Was macht eine Kollektion einzigartig und besonders? Farbe und Qualität sind ausschlaggebend für ein eindrucksvolles Kollektionsbild. Doch wie lässt sich eine eigene Modekollektion entwerfen, die einen echten Wiedererkennungswert hat?
Design by bluelela, patterndesigns.com
Die aktuellen Kollektionen auf den Modemessen zeigen einen durchgängigen Trend. Allover Prints. Davon viel, überall und sogar in Kombination. Derzeit sind vor allem großflächige grafische Prints und stilistisch reduzierte Makro Blüten ein Must-Have, um mit deiner Kollektion, deinen Kunden oder als Modeschüler sogar deinen Dozenten zu begeistern.
Schon seit einigen Saisons tauchen immer wieder moderne, eindrucksvolle Drucke am Markt auf. Die Range geht dabei von „Simple Form Florals“ in minimalistischer Farbgebung bis hin zu „Unfinshed Nature Prints“, die händische Skizzen anmuten lassen. Nichts kann deine eigene Modekollektion einfacher zu einem echten Hingucker machen, als ein herausragender Print.
Erst vor einer Woche war ich selbst bei einer Kollektionsbesprechung für diee kommende Saison Herbst/Winter. Dabei wurden mir unzählige Drucke vorgestellt. Anhand der richtigen Auswahl habe ich mich regelrecht in die neuen Kollektionen verliebt, auch wenn es nur Entwürfe auf dem Papier waren.
Wie bindest du Allover Prints in deine Modekollektion ein?
Für die Erstellung einer eigenen druckfähigen Datei benötigst du ein vektorbasiertes Grafikprogramm. D. h. deine Datei besteht aus sog. Pfaden und nicht aus einzelnen Pixeln. So vermeidest du ein unschönes „verpixeltes“ Ergebnis, wenn dein Muster in Druck gehen soll. Denn eine Vektordatei lässt sich ohne Qualitätseinbußen vergrößern und verkleinern.
Design by Razina Athar, patterndesigns.com
Die Anfertigung eines Allover Prints ist dabei mit vielen Details recht komplex und wird leider häufig bei entsprechenden Ausbildungen im Modesegment vernachlässigt. Dennoch gibt überaus viele Designer, die sich ausschließlich auf die Sparte Textildesign spezialisiert haben. Sie bearbeiten die Drucke so, dass am Ende ein unendliches Muster, ein sog. Rapport in alle Richtungen entsteht. Das kannst du dir vorstellen, wie eine Kachel, die sich immer wiederholt. Die Schwierigkeit liegt darin, dass am Ende kein „Rand“ sichtbar ist und der Betrachter keine Lücken oder Wiederholungen erkennt. Es steckt also viel Know-How dahinter, darum wählen auch Modeunternehmen aus der Industrie gerne den Weg vorgefertigte Drucke zu nutzen, einfach weil der Zeitaufwand im Tagesgeschäft zu hoch wäre. Denn ein einziger Allover Print kann 1 bis 3 Arbeitstage in Anspruch nehmen.
Da Druckbücher in der Branche zwar genutzt werden, jedoch sehr teuer sind, habe ich mich auf die Suche nach einer Datenbank begeben, die unterschiedliche Drucke beinhaltet und in die immer wieder neue Drucke hinzugefügt werden. Fündig wurde ich bei Pattern Design. Auf der Online Plattform bieten Designer bei Pattern Design weltweit ihre angefertigten Drucke in unterschiedlicher Qualität zum direkten Download an. Der Dienstleister verfolgt eine klare Philosophie: „Einerseits möchten wir Designern helfen, ihre Muster weltweit zu verkaufen, und andererseits möchten wir die Nachfrage nach Mustern von Unternehmen und Individuen bestmöglich befriedigen.“ Der Vorteil ist klar: Du kaufst nur das Design, das du auch benötigst. Damit ist es eine perfekte Dienstleistung, gerade wenn du einen zielgenauen Bedarf an Prints hast, z. B. für deine Modemappe, für ein Portfolio als Freelancer oder für deine Selbstständigkeit, wenn du eine eigene Modekollektion entwerfen willst.
Deinen Wunschprint den Farben deiner Kollektion anpassen
Außerdem ist es auf der Internetseite möglich deinen gewünschten Print farblich deinen Vorstellungen anzupassen. Dazu stellt Pattern Design ein Tool zur Verfügung, womit du jede einzelne Farbe des Drucks ändern und anhand der Vorschaubilder gleich das Ergebnis begutachten kannst. Damit hast du auch im Voraus einen Überblick über die Anzahl der Farben. Das musst du berücksichtigen, wenn du Stoff mit deinem Wunschprint bedrucken lassen möchtest. Je mehr Farben und je filigraner der Druck, desto teurer wird das Aufdrucken.
Solltest du deine Drucke für dein eigenes Label bedrucken lassen wollen, gibt es noch einen weiteren Punkt, den du unbedingt bei der Einbindung von Allover-Prints beachten solltest:
Gerade bei kleinen Labels und Neugründungen in geringer Stückzahl greifen viele Designer gerne zu lokalen Stoffen von unterschiedlichen Stoffgeschäften. Dabei ist Vorsicht geboten, da einige Hersteller, ihre bedruckten Stoffe nicht für den kommerziellen Einsatz anbieten möchten. Welche Stoffe du auf keinen Fall für ein eigenes Label einbinden solltest, erfährst du bei den jeweiligen Herstellern. Damit du rechtskonforme Allover Prints in deine Kollektion einbinden kannst, ist es deshalb nur ratsam Stoffe selbst bedrucken zu lassen.
Design by Arantxa García Aldea, patterndesigns.com
Welche Möglichkeiten bietet dir Pattern Design als Modedesigner
Du hast einen einfachen Zugang zu endlos vielen verschiedenen Mustern. Diese Muster kannst du in unterschiedlichen Bildqualitäten kaufen und so kostengünstig dein Portfolio mit aussagekräftigen Allover Prints auffüllen
Wenn du bisher nicht wusstest, was designtechnisch alles möglich ist, kannst du auf dieser Webseite eine ganze Bandbreite an unterschiedlichen Mustern sehen und dich inspirieren lassen
Für die Gründung eines eigenen Labels gibt es viele Dinge zu tun, anhand der verschiedenen vorgefertigten Drucke bleibt dir viel Arbeit und auch evtl. viel Ärger, bei möglichen Fehlern einer eigenen Druckdatei erspart
Als Freelancer kommt es im Modebereich häufig vor, dass ein Kunde unterschiedliche Drucke zur Auswahl in eine Kollektion eingebunden haben möchte oder sogar ein komplettes Druckrepertoire benötigt. Mit der Datenbank von Pattern Design kannst du schnell und easy solche Aufträge umsetzen
Wie stehst du zu dem Thema Allover Print? Hast du Stoff schon mal selbst bedrucken lassen?
Deine Kollektion steht, du kennst deine Zielgruppe, dein Traum ist zum Greifen nah. Zu deinem Glück fehlen dir nur noch die richtigen Vertriebspartner. Einkäufer für Boutiquen, Modehäuser, Boutiquenbesitzer etc.. All jene die sich dafür entscheiden, deine Produkte in ihr Sortiment aufzunehmen und daran glauben, ihre Zielgruppe mit deiner Kollektion begeistern zu können. Die Vertriebsmöglichkeit über eine Einkaufsabteilung kann sich gerade bei großen Modehäusern schwierig gestalten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Einkäufer gegenüber neuen Marken extrem skeptisch sind, gerade wenn du mit deinem Modelabel erst einmal einen Fuß in die Tür bekommen möchtest . Am Ende kommt es nur auf die Zahlen an. Penibel wird errechnet, welche Drehung der Artikel auf der Ladenfläche macht, sprich, wie schnell auf den Quadratmeter verkauft wird. Dardurch fallen die meisten Marken so schnell wieder aus dem Sortiment, wie sie einst aufgenommen wurden. Bei kleinen Boutiquen ist die Sache noch einfacher, hier freut man sich über eine Kollektion, die sich von den bekannten Marken der großen Modeketten abhebt und genau das schätzen auch die Kunden dieser Geschäft. In diesen Geschäften bekommst du meist die Möglichkeit, ausgewählte Artikel auf Kommission zu verkaufen. Das heißt, du bekommst erst Geld, wenn ein Teil verkauft wurde und damit eignet es sich kaum, wenn du in etwas höheren Stückzahlen produzieren lässt.
Der Schritt zum Modeeinkäufer
Als erstes ist es wichtig, dass du deine Kollektion und die angestrebte Zielgruppe weißt einzuschätzen. Du für dich klar und vorallem begründbar sein zu welchen Modehäusern, Marken etc. deine Artikel passen würden. Genau diese Argumente wirst du für die Vorstellungsgespräche benötigen. Bereite dich gut darauf vor und vor allem versuche ein persönliches Gespräch oder zumindest ein Telefonat mit anschließender Musterzusendung zu erwirken. Einkäufer sind vielbeschäftigte Menschen, die oft unterwegs sind und täglich einen schwall an Emails erhalten. Durch verschiedene Gespräche mit Einkäufern und auch aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass einige aufgehört haben, Nachrichten zu lesen, in denen sie CC stehen. Wieder andere lesen Nachrichten nur, wenn ihnen ihr Assistent den Hint gibt, dass es sich um eine wichtige Nachricht handelt.
Suche nach passenden Boutiquen oder Pop-Up Shops. Durchforste Online-Shops, die thematisch mit deiner Kollektion harmonieren würden. Rufe in der Zentrale an, schildere dein Anliegen und frage nach dem zuständigen Einkäufer. In der Regel wirst du weitergeleitet, da die Empfangsdame nicht weiß, ob der Einkäufer Bedarf an neuen Marken hat oder nicht. Achte bei der Nummer aber darauf, dass es kein Nummer für den Kundenservice ist. Denn die Callcenter sitzen meist weit weg von den Firmenzentralen.
