marketing für dein modelabel

7 Marketing Tipps für dein eigenes Modelabel

Welche Marketing Möglichkeiten hast du für dein eigenes Modelabel? Nur wenn du es beherrscht die Aufmerksamkeit auf deine Marke zu ziehen, wirst du auch Verkäufe in dem übersättigten Markt generieren. Dabei geht es darum die eigene Sichtbarkeit zu vergrößern, mehr Kunden für sich zu gewinnen und deinen Imageaufbau zu betreiben.

 

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Mode-Start-ups haben sich die folgenden Ideen als besonders erfolgreich bewiesen. Gerade für den Start sind sie sinnvoll, da sie nicht zu kostenintensiv sind. Allerdings wird jede Marketing Strategie für dein eigenes Modelabel viel Zeit in Anspruch nehmen.

 

1. Sei präsent

Es ist ganz einfach, wenn du dich versteckst wirst du nicht gefunden. Das gilt nicht nur für die Online Welt. Finde heraus, wo sich dein Kunde aufhält und platziere dich genau dort. Erfolgreiche kleine Modelabels in meiner Region finde ich sehr schnell, weil sie präsent sind. Sie mieten eine geschickte Werbetafel in der Stadt, die sind auf allen großen Verkaufsevents dabei, inkl. Weihnachtsmärkte. Sie sponsern einen Verein oder statten diesen aus.

Sie sind persönlich vor Ort, sprechen mit ihren Kunden und bauen Vertrauen auf. Und das ist für eine nachhaltige Kundenbindung unerlässlich.

 

Um präsent zu sein, musst du nicht nur für deinen Kunden sichtbar sein. Schließe dich auch mit der Kreativwirtschaft in deiner Nähe kurz. Sie geben dir gerne kostenlose Beratungstermine, wie du deine Idee noch besser machen kannst. Außerdem kannst du dir Unterstützung in einem Designerverein holen, wie etwa den VDMD. Hierdurch lernst du neue Leute aus der Branche kennen und die sich ebenfalls für deine Idee interessieren und über weitere Erfahrungen verfügen, wie du mit dem richtigen Marketing dein eigenes Modelabel vorantreiben kannst.

 

2. So schaffst du vertrauensvolles Marketing für dein eigenes Modelabel

Vermutlich wirst auch du einen Onlineshop betreiben, im größeren oder kleineren Stil. Dazu möchte ich dir einen einfachen Hinweis geben, denn es gibt immer noch so viele junge Gründer da draußen, die genau an diesem Punkt scheitern: ein ordentliches Impressum.

Erst diese Woche hat mich eine Anfrage ereilt. Die Gründerin hat von ihrem sehr vielversprechenden Konzept geschrieben und dabei auch auf ihre Webseite verlinkt. Ich schaue mir generell bei neuen Anfragen gerne das Impressum, FAQs etc. an. Diese essenziellen Seiten zeigen sehr schnell, wie professionell die Marke ist. Leider fand ich hier nur einen Namen und eine Emailadresse vor. Womöglich sitzt die Marke in meiner Nähe. Leider kann ich dies so nicht herausfinden. Abgesehen davon gibt es in Deutschland eine Impressumpflicht für alle Webseitenbetreiber, ob selbstständig angemeldet oder nicht.

Daraus gibt sich neben dem geringen Vertrauen, das den Kunden entgegengebracht wird noch ein weiteres Problem. An welche Adresse können Kunden ihre Ware zurückschicken, wenn sie sie reklamieren müssen? Der Hinweis: „Bitte schreiben Sie bei Reklamationen oder Beanstandungen unter...“ Auch das ist nicht rechtskonform.

 

Neben diesem einfachen Hinweis, kannst du auch noch durch eine weitere Methode Vertrauen schaffen. Gebe deinen Kunden die Möglichkeit, dich zu bewerten. Ob auf Facebook oder direkt im Onlineshop. Das hat nicht nur den Vorteil für spätere Kunden sich über deine Produkte zu informieren, sondern du erhältst dadurch auch ein ehrliches Feedback und kannst für weitere Produkte daraus lernen.

