmer mit einem Gewerbe setzt du deine eigenen Ideen um, entwickelst deine eigene Kollektion und vertreibst sie.
Wenn du etwa von einer Modefirma beauftragt wirst z. B. ein T-Shirt-Design zu erstellen agierst du als freiberuflicher Modedesigner. Solltest du jedoch aus eigener Motivation heraus ein T-Shirt-Design kreiiren, den Print auf ein T-Shirt drucken und es in einem Onlineshop (egal ob eigener Shop oder über einen Zwischenhändler) verkaufen, ist diese Tätigkeit selbstständig.
Ein großer Unterschied liegt auch in der Anmeldung.
Als Unternehmer musst du ein Gewerbe, beim Gewerbeamt melden und daraufhin ab einer gewissen Einkommensgrenze Gewerbesteuer bezahlen.
Ich möchte hier bewusst nicht auf die genauen Beträge und tiefgründigen steuerlichen Hintergründe eingehen.
Mit einem Unternehmen hast du die Möglichkeit unter verschiedenen Rechtsformen zu wählen, welche unter Anderem deine Haftung festlegen.
Mit einer freiberuflichen Tätigkeit ist dies von vorn herein festgelegt.
Als Freelancer in einem kreativen Beruf hast du die besondere Möglichkeit der Künstlersozialkasse beizutreten. Diese übernimmt 50% deiner Beiträge.
Die freiberufliche Tätigkeit eines Modedesigners
Als freiberuflicher Modedesigner erstellst du für deine Auftraggeber in der Regel ein Design. Entweder geht es um eine ganze Kollektion oder um einzelne Teile, die dein Kunde zu seiner Kollektion noch ergänzen möchte.
Hier ist es durchaus ratsam, sich auf ein Fachgebiet zu konzentrieren und nicht einfach alle Designaufträge abdecken zu wollen.
Als kleiner Tipp:
Ich lese viel über Businessaufbau.. Immer wieder wird betont, wer JEDEN als seine Zielgruppe ansieht, hat niemanden als seine Zielgruppe. Das sehe ich genauso.
Überlege dir daher genau, wer dein Kunde sein sollte und welches Angebot du ihm bieten möchtest. Vielleicht kennst du dich besonders gut im Bereich Funktionsbekleidung aus oder hast eine Leidenschaft für Unterwäsche. Oder du gehst in eine noch speziellere Nische und bietest z. B. 3D-Visualisierungen oder Design für 3D Drucker an.
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Viel Spaß beim Auswählen!
Welche Möglichkeiten hast du noch in der Modebranche als Freelancer zu arbeiten?
Gibt es noch eine ganze Bandbreite von Berufssparten, die du freiberuflich ausüben könntest:
- Schnittdirektrice
- 3D-Fashion Designer
- Trendscout
- Modeberater
- Illustrator
- Modejournalist
- Schneiderin
- Nähkursleiterin
- Patterndesigner
Als Freiberuflicher Modedesigner ein eigenes Label gründen
Es ist auch möglich als Freelancer zu arbeiten und dennoch eigene Produkte zu designen. Sobald du jedoch deine eigene Linie vermarktest, kommst du um eine Gewerbeanmeldung nicht mehr herum.
Um dir jedoch ein wenig die Angst davor zu nehmen, kannst du zu Beginn der Gründung die Kleinunternehmerregelung beantragen. D. h. kurzum, der unternehmerische und vor allem auch buchhalterische Aufwand wird auf ein Minimum beschränkt, da du mit dieser Regelung auf einen niedrigen Umsatz spekulierst.
Hier habe ich dir einige Ideen zusammengestellt, die du neben deiner freiberuflichen Tätigkeit wunderbar auf selbstständiger Basis ausüben kannst:
- Verkaufe Drucke deiner Modezeichnungen bei Etsy
- Modeschnitte erstellen und verkaufen
- Einen Onlineshop zu einem bestimmten Nischenthema betreiben (durch Dropshipping etc. benötigst du nicht mal mehr ein eigenes Lager)
Wie steigst du als Freelance-Designer ein?
Als einer deiner ersten Tätigkeiten neben der bürokratischen Abklärung sollte die Erstellung eines eigenen Internetauftritts sein. Es reicht zunächst über die sozialen Medien einzusteigen und ein aussagekräftiges, jedoch nicht zu detailverliebtes Profil über deine Tätigkeiten für deine potenziellen Kunden zu errichten.
Entwerfe dazu das perfekte Angebot. Mach dir klar, wer deine Zielgruppe ist und was diese Kunden brauchen. Etwas anbieten, das niemand möchte und wonach es keinen Bedarf gibt macht wenig Sinn. Behalte das immer im Hinterkopf.
Weiter geht es daran Kunden zu werben. Dazu können dir Google, Fachmessen, Facebookgruppen, Meetups oder ein Eintrag im Modedienstleisterverzeichnis hier bei MODEKARRIERE helfen. Dabei ist es wichtig, dass du klar und deutlich auf dein Angebot aufmerksam machst. Trete professionell auf und biete potenziellen Kunden Einblicke in deine bisherigen arbeiten.
Letztendlich geht es darum, richtig mit einer Kundenanfrage umzugehen. Reagiere schnell mit einem passenden Angebot. Denke auch daran, dich nicht unter wert zu verkaufen. Mit deinem Stundenlohn solltest du dich schon im Vorfeld auseinandergesetzt haben.
Nachdem du einen Auftrag erledigt hast, bleibe mit dem Kunden weiterhin in freundlichem Kontakt. War er vollauf zufrieden, bittest du ihn vielleicht um eine positive Rezension.
Vielleicht stehst du gerade vor der Frage, ob du als Freelancer arbeiten solltest. Gibt es hierzu noch weitere Argumente, die du gerne erwähnen möchtest?
*Dieser Artikel wurde auf von mir sorgfältig geprüft und basiert auf eigenen Erfahrungen, bitte beachte jedoch, dass ich keine rechtliche Gewähr für die Richtigkeit der Inhalte übernehme.
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[…] Friseurmeisterin und studiere derzeit privat Modedesign in Hamburg. Nebenbei arbeite ich als Freelancer im Bereich Content Creation und Grafikdesign. Außerdem arbeite derzeit an meiner […]
[…] Freelancern in der Kreativwirtschaft ist es leider weit verbreitet, sich deutlich unter dem eigenen Wert zu […]