Einkäufer auf sich aufmerksam machen
Es gibt aber auch eine einfachere Möglichkeit an einen Einkäufer heranzutreten, ohne dass du das Gefühl bekommst, dass du jemanden mit deinem Anliegen überfällst. So kannst du entscheidende Konktakte über unterschiedlichste Messen knüpfen. Dabei gibt es Messen speziell für den Modeeinkauf, aber auch Designermärkte, die sich ebenfalls auch an Endkunden richten. Die Platzierung auf einer Messe ist für dich auf jedenfall ein Gewinn, da dabei jede Menge Gespräche führen kannst und gleich ein Feedback für deine Arbeit bekommst.
Hier einige Tipps für einen gelungenen Messestand:
nEinen Tisch oder ein Regal im vorderen Bereich, auf dem kleine Zusatzartikel stehen. Etwas an dem Menschen stehen bleiben und sich nicht durch horende Preise etc. bedroht fühlen könnten (evtl. Postkarten, Ohrringe, Schlüsselanhänger)
nGute Beleuchtung, mit der du deine Kollektion ins rechte Licht rücken kannst
nEine Wandgestaltung, die die Stimmung der Kollektion aufgreift, ob rustikal mit Holz oder weiß mit Fotorahmen für ein puristisches Stimmungsbild
nEine Möglichkeit für Kunden die Kleidung anprobieren zu können
nKredit- oder EC Kartenzahlung ermöglichen, wenn direkt verkauft wird
nEine Atmosphäre schaffen mit Blumen, Teppichen oder speziellen Kleiderständern
nLookbooks und Infomaterial
nMannequins
nKleiderständer leicht zugänglich, vorderne hinstellen (damit man im Vorbeigehen gleich anfassen kann)
nKeinen richtigen Eingang bauen, damit sich der Interessent nicht in der Falle fühlt
nSchmeichelnde Lichtverhältnisse und einen guten Spiegel
Verkaufe eine Message
Deine Kollektion kann super aussehen, qualitativ hochwertig produziert worden sein und auch noch eine Innovation beinhalten, dennoch werden dich Einkäufer in der Flut der Modemarken schnell übersehen. Darum ist es so wichtig, einen „Rahmen“ um die Kollektion zu bauen. Bei jeder Handlung mit deinem Modelabel, sollte dieser Rahmen sichtbar sein. Egal ob das ein Briefkopf, eine Email oder ein Lookbook ist.
Präsentiere deine Kollektion, als würdest du ein Schaufenster oder einen Pop-Up-Store gestalten. Es ist wichtig, beim Einkäufer eine Emotion zu erzeugen, damit du nicht in der Masse verschwindest. Gleichzeitig pusht das nochmal die Wertschätzung beim Betrachter. Wenn er vor deiner Kollektion steht und sich denkt „Wow“, wird er kaum an dir vorbeikommen. Dabei muss es nicht einmal ein aufwändiger Messebau sein. Erzähl einfach eine Geschichte. Ob gerahmte Fotos aus dem Shooting, Plakate oder Dekoelemente wie Pflanzen.
Präsentiere deinen potenziellen Weiterverkäufer stets deine Idee zum Kollektionsaufbau. So kann sich der Einkäufer besser in deine Gedanken versetzen und sich gleichzeitig vorstellen, wie schön ansprechend, dass für seine Kunden aussieht.
Zwei völlig verschiedene Kulturen miteinander vereinen? In der Modewelt ist das möglich. So beweist es ein junges Label aus Süddeutschland – Studio Pilcrow. Die Gründer des Modelabel, Mimi und Simmi haben sich zum Ziel gesetzt, laotische Gelassenheit mit gut strukturierter, deutscher Mentalität zu vereinen. Alles über ihren Einstieg im Interview mit den Jungdesignern des Modelabels..
Model: Oliver Keder Fotograf: Simeon Oßwald
Das Pilcrow oder Absatzzeichen markiert den Anfang eines neuen Paragrafen einer Geschichte. Mit jeder Kollektion wollen die Modeschöpfer einen Teil der Geschichte einer laotischen Familie erzählen, die in den 80er Jahren ihr Zuhause verlassen hatte, um ein Leben in Deutschland aufzubauen. Die erste Kollektion „Vientiane Highschool“ ist dabei an die Studienzeit der laotischen Schüler angelegt.
Den Gründern von Pilcrow ist es nicht nur wichtig, dass ihre Produkte die höchste Qualität besitzen, sondern auch nachhaltig und fair produziert werden. Darum haben sie mit größter Sorgfalt ihre Produzenten ausfindig gemacht.
„Wir sind nämlich der Meinung, dass Kleidung nicht nur gut aussehen, sondern mit gutem Gewissen getragen werden soll.“
Model: Oliver Keder Fotograf: Simeon Oßwald
Mimi, die Tochter laotischer Migranten, hat einen Abschluss an der Akademie Mode und Design in München. Durch ein anschließendes Praktikum bei einem jungen Modelabel, konnte sie erste Erfahrungen in der Modewelt sammeln. Durch verschiedene Nebenjobs im Verkauf konnte sie sich ebenfalls einen Einblick in den stationären Handel verschaffen.
Simmi hat seinen Bachelor an der Hochschule der Medien in Stuttgart im Fach Medien Design absolviert. Er arbeitet nebenher als Gestalter bei einer Werbeagentur und ist Geschäftsführer eines Food Trucks.
Wie wurde die Idee für das eigene Label geboren?
Die Idee ein eigenes Label zu Gründen kam uns vor ein paar Jahren in den Sinn. 2015 hat Mimi ihren Bachelor in Mode Design an der Akademie Mode und Design in München gemacht und Simmi seinen Bachelor ein Jahr früher in Medien Design an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Wir standen also vor der Entscheidung wo es uns hin verschlägt und wie wir unsere Kreativität zusammen bringen .
Da wir beide unsere eigenen Chefs sein wollten und uns für Design und Mode interessieren, dachten wir uns: Wieso probieren wir es nicht?“
Model: Oliver Keder Fotograf: Simeon Oßwald
Wo verkauft ihr eure Kollektion?
Zum Release der ersten Kollektion wurde ein Pop-Up Store betrieben, der aktuelle Vertrieb erfolgt ausschließlich online.
Was ist euer bisher grösster Erfolg?
Womit wir nicht unbedingt gerechnet hätten, ist das positive Feedback während des Pop-Up Stores und den zufriedenen Kunden, die uns darin bestärken weiter zu machen.
Wie gestaltet sich euer Arbeitsalltag?
Einer jeden Kollektion geht eine gemeinsame Ideenfindung voraus. Im Anschluss kümmert sich Mimi um Schnitte und Samples, welche wir dann zusammen mit unseren Produzenten besprechen und umsetzen. Fotografiert wird unsere Kollektion im Moment von Simmi im ateliereigenen Studio. Unsere Marketing Strategien entstehen ebenfalls im Team und werden dann von Simmi in die Wege geleitet. Kommt es zu einem Kauf, übernimmt Mimi den Versand.
Was sind eure Ziele für Studio Pilcrow?
Gerne würden wir über den Zeitraum einiger Kollektionen sowohl feste Kunden, als auch Vertriebspartner gewinnen, um den Sprung von der risikobehafteten Selbstständigkeit hin zum sichereren Bedienen der Kunden via Order-Messen zu schaffen. Besonders am Herzen liegt uns auch das Ausbauen der Zusammenarbeit mit laotischen Kunsthandwerkern und Produzenten.
Der Start ist geschafft, auch wenn es einige Hürden zu überwinden gab. Vor allem die Suche nach den richtigen Produzenten hat die beiden lange beschäftigt. Gerade diese so wichtigen Punkte werden in einer Ausbildung zum Modedesigner zu wenig bis gar nicht angeschnitten, wie ich selbst schmerzlichst festgestellt habe. Darum ist es so wichtig sich in diesem Job stetig weiterentwickeln zu wollen und gleichzeitig an seinen Zielen festzuhalten. Auch der Austausch mit Gleichgesinnten kann dabei hilfreich sein.
Ich danke Mimi und Simmi für ihren offenen Einblick hinter die Kullissen von Studio Pilcrow und wünsche ihnen viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg!
Eine kreative Bewerbung für Modedesigner zu schreiben bedeutet, sein ganzes Können in diesem Dokument unter Beweis zu stellen. Vielleicht wird dir bei diesem Gedanken schon ganz mulmig und siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Ich kann dir schon einmal vorab verraten: Nein, es gibt kein Patentrezept und auch keine Erfolgsgarantie… ABER ich habe einige Tipps für dich, mit denen dir eine kreative Bewerbung leichter von der Hand geht und du sogar Spaß an dieser Aufgabe gewinnst.
Als ich mich erstmals mit dem Thema Kreativbewerbung und Portfolioaufbau beschäftigte, war niemand da, der mir helfen konnte. Und auch das Internet hatte nur spärliche Tipps dazu. Im Laufe meiner Modekarriere bin ich auch durch eine Führungsposition in den Genuss gekommen, andere Bewerbungen zu sichten und zu beurteilen. Diese Erfahrungen mit kreativen Bewerbungen für Modedesigner habe ich in meinem ultimativen Bewerbungsguide speziell für die Modebranche zusammengefasst!
Bei einem Gespräch mit einer Personalchefin auf dem Young Professionals Day der Textilwirtschaft wurde mir diese Frage ganz klar mit NEIN beantwortet.
„Eine kreative Bewerbung für Modedesigner sollte vor allem die Persönlichkeit und den Stil des Bewerbers widergeben.“
So erklärte sie es mir damals. Mehr noch: Du kommunizierst mit deiner Bewerbung, dass du für das Unternehmen eine Bereicherung darstellst und dich ebenso viel mit der Philosophie beschäftigt hast.
Hier erhältst du eine Aufstellung der wichtigsten Fragen, die du dir stellen solltest, bevor es mit der eigentlichen kreativen Bewerbung für Modedesigner losgeht:
Wie kommuniziert, bzw. tritt das Unternehmen in der Öffentlichkeit auf? Das lässt sich auch gut in den sozialen Netzwerken verfolgen.