 

3. Biete deinen Kunden ein besonderes Einkaufserlebnis

Marketing eigene Kollektion

Hier ist deine Kreativität für deinen Onlineshop gefragt. Sich an den Shop-Aufbau von Zalando & Co. zu orientieren wird dich nicht weiterbringen, denn sie beherrschen bereits 97% des Modemarktes. Darum musst du dich ins Zeug legen, damit du einen Teil übrigen 3% ergatterst.

In der heutigen Zeit ist eine gute Idee allein kein Garant mehr für ein erfolgreiches Business. Denn niemand hat tatsächlich noch einen Bekleidungsbedarf. Es geht darum, dass du dich abhebst, ein Erlebnis bzw. eine Geschichte aufbaust und somit deine Ware für den Kunden schmackhaft machst.

Dieser Tipp ist besonders wichtig, wenn du dir ausgesucht hast ein T-Shirt Label zu gründen. Warum gerade das? Weil so gut wie jeder damit startet und in den meisten Fällen niemals seinen Lebensunterhalt damit bestreiten wird.

Hauche deinem Onlineshop leben ein. Es sollte etwas anderes werden, als das was die Kunden kennen. Dennoch ist es unerlässlich, dass die Seite benutzerfreundlich und übersichtlich gestaltet ist. Hier ist eine Investition in einen Profi sinnvoll, denn vom Foto bis zum Text sollte die Seite deine Geschichte widerspiegeln. Neben informativen Dummy-Fotos, die deine Kollektion dem Kunden zur Anschauung dienen, solltest du Outfitideen einbauen. Mach es dem Kunden einfach, wie er deine Kleidungsstücke eindrucksvoll in Szene setzen kann. Dabei kannst du auch zusätzliches Geld verdienen, indem du andere Marken in Kooperation oder als sog. Affiliate-Marketing anbietest. Damit bekommst du von den 97% auch ein Stückchen ab.

Auch die Texte sollten eine eindeutige Sprache sprechen. Aus meiner Erfahrung als Mode-Texter weiß ich, wie ein Wort die Fantasie eines Kunden anregen kann. Damit lädst du ihn zum Träumen an und genau das wünscht er sich beim Shoppen – Emotionen.

 

4. Gehe Kooperationen ein

Neben meinem Tipp, zusätzlich Affiliate-Marketing zu betreiben, möchte ich dir noch die Möglichkeit aufzeigen, mit anderen Selbstständigen zu kooperieren. Mit einem Konzeptstore kannst wunderbar Marketing für dein Modelabel betreiben. Deine Modekollektion oder deine Schmuckaccessoires platziert der Inhaber neben anderen Lifestyleprodukten. Eine einladende und stimmige Atmosphäre entsteht dabei. Besitzt du ein ökologisch bewusstes Label, könntest du bei Kosmetikerinnen oder Bio-Kosmetik-Shops anfragen, ob sie deine Kollektion aufnehmen wollen. Dazu ist es üblich, dass du ihnen monatlich eine kleine Miete bezahlst.

Auch Cafés oder Friseursalons, Barbershops bieten sich dafür an. Diese Konzepte sind oftmals in kleineren Städten oder Stadtteilen abseits der Innenstädte vielversprechender, da der Kunde hier weniger unter Stress steht und regelmäßiger die gleichen Locations besucht. Wenn deine Zielgruppe gerne feiert, könntest du auch bei einem Club anfragen, ob du dort eine Modenschau veranstalten könntest und so zusätzliche Kunden in die Räumlichkeit bringen könntest.

 

5. Teile deine Talente und dein Wissen

Neben klassischem Marketing für dein eigenes Modelabel kannst du andere Menschen von deinen Fähigkeiten überzeugen, in dem du z.B. Kurse über die VHS oder Online über die Plattform Udemy anbietest. Weiterhin kannst du Ebooks erstellen. Die Designerin Sarah Ehrentraut lebt neben ihrem Traum von der eigenen Wäschekollektion auch ihre Leidenschaft für Schnitttechnik aus. Dafür erstellt sie immer neue Schnitte, die sie an Selbstnäher verkauft. Damit positioniert sie sich als Expertin für ihren Bereich. Jedoch zeigt sie sich auf ihrem Instagram Account sehr nahbar und authentisch, zeigt ihre Vision, erklärt, wo sie ihre Informationen herbekommt. Ihre Zielgruppe schätzt dies und so wird Sarah zu einem wichtigen Ansprechpartner.