Gibt es eine Anleitung auf der Homepage des Unternehmens, wie du dich bewerben kannst? Wenn die Firma spezielle Wünsche äußert, solltest du diese auf jeden Fall berücksichtigen.
Gibt es eine Stellungnahme von ehemaligen Bewerbern bzw. Angestellten? Auch das ist ein wichtiger Faktor, um festzustellen, ob das Unternehmen überhaupt zu dir passt und solvent ist. Dazu kannst du auf kununu.com vorbeischauen oder über Google-Maps die Arbeitsstätte eingeben.
Hast du nun die Fragen für dich beantwortet, geht es an die wichtigen Grundregeln, die den Kern, nämlich deinen Text betreffen:
In punkto Design: Deine Bewerbung sollte klar formuliert, strukturiert und übersichtlich sein. Versuche nicht mit dem Layout der Bewerbung unschöne Details zu vertuschen. Bei einem Gespräch mit der Personalverwalterin Stefanie Walz kristallisierte sich heraus, dass es wichtig sei, korrekte Daten anzugeben. Sie prüfe die Daten anhand der Arbeitszeugnisse der Bewerber. So wird schnell klar, wer versucht zu beschönigen. Und das kommt natürlich nicht gut an, auch wenn die Bewerbung noch so schön gestaltet wurde.
Ungewöhnliches prägt sich besser ein
„Sie suchen nach einer kreativen und zugleich organisierten Designerin, die nicht nur Reden schwingt, sondern auch Taten walten lässt?“
Der erste Satz muss sehr individuell formuliert werden. Es ist oft das Einzige, das Personalchefs wirklich lesen. Ein erster Standardsatz signalisiert alles andere als Kreativität und wird deine Bewerbung auf dem Absagenstapel befördern. Damit wäre all deine Mühe umsonst.
Schneidere deine kreative Bewerbung für Modedesigner nach Maß
Gehe auf die Profilanforderungen in der Stellenausschreibung ein, anstatt im Anschreiben deinen Lebenslauf zu wiederholen. Erkläre, wie du dem Unternehmen nützlich sein kannst und was dich auszeichnet. In meiner Zeit als Angestellte habe ich selbst etliche Bewerbungen gesichtet, und weiß daher, dass es aufgrund der hohen Auswahl keine Zeit zum Nachfragen gibt.
Zeige Charakter mit deiner kreativen Bewerbung für Modedesigner
„Niemand gibt gern seine Schwächen preis – vor allem nicht im Job“, sagt die Karriereberaterin Svenja Hofert. Sie ließ ihren Klienten in einem Experiment die Rubriken „Was kann ich“ und „Was kann ich nicht“ in den Lebenslauf einfügen. Nach dem Absenden der kreativen Bewerbung wurde der Klient bei rund 25 % der Unternehmen zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Das bedeutet für dich, versuche mit deinem Text ein interessantes Bild von dir abzugeben. Es müssen nicht unbedingt deine Schwächen sein, aber etwas das deine Persönlichkeit wiedergibt und doch für das Unternehmen relevant sein kann. Wie du solche Sätze geschickt formulierst, lernst du mithilfe einer Methode in diesem Bewerbungsguide, der speziell für die Modebranche entwickelt wurde.
Und nun geht es an die Gestaltung:
Zunächst einmal gibt viele unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten:
eigens gebastelte Bewerbung per Post
Bewerbung per Email
über Youtube, Facebook, Linkedin oder Instagram bewerben
Videobewerbung
Kurzbewerbung
Bewerbung über die eigene Homepage
Bewerbung mit Portfolio
Hier soll es nur um die Gestaltungsmöglichkeiten einer kreativen Bewerbung für Modedesigner per Email gehen.
Es sei hier zunächst gesagt, dass deine Bewerbung am Ende immer in eine PDF-Datei passen sollten. Ob es nun pro Datei eine PDF sein soll oder ob Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse zusammen in eine PDF gepackt werden, darüber streiten sich die Geister. Es ist nur entscheidend, wenn das Unternehmen ein spezielles Format anfordert. Beachte auch, dass die Datei nicht zu groß wird. Viele Server nehmen Emails über 2 MB nicht an. Zum Leidwesen der kreativen Köpfe.
Außerdem ist es wichtig, bei all den künstlerischen Möglichkeiten, sollte die PDF-Datei auch für den Arbeitgeber lesbar sein. Vermeide daher außergewöhnliche Schriftarten, die nicht jeder auf seinem PC hat. Manchmal ist es klug, eine kreative Bewerbung zur Probe auszudrucken. Auch hier lauern oftmals böse Überraschungen, die beim potenziellen Arbeitgeber nicht gut ankommen. Schließlich geht es nicht nur um das Aussehen. Der Arbeitgeber will sehen, dass du dir auch Gedanken über Umsetzbarkeit machst und dann hast du mit einer verschobenen Datei nach dem Ausdrucken schlechte Karten. Schicke die Bewerbung auch probeweise an Freunde mit unterschiedlichen Betriebssystemen, damit kannst du überprüfen, ob sich das Format verändert. Aus eigener Erfahrung weiß ich, das tut es öfter als man denkt. Ab und an tauchen auch versteckte Objekte beim Laden der PDF für einen kurzen Moment auf. Aber mit ein bisschen Augenmerk darauf und dem richtigen Know-how lassen sich diese technischen Probleme leicht beheben.
Hier findest du eine Auswahl an Idee und Tipps für die Gestaltung der kreativen Bewerbung:
Überlege dir ein dezentes, aber professionelles Layout für deine Bewerbung. Einige Vorschläge kannst du hier finden.
Ändere das Format deiner Bewerbung. Auffallen ist alles, da kannst du auch schon mal mit Querformat arbeiten.
Welche Bekleidung vertreibt das Unternehmen? Ist es junge Mode, sollte dein Outfit auf dem Bewerbungsfoto das widerspiegeln. Aber bitte ohne Base-Cape.
Als Hintergrund kannst du deinen Dokumenten einen selbst erstellten All-over-Print (AOP) hinzufügen oder den Rahmen in Form eines Kleidungsstückes gestalten.
Bleibt dein Hintergrund weiß, kannst du auch ein Element des Segments, in die sich das Modeunternehmen einordnet, als Trennstriche verwenden. Bei einem Wäschelabel eignet sich zum Beispiel eine Spitzenborde.
Füge ein emotionales modebezogenes Bild als Header in deine Bewerbung ein. Solltest du eine wirklich tolle Modezeichnung haben, kannst du sie natürlich in eine kreative Bewerbung für Modedesigner einfügen. Sie sollte aber von den Farben und vom Stil mit der Bewerbung harmonieren. Und sie muss wirklich Talent zeigen ansonsten lass es lieber.
Verwende höchstens 2 unterschiedliche Schriften. Falls du dich in der Typografie nicht auskennst, orientiere dich bei der Kombination am besten an Profis aus dem Grafikbereich.
Achte darauf, dass du nur wenige Gestaltungsmöglichkeiten miteinander kombinierst, damit deine kreative Bewerbung nicht überladen wirkt.
Übertreibe es auch nicht, was die Gestaltungsprofessionalität angeht. Darum solltest du auch keine Zeichnungen oder aufwendigen Grafiken einkaufen. Am Ende musst du selbst in der Bewerbung wiederzufinden sein und niemand sollte vorgaukeln, Dinge selbst gestaltet zu haben, wenn das nicht der Fall ist.
Alternativ zu all den teuren Grafikprogrammen kannst du dich auch mit Power Point, Canva oder dem kostenlosen Programm „Gimp“ versuchen.
Noch mehr Tipps speziell für die Modebranche gefällig?
Du bist Modeabsolvent, Berufseinsteiger oder vielleicht auch Quereinsteiger und bist fest entschlossen, dich auf den Job deiner Träume zu bewerben? Setze deine Fähigkeiten und deine Persönlichkeit in Szene. Nutze clevere und spannende Formulierungen. Wie das geht? Das erfährst du in meinem Bewerbungsguide STARTE DEINE MODEKARRIERE, der sich speziell an Bewerber der Modebranche richtet. Auf 174 Seiten lernst du, worauf die Personaler eines Modeunternehmens wert legen, wie du ein ansprechendes Portfolio aufbaust bzw. welche Arbeiten du lieber nicht zeigen solltest. Hol dir eine kostenfreie Leseprobe zum Bewerbungsguide:
KOSTENFREIE LESEPROBE ZUM EINZIGEN BEWERBUNGSGUIDE EXKLUSIV FÜR DIE MODEBRANCHE
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ÜBER DIE AUTORIN
Hallo,
mein Name ist Anne. Ich bin der kreative Kopf hinter der Plattform „Modekarriere“. Um meinen andauernden Durst nach dem Ausleben meiner Kreativität zu stillen, lernte ich ab 2007 das Handwerk einer Mode- und Textildesignerin in Stuttgart. Im Laufe meiner Karriere konnte ich mir durch verschiedene Anstellungen in der Industrie einen guten Überblick verschaffen. Zuletzt arbeitete ich festangestellt als Führungskraft in einer Produktionsagentur. Meine Erfahrungen habe in meinen zahlreichen Notizbüchern festgehalten. Inzwischen stehe ich dem Modedesignnachwuchs zur Seite und konnte durch meine Angebote, wie den Bewerbungsservice und Portfoliosichtungen zahlreiche Berufseinsteiger auf ihrem Weg zum Traumjob begleiten. In meinem dritten Buch STARTE DEINE MODEKARRIERE kommen alle Erfahrungen, die ich mit meinen Kunden in diesen Beratungen gemacht habe, zusammen.
Wie findest du einen Weg, heute schon deiner Karriere in der Modebranche näher zu kommen? Durch das Internet haben wir Zugang zu schier unendlich vielen Informationen, oftmals zu vielen Informationen. Es ist ein Irrgarten voller grenzenloser Möglichkeiten und Probleme, von denen du noch nicht einmal wusstest. Darum habe ich dir hier ein paar Praxiserfahrungen zusammengestellt:
Setze dir einen Fokus
Die Idee, Modedesigner zu werden hatte ich niemals aus den Augen verloren, selbst nicht, als er mir nach meinem Schulabschluss von allen Seiten ausgeredet wurde. Die Agentur für Arbeit, Familie und Freunde wussten schlichtweg nicht, wie sie mich unterstützen sollten und vor allem, wie man in dieser Sparte später mal Geld verdienen soll. Also nahm ich erst einmal Abstand von meinem Traum und begann mit einer Ausbildung im Handel. Aber mein Wunsch hatte mich auch während der Ausbildung nie verlassen. Nebenbei habe ich mir so viele Möglichkeiten gesucht, doch noch meinen Traum zu verwirklichen und Jahre später bin ich meinem Ruf nach Kreativität und Design wieder gefolgt. Ich habe meinen Traum von einer Karriere in der Modebranche verwirklichen. Ein Fokus kann eben auch Unterbrechungen beinhalten, aber er sollte immer Teil des Lebens bleiben.
Somit kann ich dir eine Art Schlachtplan aus erster Hand liefern. Dabei spielen der Fokus und Etappenziele eine große Rolle.
Entwickle eine Strategie für deine Karriere in der Modebranche
Den großen Traum vor Augen zu haben ist wichtig. Aber vielleicht ist dein Ziel noch so weit entfernt, dass du manchmal gar nicht mehr weißt, ob du überhaupt in die richtige Richtung läufst. Darum solltest du dir kleinere Etappenziele setzen. Es ist ein schönes Gefühl, auf ein näheres Ziel hinzuarbeiten, das von dir zeitig absolviert werden kann und du immer wieder kleine Momente zum Feiern hast. Das gibt der Kraft und Motivation.
Finde heraus, was dir wirklich Spaß macht
Das klingt zunächst simpel, meistens ist dies jedoch die größte Hürde. Du bist fest davon überzeugt in einem kreativen Job arbeiten zu wollen, hast aber noch keine genaue Vorstellung von den vielen Möglichkeiten in der Branche. Der Bereich Design ist sehr breit gefächert.
Du kannst Pläne schmieden, in einem Couture Atelier eines großen Designers arbeiten zu wollen oder stellst dir eine Selbstständigkeit mit einem Taschenlabel vor. Allerdings kann es schnell passieren, dass dir deine Träume in der Realität nicht mehr zusagen.
Ich habe ebenfalls durch meine Praktikumserfahrungen schnell gemerkt, in welchen Bereichen ich arbeiten möchte und in welchen ich es mir gar nicht vorstellen kann. Außerdem habe ich auch ganz neue Berufssparten kennengelernt, von denen ich vorher noch nichts ahnte.
Aber ich lernte dabei, dass Erfahrung der beste Weg ist, um herauszufinden, was dir wirklich Spaß macht. Suche dir daher einen Praktikumsplatz bei einem Start-up Label, einem Couture Label oder wo du dir auch immer vorstellst, hinzugehören. Durch eine vorherige Kostprobe wirst du die nötige Erfahrung sammeln und hinterher besser wissen, was du dir wirklich vorstellen kannst.
Erstelle ein Portfolio für deine Karriere in der Modebranche
Ob du kurz davor stehst ein Studium anzufangen oder bereits eine Ausbildung als Designerin begonnen hast. Trage deine bisher entstandenen Arbeiten zusammen und erstelle ein Portfolio. Das ist sozusagen eine Übersicht, über deinen bisherigen Kenntnisstand und deine Kreativität, die sowohl für potenzielle Arbeitgeber, wie auch Fachschulen mit Aufnahmeprüfung wichtig ist. Deine Arbeiten können auch unterschiedliche Themen haben. Es ist gar nicht schlimm, wenn du keine komplette Kollektion bisher genäht oder gezeichnet hast.
Du kannst mit dem Begriff Portfolio nicht sehr viel anfangen? Oder du hast keine Vorstellung, wie ein stilvoller Aufbau eines Portfolios mit deiner persönlichen Note aussehen kann? Mir ging es früher genauso. Doch ich kann dir sagen für deine Karriere in der Modebranche ist es unerlässlich. In der Zwischenzeit konnte ich viele Erfahrungen durch den Austausch mit Personalern und anderen Designern sammeln und dazu kannst du gerne meine Bewerbungsvorlagen ansehen.
Eines möchte ich dir noch mit auf den Weg geben: Natürlich ist es nicht relevant, all diese Punkte an einem Tag abzuhaken. Es zählt nur der Gedanke, dass du dich einen Schritt nach vorne bewegst, nicht nur für deine Dozenten, deine Abgaben, deinen Nebenjob, deine Ablenkungen etc. lebst. Sonst wird dein Traum immer nur ein Traum bleiben.
Beginnst du aber mit einem dieser Punkte ernsthaft, wird aus deinem Traum ein Plan und es gibt dir ein gutes Gefühl voran zu kommen.
„Today is a perfect day to start living your dreams.“
Träume sind etwas Wunderbares und ich bin sehr froh selbst immer noch Träume zu haben, damit nicht den von der Gesellschaft vor diktierten Weg zu gehen. Ich wünsche dir viel Erfolg für deine Karriere in der Modebranche.
Der berufliche Einstieg als Modedesigner ist oftmals ein steiniger Weg. Es gibt wenig Informationen darüber, wie es nach deinem Abschluss als Modedesigner weitergeht. Auch im Studium oder in der Ausbildung bekommt man nur eine vage Vorstellung von der Realität der Branche vermittelt. Dazu kommt noch hinzu, dass sich viele Designer darüber bedeckt halten, wie sie erfolgreich einen Einstieg als Modedesigner gefunden haben. Dabei ist Konkurrenzdenken überhaupt nicht nötig. Am Ende behindert dich die Angst doch nur. Gemeinsam und im Austausch lassen sich so viel bessere Dinge erschaffen, wir können voneinander lernen und schlussendlich nur profitieren. Darum gebe ich dir heute auch einige Ideen, wie du dich optimal für den Berufseinstieg vorbereiten kannst, um erfolgreich in der Branche durchzustarten.
Designer Portfolios erleichtern dir den Berufseinstieg als Modedesigner
Spätestens nach deiner Ausbildung solltest du dich schnellstmöglich mit dem Thema Portfolio beschäftigen. Vor allem, wenn du dich klassisch in einer Designabteilung bewirbst. Im besten Fall hast du in deiner Ausbildung schon genug Material gesammelt, um ein ansprechendes Bild deiner Fähigkeiten zu demonstrieren. Hab bei der Erstellung des Portfolios keine Angst, dass man dir deine Ideen klaut. Es sitzen genügend kreative Köpfe vor Ort, die dafür bezahlt werden, dem Unternehmen kreative und vor allem zielgruppengerechte Ideen zu bringen. Dein Portfolio sollte jedoch widerspiegeln, womit du dich in den letzten Jahren beschäftigt hast. Ich habe damals verschiedene Seiten über InDesign (mit PowerPoint klappt das aber auch ganz gut) gestaltet und diese je nach den Bedürfnissen des Unternehmens ausgetauscht.
Darüber hinaus solltest du folgende Dinge beachten:
Erstelle ein einheitliches, nicht zu auffälliges Layout für dein gesamtes Portfolio und übertrage dies ebenfalls auf deine Bewerbung.
Teile dein Portfolio in sinnvolle Einheiten auf, z. B. zeigst du deine Kenntnisse in einem Grafikprogramm mit 2-3 Beispielen oder füllst eine Seite mit deiner Entwicklung von Moodboards oder Illustrationen.
Dein Portfolio sollte deine Abschlusskollektion gesammelt beinhalten. Im besten Fall thematisiert diese Kollektion ein einzelnes Thema, damit das Unternehmen sieht, wie du Materialien und Details unterschiedlich anzuwenden weißt. Außerdem sollte die Kollektion professionell fotografiert worden sein.
Auch die Vorbereitung eines Fotoshootings kann dokumentiert und als Kenntnis in das Portfolio einfließen. Es zeigt dein Organisationstalent.
Füge zu deinen Arbeiten kurze Erklärungen dazu, sodass der Arbeitgeber versteht, was du ihm damit zeigen willst und welche Fähigkeiten dafür benötigt wurden.
Beschränke dich auf höchstens 8 Seiten, damit du deinen potenziellen Arbeitgeber nicht langweilst. Normalerweise nehmen sich Personaler nur wenige Minuten Zeit für eine Bewerbung.
So findest du eine freie Stelle in der Modebranche
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete, doch wie findest du nun auch Arbeitgeber in deiner Nähe? Durch das Internet ist es hier wesentlich einfacher geworden, einen Job in dieser hart umkämpften Branche zu finden. Am besten schaust du regelmäßig bei FashionUnited, dasAuge oder Twjobs. Allerdings solltest du auch Modeunternehmen in deiner Nähe ausfindig machen und auf deren Webseite direkt nach einer offenen Stelle suchen. Manchmal schalten Unternehmen ihre offenen Stellen nur auf ihrer eigenen Webseite. Außerdem solltest du bei für dich interessanten Handelsmarke, einmal das Carelabel studieren. Denn so mancher Artikel wird von einem Zulieferer aus Deutschland produziert. Das ist vor allem bei Labels üblich, die nicht ausschließlich Mode anbieten. Nicht immer, aber oft wird das im Carelabel vermerkt. Das sind oftmals unbekannte Firmen und damit echte Geheimtipps, mit weniger Bewerbern als bei großen Modelabels. Dafür kannst du in unterschiedlichen Modesegmenten Erfahrungen sammeln, da diese Unternehmen mehrere Kunden bedienen.
Sei darauf gefasst, dass die meisten Unternehmen in ländlichen Regionen, teilweise ziemlich abseits von der nächsten größeren Stadt liegen. Das solltest du bei deiner Suche ebenfalls bedenken. Die großen Firmen wie Adidas, Hugo Boss oder Marc Cain haben ihren Sitz zwar in Deutschland, jedoch mehr als 30 km von der nächsten großen Stadt entfernt. Darum ist Flexibilität auch beim Wohnort nötig.