Durch weitere Kompetenzen und eine breitere Aufstellung deiner Dienstleistungen kannst du auch ganz neue Kunden erschließen. Wenn du etwas viele Rapports oder Muster für deine Kollektionen benötigst, könntest du noch einige mehr produzieren und zusätzlich dich als Textildesigner auf einer  separaten Plattform zeigen. Mit dieser zusätzlichen Expertise erhöhst du ebenfalls deine Aufmerksamkeit.

 

6. Suche andere Lösungen

Es muss nicht immer ein eigenes Label sein. Dir gefällt eine Idee, die auf deinem Markt in Deutschland bisher nicht verfügbar ist? Warum nicht die Vorteile von deren Marketinginstrumenten nutzen und das Unternehmen anschreiben, dass du deren Kollektion gerne auf dem deutschen Markt vertreiben möchtest.

marketing tipps für dein eigenes modelabel

 

 

6. Blogger & Co.

Der ultimative Tipp schnell auf sich aufmerksam zu machen lautet: kleide einen Blogger, einen C-Promi oder eine andere Person des öffentlichen Lebens ein. Bei deinen Anfragen gibt es einiges zu beachten:

Recherchiere ausführlich, ob die angefragte Person, besser gesagt ihre Zielgruppe zu deiner Marke passt. Gehe lieber ein bis zwei bezahlte Kooperationen ein, als viele unbezahlte, die dir keinen gewünschten Effekt bringen. Es kann sogar ein Imageschaden entstehen, wenn du mit Produkten willkürlich um dich wirfst. So wird am Ende deiner Kleidung kein Wert mehr zugeschrieben, wenn sie jeder kostenlos haben kann. Bewahre also eine Exklusivität.

Stelle eine Anfrage immer individuell und persönlich. Wenn du einen kostenfreien Deal aushandeln willst, wirst du meist keine Rechte an den entstanden Fotos von der öffentlichen Person haben. Erkläre in einer kurzen Email, was du dir vorgestellt hast und wie die Person davon profitieren kann (mit oder ohne Bezahlung). So kann sie evtl. ein Outfit von dir erhalten oder du beteiligst sie am Gewinn, für jedes verkaufte Teil, das über ihren Code bei dir bestellt wurde (Letzteres macht nur Sinn, wenn du bereits einen Kundenstamm hast, da du andernfalls noch keine Erfahrungswerte bezüglich der Nachfrage hast).

Deine Webseite muss absolut professionell wirken, so wie ich es weiter oben bereits erwähnt habe. Sie ist deine Visitenkarte für einen Kooperationspartner. Telefoniert oder trefft euch persönlich, um Missverständnisse beim Auftragsbriefing zu vermeiden. Nenne klar, was dein Ziel ist und gebe deinem Kooperationspartner das Gefühl, das er/sie auch etwas davon hat.

 

Erarbeite eine individuelle Marketingstrategie, die zu deinem Modelabel passt

Nicht jede dieser Ideen wird sich für dein Modelabel eignen. Einige Methoden werden vermutlich nicht den gewünschten Erfolg bringen, wie du es bei anderen Marken siehst. Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder agierst du nach dem "Gießkannenprinzip" - viel hilft viel oder du passt die jeweilige Maßnahme an deine Kunden an. Gleichzeitig trittst du dabei als authentische Marke auf.

In meinem neuen 18-tägigen Online-Programm LAUNCH & SELL erkläre ich dir in täglichen Einheiten, wie du deine eigene Marketingstrategie aufbaust ohne nach dem "Gießkannenprinzip" zu handeln. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass du von deiner Modemarke leben kannst und deine Vision hinaus in die Welt trägst!