1000 und 1 Bewerbung bevor du den Einstieg als Modedesigner schaffst
Zunächst einmal vergiss die klassische Bewerbung. Das kannst du dir generell und für jede umkämpfte Branche merken. Individualität punktet bei den Personalern. Ebenfalls sollte deine Bewerbung den Bezug zum Unternehmen erkennen lassen und nicht mit Standardfloskeln gefüllt sein.
Achte darauf, wie die Stellenanzeige formuliert ist. Dieser Stil ist für deine Bewerbung maßgeblich. Das Unternehmen duzt in seiner Stellenanzeige? Vielleicht solltest du das ebenfalls tun, alternativ kannst du auch „Euch“ schreiben und damit das Kreativ- oder Human-Resources-Team ansprechen. Sei mutig und frech, denn mit Standard wirst du in der Masse untergehen.
Gehe auch genau auf die Profilanforderungen in der Stellenausschreibung ein, anstatt im Anschreiben deinen Lebenslauf zu wiederholen. Erkläre, wie du dem Unternehmen nützlich sein kannst und was dich auszeichnet. Damit kannst du von dir als Person überzeugen.
Weiterhin musst du schnell auf ein Stellenangebot reagieren, wenn du erfolgreich sein willst. Mein bester Rat an dich, für den Einstieg als Modedesigner: Du darfst nicht aufgeben!
Viele meiner Mitabsolventen haben damals schon nach 2-3 Monaten das Handtuch geworfen und das für immer. Durchhalten ist deine Chance, wenn andere aufgeben. Ich hatte damals sehr gekämpft, um den beruflichen Einstieg als Modedesigner zu schaffen. Nach 3 Monaten suchen, hatte ich mein erstes Praktikum. Darauf folgten noch 2 Weitere. Glücklicherweise bekam ich immer eine kleine Entlohnung oder sogar eine Wohnung gestellt.
Schon während der Praktika bemühte ich mich intensiv voranzukommen. Ich hatte Vorstellungsgespräche, war auf Messen, um neue Firmen kennenzulernen etc. In der Anfangszeit geht es darum, so viel Berufserfahrung, wie nur möglich zu sammeln, denn oftmals ist für viele Jobs eine Berufserfahrung von 2 Jahren nachzuweisen. Zu meinem Glück erhielt ich bereits nach 1,5 Jahren eine Festanstellung.
Was tust du wenn es nicht mit dem Einstieg in die Modebranche klappen will?
Manchmal will es einfach nicht so recht klappen. Wichtig ist deine Geduld. Während der „Wartezeit“ solltest du jedoch nicht untätig herumsitzen. Bemühe dich darum, Berufsrelevante Erfahrungen zu sammeln. Das kann ein Kurs in Illustrator sein, ein Sprachkurs oder eine Exkursion. Evtl. kannst du auch ein Praktikum bei einer Schneider, im Modeeinzelhandel oder als Visual Merchandiser sein. Zeige, dass du Interesse an der Branche hast.
So kannst du auch ein kleines Modelabel gründen, einige Teile selbst nähen, eine Kooperation mit einem Fotografen eingehen und so weitere Erfahrungen im Umgang mit Stoffen und deren Verwendung sammeln.
Oder du überlegst dir vielleicht einen anderen Teilbereich in der Modebranche. Denn neben dem klassischen Beruf Modedesign gibt es noch eine große Bandbreite an interessanten Modeberufen. Vielleicht findest du gefallen an dem Bereich Modeeinkauf und kannst dir eine Zukunft im als Sales Representive vorstellen.
Ich wünsche dir einen guten Start in die Branche. Lass dich nicht unterkriegen!
Es ist trüb, nass und kalt und das nun schon seit Monaten. So langsam reicht es. Als Designer befinden wir uns mitten in der Sommersaison, doch bei einem Blick nach draußen kann man da nur müde lächeln. Es ist immer wieder nur grau. Darum habe ich mir verschiedene kreative Tipps für dich ausgedacht, wie du die Jahreszeit für deine kreative Arbeit nutzen kannst.
Kämpfe nicht gegen Dinge an, die du nicht beeinflussen kannst, lerne damit zu leben und davon zu profitieren.
Mach dir deine Stimmung zu Nutze
Du bist gerade in melancholischer Stimmung? Gut so! Nutze deine Emotionen, um etwas Authentisches zu erschaffen. Lebe deine Stimmung kreativ aus, in Fotografien, in Grafiken oder in Malereien. Denn wahre Kunst entsteht aus den Gedanken und Gefühlen des Schöpfers. Nimm diese Werke, gesammelt als Inspiration oder nutze sie als zusätzliche Einnahmequelle. So kannst du z.B. T-Shirts mit deinen Grafiken bedrucken, digitale Druckdateien als Upload zur Verfügung stellen und und und… (weitere Ideen findest du in diesem Artikel)
Starte ein Outdoorshooting
Was? Bei diesem Wetter möchtest du keinen Fuß vor die Tür setzen. Ich sage dir aber, auch die Nässe kann ihren eigenen Charme haben. Warum solltest du dir das nicht zu Nutze machen? Darum kannst du auch genau jetzt ein Outdoorshooting starten, anstatt in einem künstlich beleuchteten Studio die Sehnsucht nach Sonne noch größer werden zu lassen. Die Lichtverhältnisse sind draußen nicht optimal, aber sehr melancholisch. Es ist eine Herausforderung, aber hast du einen talentierten Fotografen mit einem guten Auge an deiner Seite, kann ein wirklich außergewöhnliches und emotionales Fotoshooting entstehen. Deine Zielgruppe wird dich für deine Authentizität belohnen. Schließlich kannst du mit einem Bademode Shooting auf Mallorca niemanden mehr beeindrucken. Tipps für ein gelungenes Fotoshooting kannst du dir hier kostenlos als PDF herunterladen:To-do-Liste-TFP-Shooting
Kreiere eine Schlechtwetter-Blues Kollektion
Wenn du selbstständig als Designer arbeitest, steckst du gedanklich wahrscheinlich gerade in der nächsten Winterkollektion oder Frühjahrskollektion. Darum sind draußen gerade ideale Bedingungen für deine Inspiration. Mal ehrlich, unser Winter ist insgesamt überwiegend nass und grau, als ein Winter Wonderland in weiß (außer du lebst in den Bergen). Auch wenn uns die Werbung das immer wieder so verkaufen will. Immer seltener benötigen wir über einen längeren Zeitraum dicke Winterpullover und Daunenjacken. Wir brauchen Nässe-freundliche Kleidung, die unsere Haut atmen lässt. Sieh es darum als Herausforderung, was du Menschen in dieser Jahreszeit Gutes tun kannst. Vielleicht entwirfst du ja eine tolle Regenschirmkollektion oder besondere Regencapes. Menschen möchten sich auch bei verregnetem Wetter modisch kleiden, es sollte nur alltagstauglich und bequem sein.
Warum z. B. ziehe ich jetzt keine Absatzschuhe an? Die Sohlen der meisten Schuhe würden mich rutschen lassen, die Absätze sind durch ihre enorme Höhe ungeeignet und die wenigsten sind wasserdicht. Leider machen sich Designer viel zu wenig Gedanken über alltäglichen Gebrauch. Vielleicht liegt genau hier deine Chance?
Lang lebe der Zwiebellook
Was eignet sich bei diesem Wetter besser, als der gute alte Zwiebellook. Es ist nicht wirklich kalt und auch nicht wirklich warm. Eine wasserabweisende Oberfläche ist besonders wichtig. In einem Moment scheint noch die Sonne, im nächsten regnet es wieder. Eine wasserfeste Tasche ist ebenso wichtig, damit nicht der gesamte Inhalt nicht „klamm“ wird. Darauf solltest du jetzt vor allem achten, wenn du in Outfits verkaufst oder diese planen musst. Denke praktisch. Und zeige deiner Zielgruppe, wie du ihr Problem mit dem unbeständigen Wetter lösen kannst.
Hast du einen Onlineshop? So kannst du unter jedem Produkt Kombinationsmöglichkeiten anbieten. Und ggf. auch etwas, das ich im nächsten Punkt anspreche. Ich rate dir, passe dich an das Wetter an, anstatt dagegen anzukämpfen. Im Handel habe ich seit Jahren immer wieder erlebt, wie das Wetter die Schuld an Umsatzeinbußen bekommt. Es wird einem auch nicht leicht gemacht, wenn die Geschäfte auf Sommer, Sonne, Sonnenschein getrimmt werden. Im Rahmen eines kleinen Geschäftes hast du hier die Chance, zusätzlich Umsätze zu generieren. Tolle Zusatzprodukte können fingerlose Handschuhe oder Earbags sein. Darum sei clever, nutze deine Chance und biete Lösungen an.
Gehe Kooperationen ein
Du hast keine Produkte oder keine Kollektion, die zu diesem Wetter passt und möchtest trotzdem erfolgreich Marketing betreiben?
Suche dir einen Partner, der Produkte vertreibt, die deiner Zielgruppe aus dem Schlechtwetter-Blues helfen können. Das können Wellness-Socken sein, schicke Gummistiefel, stimmungsaufhellender Tee, Bücher… Hier ist deine Kreativität gefragt.
Thematisiere diese Produkte in Fotoshootings, schreibe darüber in deinem Newsletter oder biete sie zu deiner Kollektion an. Vielleicht kannst du auch eine Illustration zu einem sehr spezifischen Produkt anfertigen. Ein spontanes Beispiel: Eine Zeichnung eines Mädchens, das mit gesunkenem Kopf auf einer verregneten Straße unter einem japanisch inspirierten Regenschirm geht. Das Mädchen spiegelt sich im trüben Wasser der Regenpfützen, welche von gefallenen Blütenblättern umrahmt werden.
Solche Vorlagen lassen sich wunderbar für Facebook und Ähnliches nutzen. Diese Inspirationen geben deiner Zielgruppe das Gefühl, sie zu verstehen und werden auch dir Freude bereiten, wenn du dich bewusst mit dem Wetter auseinandersetzt.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner kreativen Umsetzung des Schlechtwetter-Blues!
Wenn du noch weitere Ideen hast, lass es mich wissen. Gerne kannst du dich auch verlinken, wenn du schon eine Idee erfolgreich umgesetzt hast.
Der Businessplan ist ein wichtiges Instrument für dein Modelabel, in dem du dich auf die wesentlichen Merkmale und Kennzahlen fokussierst. Gerade wir kreativen Köpfe tun uns manchmal schwer, uns an einen festen Plan zu halten. Aus uns sprudelt eine Idee nach der Anderen. Aus genau diesem Grund brauchst du eine fundierte Grundstruktur, auf die du immer zurückgreifen kannst, wenn dein kreativer Geist einmal wieder mit dir durch geht.
Außerdem hilft dir ein Businessplan für dein Modelabel, deine Geschäftsidee richtig zu formulieren. Vielleicht kennst du diese Problematik ebenfalls: Du lernst neue Leute kennen und dann kommt die ganz normale Frage: „Was machst du beruflich.“ Ich empfinde es gerade beim Entwickeln eines Modelabels sehr schwer, einem branchenfremden Menschen eine zufriedenstellende Antwort auf diese Frage zu geben. Glücklicherweise findest du auch für diesen Fall mit einem Businessplan für dein Modelabel eine einfache Antwort für neugierige Fragen.
Diese Antwort nennt sich unter Unternehmern und Gründern „Elevatorpitch“, grob übersetzt: Fahrstuhlzusammenfassung. Mehr dazu erfährst du unten unter dem Punkt „Deine Geschäftsidee“
Spätestens, wenn du Banken oder andere Institutionen für dein Projekt mit ins Boot holst, ist ein ausführlicher Businessplan unerlässlich. Dazu würde ich dir in jedem Fall eine Gründungsberatung empfehlen. Laut der IHK kannst du eine Förderung zu diesem Coaching beantragen. Dafür gelten die folgenden Voraussetzungen:
„… Der Existenzgründer muss bereits selbstständig tätig sein. Zu Zeitpunkt des Beratungsbeginns darf die Existenzgründung allerdings nicht länger als fünf Jahre zurückliegen.“
Welche Punkte im Businessplan sind unerlässlich für die eigene Reflexion?
Mein aller erster Businessplan war in einer halben Stunde geschrieben. Geholfen hatte mir dabei ein befreundeter Unternehmer, der natürlich genau die richtigen Fragen zu meinem Geschäftsmodell hatte. Es war kein Meisterwerk, es hatte mir damals aber sehr geholfen einen besseren Blick für mein Vorhaben zu erhalten. Darum möchte ich dir heute keinen Aufbau eines klassischen Businessplans vorstellen. Eine tolle Auswahl an bank- gerechten Musterbusinessplänen findest du hier.
Im Folgenden erhältst du alle wichtigen Kernfragen, um einen Businessplan für dein Modelabel aufzusetzen und dir über deine Vision klar zu werden:
Deine Geschäftsidee
Schreibe die Idee in einem Satz auf (kurz, knapp, knackig). So wirst du dein Vorhaben in Zukunft auch immer Neugierigen präsentieren. Hier eine kleine Hilfestellung in Form des Elevator-Pitch:
Stell dir vor, du steigst in den Fahrstuhl und mit dir zeitgleich eine weitere Person. Ihr kommt ins Gespräch und du wirst dabei gefragt, was du beruflich machst. Du weißt, dass im letzten Stock des Hochhauses eure Begegnung endet, also musst du dich und deine Idee innerhalb von 30 – 60 Sekunden übermitteln (lieber kürzer, als länger, denn meist geht eine Fahrt mit dem Aufzug nicht länger). Diese maximale Minute muss sitzen. Überleg dir, was dich einzigartig macht und abhebt, so dass dein Pitch in den Köpfen anderer hängen bleibt. Wenn du hier lange überlegst und unnötige Füllwörter, wie „ehm“, etc. nutzt, wirst du auf Dauer nicht überzeugen und strahlst Unsicherheit aus. Jemand, der in dich investiert, muss später das Gefühl haben, dass du ganz genau weißt, wovon du sprichst. Dazu musst du hinter deinem Konzept stehen und dieses genauestens ausarbeiten.
Investitionen für den Start
Was ist für den Verkaufsstart deiner Kollektion finanziell nötig? Was sind deine Fixkosten? (z. B. für freie Mitarbeiter, Ateliermiete, Webhosting etc.)?Welche Kosten fallen neben der Kollektion an? (z.B. Gewerbeschein, Gründungsberatung, Markeneintragung, Geschäftsreisen)
Dein Unternehmerlohn im Businessplan für dein Modelabel
Welche Mittel benötigst du für den privaten Bedarf monatlich? (z. B. Lebensmittel)Was sind deine Fixkosten? (z. B. Handyvertrag, Versicherungen, Altersvorsorge etc.)
Mein persönlicher Rat: Setze deinen Unternehmerlohn als Quereinsteiger nicht zu hoch an und versuche in den ersten zwei bis drei Jahren, deine persönlichen Kosten durch eine weitere Einnahmequelle, wie z. B. einen Nebenjob oder Kapitalerträge zu decken.
Besonders Investoren, obgleich privat oder von einer Organisation, möchte sehen, wie du mit deinem Kapital kalkulierst und vor allem, wie du deinen erwirtschafteten Gewinn sinnvoll reinvestierst.
Schaffst du dir einen ausreichenden Puffer für Eventualitäten, um nicht in Zahlungsschwierigkeiten zu kommen? Solche ungeplanten Ausgaben treten nicht all zu selten während der Produktionsphase einer Kollektion auf.
Sorgst du dafür dein Unternehmen stetig voranzubringen und zu verbessern? Wenn du für all das gesorgt hast, zahlst du dir selbst NATÜRLICH ein Gehalt aus. Das muss von Anfang bei deinen Verkaufspreisen für deine Endkunden berücksichtigt werden.
Und nun die harte Realität: Es ist eher die Regel, dass du in den ersten drei Jahren rote Zahlen schreibst, bis du einen richtigen Gewinn erwirtschaftest. Dein Business ist nicht mal eben in einem Monat aufgebaut, es bedarf Ausdauer, „Zurückstecken“, viel Arbeit und Interesse an den Hintergründen der Textilindustrie. Hast du das Gröbste hinter dir, bin ich mir sicher, dass deinem andauernden Erfolg nichts im Wege steht.
Wie viel kostet eine Kollektion?
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Um diese sehr individuelle Frage konkret für dein Modelabel beantworten zu können, gibt es meine Preiskalkulation ESTIMATE. Mit der Hilfe der hinterlegten Formeln, kannst du dir ganz einfach deinen möglichen Gewinn, deine Gesamtausgaben, mögliche Herstellungskosten, Verkaufspreise, und vieles mehr ausrechnen. Das hilft dir bei einer realistischen Budgetplanung und einer souveränen Finanzierung deines Modelabels.
Welche Lieferanten produzieren in welcher Menge? Und zu welchem Preis? Ist seine Ware/Dienstleistung dauerhaft verfügbar?
Wie du eine branchenübliche Produktanfrage stellst, mit der dein potenzieller Produzent dir einen möglichst genauen Kostenvoranschlag senden kann, erfährst du in dem Artikel „technische Zeichnungen“ bzw. in meinem Buch Produktionsreif.
Wo verkaufst du deine Ware?
Dank der heutigen Zeit hast du die Möglichkeit, Fixkosten in Bezug auf das Anmieten einer Ladenfläche einzusparen. Mit der richtigen Marketingstrategie erzielst du gute Erfolge mit einem Onlineshop und benötigst erstmal keine festen Mitarbeiter, Versicherungen für den Laden, Kassensysteme etc. Weitere Vertriebsideen findest du im Artikel Verkaufsstrategien für dein Modelabel.
Wie lagerst bzw. versendest du deine Ware?
Das wird meist vergessen, denn mit dem eigentlichen Produkt hat das nichts zu tun. Dennoch musst du diesen Punkt in der Kalkulation des Businessplans für dein Modelabel berücksichtigen. Am Anfang ist ein Lager meist erstmal irrelevant, da die meisten Labels mit kleinen Mengen starten, um das Risiko gering zu halten. Eine Garage oder ein Regal reichen optimal für die ersten Monate aus. Viele erfolgreiche Unternehmen haben mit einer sogenannten Garagenfirma gestartet (Google, Amazon, u. v. m.). Beim Versenden solltest du gerade mit einem nachhaltig agierenden Label die Mehrkosten für eine nachhaltige Verpackung einbinden. Diese ist kostspieliger – auch wenn es sich um Centbeträge handelt. Je nach Menge kommt am Ende einiges zusammen. Überdenke zum Beispiel auch, dass alltägliches Klebeband nicht nachhaltig ist. Überlege dir hier eventuell Optionen.
Zielgruppe für deine Kollektion
Wer ist dein Idealkunde?Gibt es Menschen in deinem Umfeld, die deiner Kundschaft entsprechen?
Jeder Designer hat eine Muße für die er entwirft. Welcher Typ inspiriert dich? Hierfür gibt es immer einen Grund. Fange an diesen Typ zu studieren, was inspiriert dich an ihm/ihr und finde heraus, wieso. Hiermit erleichterst du dir den Designprozess und hast eine genauere Vorstellung, wie du deinen zukünftigen Kunden marketingtechnisch erreichst.
Was arbeitet dein Kunde? Wo wohnt er bzw. sie? Wofür interessiert sich diese Person? Alter? Welches Probleme hat dieser Kunde?
Generell gesehen gibt es nur zwei Typen von Käufern.
Kunde 1: kauft aus dem Grund, weil er aus einem Mangel zu etwas hinmöchte. Als Beispiel kannst du hier die Personen nehmen, die gerne ethische Kleidung kaufen und in Zukunft einen nachhaltigen Konsum umsetzen möchten, aber nicht wissen wie.