Du willst dabei sein? Dann sichere dir noch schnell deinen Platz im Vorverkauf. Am 22.02.2024 startet die erste Einheit! Ich freue mich auf dich! Klicke hier.

Team Good Garment Collective - kollektion nachhaltig produzieren

So kannst du eine Kollektion nachhaltig produzieren lassen

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Das Thema Nachhaltigkeit ist besonders in der Bekleidungsindustrie ein wichtiges Thema. Kaum eine andere Branche verschmutzt unsere Umwelt mehr. Darum ist es erfreulich, dass das Bewusstsein für nachhaltig und fair produzierte Kleidung wächst. Das lässt sich an der Nachfrage im Handel und an der steigenden Zahl der Fair-Fashion-Labels erkennen. Große Modeketten haben diesen Markt inzwischen auch erkannt und versuchen eine speziell beworbene Fair-Fashion Kollektion nachhaltig produzieren zu lassen. Bei vielen großen Marken ist die Produktion jedoch nicht sehr transparent. Es wird vieles alleine der richtigen Marketingstrategie überlassen und die konventionelle Produktion bleibt für den Hauptanteil des Sortiments weiterhin bestehen. Dies kritisiert auch Greenpeace.

Daher sehen sich gerade viele junge Start-ups in der Verantwortung etwas an den derzeitigen Produktionsbedingungen zu ändern. Doch wo kannst du deine Kollektion nachhaltig produzieren lassen, auch in kleinerer Stückzahl?

Werkstatt Workshop vom deine Kollektion nachhaltig produzieren zu lassen für Modedesigner
Foto: Good Garment Collective | Die Werkstatt der Produktionsagentur

Mit Hilfe einer Produktionsagentur eine Kollektion nachhaltig produzieren lassen

Ein wichtiger Partner bei der Entwicklung oder Herstellung der eigenen Kollektion kann eine Produktionsagentur sein, die Start-ups durch diesen Prozess begleitet. Ich bin dabei auf die Produktionsagentur Good Garment Collective gestoßen, mit der du deine Kollektion fair und nachhaltig produzieren lassen kannst. Sie unterstützen ihre Kunden, wie Designer, Fashion Brands oder fachfremde Unternehmen mit Leidenschaft bei der Entwicklung nachhaltiger Textilprodukte und der Realisierung innovativer Projekte.

 

Welche Leistungen kann Good Garment Collective dir anbieten?

Die Agentur vereint in ihrem Team ganz unterschiedliche Kompetenzen in den Bereichen Bekleidungstechnik, Modemanagement oder Modedesign.

„Zu unserem Team gehören die drei Gründerinnen Marita Jablonski, Stefanie Harborth und Jenny Stobbe, die im April 2017 mit Good Garment Collective gestartet haben. Zwei weitere Mitarbeiter, Felicia und Christin sind seit einem Jahr dabei, außerdem unterstützt uns immer ein Praktikant. Je nach Fähigkeit und Leidenschaft gibt es unterschiedliche Zuständigkeiten in den Bereichen Kollektionskonzeption, Modell- und Schnittentwicklung, im Materialsourcing oder Produktionsmanagement. Somit können wir als Team ein breites Dienstleistungsportfolio anbieten. Mal sind wir als Berater in der Startphase eines Labels gefragt oder betreuen die Produktion bis Qualitätskontrolle für mittelständische Unternehmen“, erklärt mir die Agentur.

 

Dabei ist dem Unternehmen für die erfolgreiche Arbeit wichtig, dass niemand dabei zu schaden kommt. Deswegen tut das Team sein Bestes, Produkte sinnvoll zu gestalten, Ressourcen zu schonen und eine Kollektion nachhaltig produzieren zu lassen.

 

Workshops für Gründer und Kreative aus der Modebranche

Weiterhin hat sich das Expertenteam dem Thema Weiterbildung verschrieben. Dafür bietet die Agentur regelmäßige Workshops an. Sowohl Modedesigner, Fashion Start-ups aber auch fachfremde Unternehmer/innen aus dem Bereich Marketing und Sales, die eine Businessidee für ein eigenes textiles Produkt haben, nehmen an den verschiedenen Workshops teil.