Kunde 2: kauft aus dem Grund, weil er von etwas weg möchte. Als Beispiel: Er wählt genau deine Produkte aus, weil du ihm etwas anbietest, was er sich vorstellt und er sich bis dato mit einer Alternative zufrieden gegeben hat, die seine Bedürfnisse nicht vollständig erfüllt hatten. Der Kunde möchte komplett klimaneutral shoppen, findet ein Unternehmen aus Australien, dass seine Produkte komplett nachhaltig umsetzt, aber durch die Luftfracht fördert er CO²-Emissionen. Dein Unternehmen bietet hingegen, neben gleichwertige Produkte, eine Produktionsstätte in Deutschland und damit kürzere Transportweg.
Gehörst du selbst du deiner Zielgruppe?
Das ist natürlich kein Muss. Viele erkennen aber meist aus dem persönlichen Verlangen eine Lücke am Markt und finden dann mit ihrem Label eine Lösung dafür.
Alleinstellungsmerkmal der Idee und Kaufanreiz im Businessplan für dein Modelabel
Was braucht dieser Kunde? Welche Probleme lösen deine Produkte? Was unterscheidet dich von deinen Mitbewerbern? Was ist deine Innovation?
Recherchiere genau, welche Marken deinem Konzept ähneln und somit deine Konkurrenten sind. Nur wenn du die Stärken und die Schwächen deiner Mitbewerber kennst, ist es dir möglich, dich klar von ihnen abzuheben. Helfen kann dir hier eine Analyse in Form eines Koordinatensystems. Lege zwei Parameter fest, die dich deiner Meinung nach abheben und positioniere deine Mitbewerber darin. Wo ist hier eine Lücke, um dich positionieren zu können? Bzw. passt du mit deiner Idee in die freibleibende Lücke?
Worst- and Best-Case
Die Basisfrage im Businessplan für dein Modelabel lautet:
Was ist dein Ziel und bis wann möchtest du es erreichen? (z.B. einen gewissen Stundenlohn innerhalb eines Jahres erreichen oder eine bestimmte Menge deiner Produkte verkaufen etc.)
Best-Case
Du erreichst dein Ziel! Wie sieht die optimale Situation aus? Was muss dafür passieren?
Erstelle dir einen 5-Jahres-Businessplan. Hier gehst du von dem Best-Case-Szenario aus. In fünf Jahren kann vieles passieren. Überlege dir, was deine einzelnen Ziele und Etappen für die kommenden Jahre sind. Welche Umsätze möchtest du erzielen. Wie viele Kollektionen planst du? Welche Unterstützung in Form von Mitarbeitern oder Freiberuflern benötigst du? Denn auf Dauer kannst du mit stetigem Wachstum nicht alles selbst übernehmen, sondern musst dich auf die Dinge konzentrieren, in denen du der Profi bist. So erzielst du maximale Produktivität.
Worst-Case-Alternative
Welche Risiken birgt dein Vorhaben? Wie sähe eine Geschäftsaufgabe aus? Wie könntest du an finanzielle Mittel kommen? (z.B. Nebenjob)
Ein großes Risiko besteht z. B. im stetigen Warenfluss, der vorfinanziert werden muss. D. h. im Normalfall ist die erste Kollektion nicht vollständig verkauft, muss die nachfolgende bereits entwickelt und bezahlt werden, um keinen Ausverkauf oder geringeres Interesse deiner Kunden zu riskieren. Denn dann hast du keine Einnahmen mehr und deine Kunden werden irgendwann ohne Neuheiten nicht mehr bei dir einkaufen.
Ein Plan B zur Hand zu haben ist immer die richtige Entscheidung, denn du musst berücksichtigen, dass nicht alles glatt laufen wird. Du kannst zum Beispiel automatisch das Risiko minimieren, indem du zu Beginn eine Teilzeitstelle annimmst, um für deine Fixkosten zu sorgen. Während der restlichen Zeit baust du dein Unternehmen auf. Sobald du merkst, dass du mit deinem Label mehr einnimmst, als bei deiner Festanstellung, kannst du hier überlegen deine Arbeitszeit komplett in deine Selbstständigkeit zu stecken.
Aufgaben bis zur Gründung
Hier erstellst du eine genaue To-Do-Liste der Aufgabe, die du vor der Gründung noch in Angriff nehmen musst. Darin sollte unter Anderem stehen: Businessplan schreiben.
Übrigens: Auch wenn du schon ein Mode Start-up gegründet hast, ist der Businessplan ein guter Leitfaden, um deine aktuellen Ziele zu realisieren. Ebenfalls kann es manchmal dazu kommen, dass du erst mit gewisser Zeit, eine finanzielle Unterstützung von deiner Bank benötigst. Wie schon am Anfang erwähnt, sind für offizielle Institutionen aber ausführlichere Angaben zu machen und vor allem konkrete Zahlen zu nennen.
Aktualisiert am 07.06.2021
Hast du dazu noch Fragen zum Businessplan für dein Modelabel? Ich helfe dir gerne weiter und stehe dir mit meinem Feedback zur Verfügung.
Pop Up Stores treffen genau den Nerv der Zeit und erfreuen sich daher zunehmender Beliebtheit. Pop Up Stores bieten viele Vorteile im Vergleich zum klassischen Einzelhandel. In einem vorherigen Artikel, habe ich diese Möglichkeit der Vermarktung deines Labels bereits erwähnt.
Foto Dag von Boor
Seit Beginn diesen Jahres gibt es einen ganz besonderen Service zum Thema Pop Up Store, den die beiden Diplom Designerinnen Frauke Ghosh und Ricarda Buckel ins Leben gerufen haben. Sie waren es leid von tollen Shopping Events an den Litfaßsäulen zu erfahren und dann zu merken, dass sie wieder einmal zu spät dran waren. Denn das Event ist bereits wieder zu Ende. Mit ihrer Webseite Shop Pop listen Sie nun alle Events und Pop Up Stores deutschlandweit auf. Die beiden erklären dir genau, warum der Trend anhalten wird und warum du unbedingt dabei sein solltest:
„Zum einen nutzen Unternehmen Pop Up Stores um neue Produkte vorzustellen und auf ihre Marktfähigkeit zu testen ohne sich an einen langfristigen Mietvertrag zu binden. Das ist gerade für Start Ups mit eingeschränktem Budget interessant. Etablierte Einzelhändler nutzen Pop Up Stores auch um neue Standorte und Zielgruppen auszuprobieren. Dabei wird einerseits getestet, ob die Lage des Pop Up Stores sich für ein permanentes Geschäft eignet. Andererseits wird der Pop Up Store als Instrument genutzt, um auf die Marke aufmerksam zu machen.“
Online to Offline
Ein weiteres Indiz für den Trend zeichnet sich ab. Immer mehr reine Online Händler begeben sich mittlerweile mit ihren Produkten in die Offline Handelswelt. Zu dieser Trendwende haben die beiden Shop Pop Gründerinnen ein sehr interessantes Beispiel: „In Hamburg hat gerade der Online Luxus Second-Hand Modehändler Rebelle in bester Lage in der Hamburger Innenstadt einen Pop Up Store eröffnet. Oft geht das auch mit spannenden Marketingaktionen einher, die natürlich viel mediale Aufmerksamkeit bringen. Ein gutes Beispiel ist hier der gerade geendete Adidas Pop Up Store „Knit for You“. Mit dem Experiment „Storefactory“ testet der Sportartikelhersteller Möglichkeiten, die die Digitalisierung für die Produktion innerhalb der Ladenfläche bietet. Kunden konnten hier Strickpullover designen und innerhalb von ein paar Stunden wurden diese direkt in dem Pop Up Store gefertigt.“
Es wird prognostiziert das dieses O2O (Online to Offline) genannte Phänomen eher zunehmen wird. Mit der Eröffnung eines Pop-Up Store wollen Online Händler ihre Produkte erlebbar machen oder einfach einen neuen Vertriebsweg testen.
Finde dein passendes Shopping Events
Zur Zeit findest du auf Shop Pop zwischen 45 – 60 Events. Diese Zahlen wechseln fast täglich, steigt stetig an. „Bei uns werden bundesweit ganz viele unterschiedliche Events gebündelt und damit werden auch Interessenten erreicht, die vorher noch über keine Informationen der Veranstaltungen verfügt haben.“, so erklären Frauke Ghosh und Ricarda Buckel die Werbewirksamkeit der Events. Schau doch einfach mal vorbei, vielleicht gibt es auch bald in deiner Nähe ein Event, um deine Kollektion zu präsentieren. Durch diese zeitlich begrenzten Events hat dein Kunde die Chance sich hautnah mit dir als Designer auszutauschen und deine Marke besser kennenzulernen. Und auch du hast den Vorteil, frei von langen vertraglichen Verpflichtungen deine Zielgruppe zu treffen und ihre Bedürfnisse erkennen. Damit profitieren am Ende auch deine Produkte, die du mit jedem neuen Feedback verbessern kannst.
Du suchst deinen eigenen Pop Up Store?
Collage Frauke Ghosh und Ricarda Buckel
Du möchtest nicht nur an einem Shopping Event teilnehmen, sondern hast Lust deinen eigenen Laden zu betreiben? Bei Pop Shop kannst du dich auch über aktuelle Pop Up Stores informieren und sehen, wie Andere sich am Markt präsentieren. Über die Internetplattform Go-PopUp hast du die Möglichkeit gewerbliche Ladenflächen mieten. Eines der entscheidendsten Punkte betrifft die Lage. Damit steht oder fällt deine gesamte Idee. Betreibe eine genaue Recherche. Welche Zielgruppe möchtest du ansprechen? Wo hält sich deine Zielgruppe auf? Mache dir auch Gedanken was die Anlieferung deiner Einrichtung und Ware angeht, denn auch hier ist die Lage zu beachten. Bevorzugst du ein Shop-in-Shop Konzept oder möchtest du einen Store alleine betreiben? Checke auch deine Umgebung ab. Gibt es evtl. Störfaktoren, die dich in deinem Erfolg bremsen könnten? Das können eine Baustelle, ein stark riechender Imbiss etc. sein.
Die richtige Vorbereitung
Ist dein perfekter Standort gefunden, musst du die Zeit bis zur Eröffnung richtig einzuteilen. Bis zum Tag X geht es darum, den Laden einzurichten, mit Ware zu füllen und Werbung dafür zu machen. Im Vorfeld sollten die Punkte, wie du deine Ware nachbestücken kannst und welche Arten von Bezahlung du anbietest geklärt sein.
Beim Thema Einrichtung solltest du dich unbedingt beraten lassen. Denn der erste Eindruck ist alles was zählt. In deinem Store sollte der Kunde deine Marke wiedererkennen. Darum sollte alles diesem Ziel entsprechend abgestimmt werden. Beachte unbedingt auch die Wirkung von Farbe. Auch wenn du vielleicht ein rotes Logo hast, heißt das nicht, dass alle Wände rot sein müssen. Akzente haben oftmals einen größeren Effekt.
Marketingtipps für den eigenen Pop Up Store
Für deinen erfolgreichen Start ist es in erster Linie unumgänglich, PR für deinen Pop Up Store zu machen. Eine Möglichkeit bietet dir, die Eröffnung selbst. Plane dein Event sorgfältig. Schätze ab, wie viele Gäste du erwartest, welche Getränke und Häppchen serviert werden. Vielleicht möchtest du deinen Gästen auch ein kleines Giveaway als Erinnerung mitgeben?
Foto Dag von Boor
Weiterhin solltest du in sozialen Netzwerken und im Internet präsent sein. Hierzu ist Shop Pop ebenfalls deine richtige Adresse. Du kannst deinen Pop Up Store bei ihnen melden und bewerben. Ein einfacher Eintrag ohne Foto ist sogar kostenlos. Für einen Eintrag mit ausführlicher Beschreibung/Infos und 1-4 Fotos wird pauschal 39,00 EUR für eine Veröffentlichung (bis zu 2 Monaten) berechnet.
Ich freue mich von deiner Erfahrung zum Thema Pop Up Store zu hören.
Der Wunsch nach kreativer Selbstverwirklichung wird bei vielen jungen Menschen groß geschrieben. Doch sind da die Zweifel an den eigenen Kenntnissen, um erfolgreich mit einer Existenzgründung als Modedesigner zu werden. Darum schrecken viele vor diesem Schritt zurück. Das betrifft sowohl Absolventen einer Ausbildung im Bereich Mode- und Textil, als auch branchenfremde Interessierte. Modestudenten bekommen während ihrer Ausbildung zu wenig wirtschaftliches Knowhow vermittelt oder wissen schlicht und ergreifend nicht, welche Kenntnisse am Ende relevant für die eigene Idee sind.
Dazu habe ich ein kleines Beispiel: In vielen Ausbildungen mit Modeschwerpunkt wird das Wissen um technische Zeichnung immer noch sträflich vernachlässigt. Darum höre ich bis heute von Designabsolventen, dass sie im späteren Beruf gerne zeichnen möchten und bemühen sich somit zu wenig, Grafikprogramme besser kennenzulernen. In den meisten Fällen ist das fatal. Ich muss aus eigener Erfahrung sagen, selbst wenn man später nicht mit Massenproduktion arbeitet, war doch auch meine Schneiderin froh, wenn ich ihr detaillierte technische Zeichnungen mit Maßangaben für die Herstellung meiner Prototypen zur Verfügung stellen konnte.
Umgekehrt wissen Gründer eines Mode Startups, die aus anderen Branchen kommen, oft nicht, wie sie sich design-spezifisches Wissen aneigenen können. Was ist wirklich wichtig zu wissen und was kann ausgelagert werden? Dieser Frage gehe ich heute nach.
Es muss keine kostenintensive Ausbildung sein
Durch unseren heutigen Technikstand kannst du wertvolles Wissen und neue Fähigkeiten selbst erlernen, um ein souveränes Unternehmen zu führen. Einige entscheidende Kenntnisse habe ich mir ebenfalls erst nach meiner schulischen Ausbildung angeeignet. Das war zu Beginn eine große Herausforderung. Die wichtigsten Zutaten für deinen Erfolg sind dabei Wille, Ziele und Ausdauer. Das weiß auch der erfolgreich gestartete Designer Ioannis Schyma, mit seiner Existenzgründung als Modedesigner.
Es gibt mittlerweile ein riesiges Angebot an Kursen und Webseiten, wenn es darum geht, sich Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich Modedesign anzueignen. Über Udemy.com* z. B. entdecke ich immer wieder spannende, teilweise sogar kostenlose Kurse. Nachfolgend siehst du eine Übersicht der wichtigsten Kenntnisse und Fertigkeiten:
Kenntnisse zur Passform
Diese Kenntnisse werden dich später vor Reklamationen deiner Ware bewahren. Darum ist es von Vorteil, dass du für deine Existenzgründung als Modedesigner einige Kenntnisse aus der industriellen Fertigung mitbringst. Im Idealfall kannst du Prototypen selbst nähen. Das spart dir nicht nur Geld, sondern du bekommst ein besseres Verständnis dafür, schnitt-technische Probleme zu lösen. Selbst wenn du später nicht mehr nähst, hast du doch eine bessere visuelle Vorstellung davon, was möglich ist und was nicht. Diese Nähfertigkeiten kannst du über Youtube und durch Kurse in Kreativ-Werkstätten oder Stoffgeschäften vertiefen. Übung macht hier den Meister. Selbst wenn du später nicht mehr nähst, hast du doch eine bessere visuelle Vorstellung davon, was möglich ist und was nicht.
Die eigenen Schnittmuster anfertigen
Dabei geht es um die Fähigkeit, wie deine Idee in Stoff verwandelt wird. Gerade diese Kenntnisse machen den feinen Unterschied zum reinen Schneiderhandwerk. Natürlich denkst du vielleicht, das machen deine Lieferanten für dich. Doch es ist deine Aufgabe ihnen die richtigen Maße für deine Zielgruppe zu nennen und diese zu überprüfen. Schnitt-technische Fragen stellen meistens eine Herausforderung dar und hier kommt es auf dein Knowhow an, eine ausgeklügelte zeit- und kostensparende Lösung für alle Gradierungen zu finden. Gerade wenn du mit vielen Mustern arbeitest, solltest du schon im Vorfeld ein Schnittlagebild deines Modells im Kopf haben, um unnötige Kosten zu vermeiden.
Modezeichnen selbst erlernen
Du möchtest mit einer Existenzgründung als Modedesigner ausschließlich zeichnen? Dann solltest du als Freelancer, z. B. im Bereich Illustration arbeiten. Zeichnen als Unterrichtsfach ist so eine Sache, du bekommst zwar die Techniken vermittelt, allerdings geht es darum diese zu Üben. Darum bin ich der Überzeugung, das Zeichnen nicht alleine ein Talent ist, sondern reine Übungssache. Die Techniken kannst dir super anhand von Zeichenbüchern, Youtube oder Kursen in deiner Nähe beibringen.
Verbessere deine Sprachkenntnisse
Lange Zeit war Französisch die führende Sprache in der Modewelt. Aber ehrlich gesagt, habe ich meine fehlenden Kenntnisse dazu niemals vermisst. Produktionsstätten sind heutzutage oft in Ost- oder Balkanstaaten, die Türkei, Fernost oder Afrika ausgelagert. Die herrschende Geschäftssprache ist Englisch. Dein Englisch sollte sowohl in Wort als auch in Schrift sicher sein, da du viele viele Emails in dieser Sprache verfassen musst. Ein Wörterbuch für den Textilbereich dient dir hier als gutes Helferlein.
Modellentwürfe am Computer erstellen
Computerkenntnisse, vorzugsweise Photoshop und Illustrator sind etwas kostspieliger sich selbst anzueignen, da diese Programme sehr teuer sind. Es gibt aber ebenfalls die Möglichkeit Kurse zu belegen und sich zunächst eine Testversion von Adobe herunterzuladen. Einen tollen Online Crashkurs zum Thema Zeichnen mit Adobe Illustrator findest du hier bei Udemy. In 5,5 Stunden werden dir alle wichtigen Kenntnisse rund um das Programm näher gebracht und dir praktische Tipps zum Zeichnen verschiedener Kleidungsstücke gegeben.
Klicke auf das Bild, um dir den Onlinekurs einmal selbst anzuschauen.*
Der Stoff aus dem die Träume sind
Materialkenntnisse lassen sich überwiegend durch die Erfahrung erwerben. Zu Beginn mag es manchmal schwer sein einzuschätzen, welche Stoffe sich für eine Hose besser eigenen als für ein Oberteil. Eine gewisse Affinität dafür ist jedoch sehr wichtig. Dazu kannst du regelmäßig Stoffgeschäfte aufsuchen, örtliche Stoffmärkte durchforsten oder dir Stoffmuster über Online Stoffversender zuschicken lassen. Präge dir die Herstellung, Materialzusammensetzung, die Eigenschaften und auch das Gewicht der Ware ein.
Neben all diesen Kenntnissen, die du dir selbst aneignen kannst, möchte ich dir noch ans Herz legen, bevor du deine Existenzgründung als Modedesigner startest: Sammle zuerst Erfahrungen. Dies kann in einem ersten Job in der Branche passieren, im Handel oder aber über ein Praktikum. Denn es ist unheimlich wichtig, die Abläufe kennenzulernen und sich ein Bild von der Branche zu machen. Manchmal kann man auch erst dadurch erkennen, in welchen Bereichen Potenzial steckt.
Wenn du noch weitere Fragen oder Anregungen diesbezüglich hast, freue ich mich auf deinen Kommentar.
*Es handelt sich um Werbelinks, die ich selbst getestet habe und gerne weiterempfehle. Klickst du auf einen Werbelink, erhält Modekarriere.com eine kleine Provision, damit die Seite weiterbestehen kann. Es entstehen dir keinerlei Zusatzkosten.
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