„Oft können es sich Start-ups oder Designer am Anfang ihrer Gründung nicht leisten alle Positionen (Schnitt, Material, Produktion) mit uns zusammen zu entwickeln, deshalb möchten wir ihnen eine Weiterbildung ermöglichen z.B. zur Materialbeschaffung oder zum Produktionsmanagement“, so das Team.

 

Ziel ist es, dass du anschließend die Punkte möglichst eigenständig übernehmen kannst. Dafür bekommst du Handouts und Tabellen als ‚Fahrpläne‘, um dich damit durch den Prozess leiten zu können. Die Workshops sind eine gewinnbringende Investition und durch eine Bildungsprämie förderfähig. Du lernst dort Gleichgesinnte kennen und kannst dich mit den Experten austauschen. Alle Workshops sind auf der Website zu finden. Regelmäßig informiere ich dich auch in meiner Facebook-Gruppe Als Modedesigner durchstarten über neue Termine.

Wie findest du nachhaltige Stoffe für deine Kollektion?

Bei der Stoffbeschaffung (Materialsourcing) ist es wichtig, sich mit den unterschiedlichen Qualitäten auszukennen und Wissen über Fasern, Zutaten und Veredelungen zu besitzen. Speziell für den Sustainable Bereich solltest du gängige Zertifikate und deren Anforderungen kennen und dir auch über Recycling und Verwertung deiner Produkte Gedanken machen.

Bei der Planung der Stoffmenge spielt es für deine Kollektion auch eine Rolle, dass deine Produkte bei einer hochwertigen Qualität dennoch preislich konkurrenzfähig bleiben.

bei der Modeentwicklung für ein Modelabel | Kolletion nachhaltig produzieren
Foto: Good Garment Collective | Mitgründerin Stefanie bei der Modellentwicklung für NASCH Sportswear

Eine Möglichkeit sich über eine Vielzahl nachhaltiger Stoffe und Innovationen zu informieren sind Messebesuche z.B. ReSOURCE auf der Munich Fabric Start. Ein solcher Besuch ist jedoch mit einem enormen Zeitaufwand verbunden. Dabei sind die Stoffhersteller häufig mit großen Abnehmern beschäftigt und nehmen ein kleines Start-up kaum wahr. So passiert es häufig, dass du bestellte Musterstofflaschen nicht zugeschickt bekommst. In diesem Fall lohnt es sich nach Restbeständen zu fragen oder sich mit anderen Modedesignern zusammenzutun, wenn du eine kleine Kollektion produzieren lassen willst.

Wenn du in diesem Thema persönliche Unterstützung benötigst, kann dir Good Garment Collective ein großes Repertoire an Stoffen und den richtigen Stoffherstellern präsentiert. Die Agentur sucht von GOTS und IVN Best zertifizierten Naturmaterialien über Tencelstoffe bis hin zu recycelten synthetischen Stoffen geeignete Materialien für deine nachhaltige Kollektion aus. Dabei spielen aber nicht nur Zertifikate eine Rolle. Sie wollen Zulieferer unterstützen, die sich im Bereich Nachhaltigkeit stark machen und bereit sind, neue und auch unbequeme Wege zu gehen. Das können auch sehr kleine, traditionelle Hersteller sein, die auch ohne Zertifikat eine nachhaltige Stoffauswahl anbieten. Die Auswahl der Materialien erfolgt nach den Anforderungen des Produktes, wird ganzheitlich betrachtet und mit dem Nachhaltigkeitskonzept der Marke abgestimmt.

 

Bei einem Workshop kann dir dieses Wissen ebenfalls vermittelt werden. Dabei wirst du an unterschiedliche Materialien und Fasern herangeführt und erhältst Antworten auf Frage: Wo finde ich ökologisch und fair produzierte Stoffe für meine Kollektion? Du erfährst auch alles über gängige Zertifikate und deren Anforderungen.

 

In welchen Ländern kannst du deine Kollektion nachhaltig produzieren lassen?

Viele nachhaltige Produktionen finden überwiegend in Europa statt. Das richtige Produktionsland hängt vom Produkt selbst und von der gewünschten Menge ab. Bei manchen Manufakturen kannst du einen Style schon ab zehn Stück pro Farbe produzieren lassen, dabei musst du allerdings mit Mindermengenzuschlägen zusätzlich zum Produktionspreis rechnen.

Eine Produktion mit mindestens 50 Stück pro Style lässt sich schon einfacher realisieren. Das hat den Hintergrund, dass „Production Lines“ für dein Produkt geblockt werden. Die benötigten Nähmaschinen werden für deine Kollektionsteile perfekt eingestellt (Fadenfarbe bestimmt, Fadenspannung ermittelt etc.) und die Näherinnen nähen in der Regel die einzelnen Arbeitsschritte, bis die Produktion abgeschlossen ist. In Ländern wie Portugal übrigens beginnt die Mindeststückzahl bei ca. 300 Teilen pro Style.

 

Bei jeder Produktion ist eine gut durchdachte Vorbereitung nötig. Der Hersteller benötigt die richtigen Maße bzw. Schnitte und Produktionsunterlagen, um Problemen vorzubeugen. Während der Produktion können oftmals Hindernisse auftreten, die gelöst werden müssen.

Workshop Sustainable Trends und Brand Building | Workshops Modedesigner Weiterbildung
Foto: Good Garment Collective | Workshop Sustainable Trend & Brand Building

 

Hier ist Good Garment Collective mit ihrem Erfahrungsschatz ein wertvoller Ansprechpartner. Das Team arbeitet vorwiegend mit Produktionsstätten in Polen, Deutschland und Portugal zusammen, realisiert aber auch Projekte mit anderen europäischen Ländern, wie Kroatien und Griechenland. Je nach Produktionsvolumen und Projekt finden sie einen geeigneten Produktionspartner bei möglichst kurzen Transportwegen.

„Generell sind faire Entlohnung, transparente Produktionsprozesse, sowie eine gute Kommunikation während des Projektes ein ausschlaggebendes Kriterium für eine Zusammenarbeit“, erklärt die Produktionsagentur.

 

Modelabels, die von Good Garment Collective unterstützt werden

Seit der Gründung der Agentur im April 2017 haben die Gründer Modedesigner und Unternehmer/innen bei verschiedenen Projekten erfolgreich begleitet. So gehört das Label Julia Leifert zu einem der längsten Kunden. Julia Leifert ist ein aufstrebendes Berliner Label, das Sustainable Womenswear im High-End Fashion Bereich anbietet. Die gleichnamige Modedesignerin verbindet mit ihrer Mode bequeme Lässigkeit mit puristischer, cleaner Eleganz und zeigt damit, dass sich eine ökologisch und fair produzierte Kollektion zeigen lassen kann. Im Fokus stehen nachhaltige Materialien und lokale Produktion mit fairen Herstellungsbedingungen.

Du möchtest dein eigenes Modelabel starten und stehst vor der Frage, wie du einen Produzenten findest oder welche Fehler du unbedingt beim Herstellungsprozess vermeiden solltest? Mit dem Ratgeber PRODUKTIONSREIF baust du Schritt-für-Schritt dein eigenes Modelabel auf und bekommst tiefe Einblicke hinter die Kulissen der Textilindustrie. Der VDMD (Verband deutscher Modedesigner empfiehlt das Fachbuch jedem, der sich ernsthaft mit dem Thema Mode beschäftigen möchte.

 

Produktionsreif eigenes Modelabel gründen Buch E-Book Workbook Autor Anne Häfner
Mit einem Klick auf das Bild findest du weitere Infos auf meiner Verkaufsseite Elopage.

 

Die Kunst ein kreatives Leben zu führen – Das Buch

“Für sinnvolle Arbeit ist es entscheidend, dass wir glauben, dass die Menschen mit denen wir arbeiten oder die von unserer Arbeit profitieren, etwas richtig gemacht haben im Leben.”

Die kunst ein kreatives leben zu führen

In diesem Ratgeber zur Achtsamkeit wird in ganz alltäglicher Weise die Kreativität in uns aufgespürt. Der Autor und Psychologe Frank Berzbach geht davon aus, dass wir alle kreativ agieren können. Anhand zahlreicher Zitate großer Denkern, werden seine Thesen unterstützt. Seine Ideen für ein kreatives und erfülltes Leben basieren auf Psychologie, Philosophie und Spiritualität.

“Problematisch ist aber das seelische Unglück, das durch die Virtualität der Arbeit selbst entsteht.”

Arbeit und Kreativität in der real existierenden Welt sind für den Autoren eine Gelegenheit über  sich hinauszuwachsen, die eigene Schaffenskraft zu erleben und dabei auch neue Ideen entstehen zu lassen.

Dieser Ratgeber ist eine Einladung seine kreative Quelle zu finden, auch mit Hilfe von Stille und Meditation.

“Stille auszuhalten verbessert die Konzentration”

Es geht darum, nicht das  Arbeiten und die Kreativität zu trennen, sondern beides eins werden zu lassen.

Nur wenn wir unsere Balance finden, können wir unsere innere Schöpferkraft nutzen. Dabei beschreibt der Autor auch das Themen unter denen viele kreative Köpfe leiden: Frustration im Alltag und Depressionen. Diese Kapitel hätten jedoch noch tiefer behandelt werden können. Und gerade bei Blockaden und Depressionen hätten neuzeitliche Expertenstimmen eine Bereicherung für den Leser dargestellt.

Nicht nur inhaltlich ist dieses Buch wertvoll und lesenswert, auch durch seine grafische Gestaltung wird das Lesen ein wahrer Genuss auch für das Auge. Die Ausgestaltung wurde sogar mit einem Preis ausgezeichnet.

Über den Autoren:

Frank Berzbach wurde 1971 geboren und hat an der Goethe Universität in Frankfurt am Main promoviert. Er unterrichtet Psychologie an der ecosign Akademie für Gestaltung und Kulturpädagogik an der Technischen Hochschule Köln. Er hatte in seiner Laufbahn bereits als Wissenschaftler, Journalist, Fahrradkurier, Technischer Zeichner, in der Psychiatrie und als Buchhändler gearbeitet.

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In der Modebranche Ortsunabhängig arbeiten Illustration Yael Hertzog

Ortsunabhängige Berufe in der Modebranche – Modeillustrator

In der Modebranche ortsunabhängig arbeiten – geht das? Ich stelle heute den Beruf Modeillustrator vor und habe dazu ein Interview mit der Illustratorin Yael Hertzog geführt. Zunächst werde ich dir noch ein paar Infos zu dem Berufsbild geben:

 

Was macht ein Modeillustrator?

Durch die Digitalisierung hat die Kunstform einen Wandel vollzogen und ist heute ein wichtiges Mittel zur Abstraktion, um Träume anzuregen. Sowohl in Zeitschriften, auf Webseiten, als Lifestyle-Deko gerahmt oder in Werbespots werden heute Modeillustrationen genutzt. Die meisten Illustratoren sind Freiberufler und arbeiten an Aufträgen unterschiedlicher Kunden, sie können aber auch ein Gewerbe betreiben und eigene Projekte realisieren. Mehr dazu erfährst du weiter unten im Interview.

Damit können Illustratoren sich ihren Arbeitsort selbst aussuchen und in der Modebranche ortsunabhängig arbeiten. Meetings lassen sich auch häufig über Skype realisieren.

Welche Ausbildung benötigt ein Illustrator?

Das Berufsbild des Illustrators ist nicht geschützt, sodass ein Quereinstieg möglich ist. Eine Grundvoraussetzung sind deine Fertigkeiten beim Zeichnen und ein eigener Stil. Viele Illustratoren haben jedoch zuvor eine Ausbildung im Bereich Mode absolviert oder ein Modestudium abgeschlossen. Dort hatten sie genug Zeit verschiedene Techniken auszutesten und so ihre eigene „Handschrift“ zu finden. Weiterbildungsmöglichkeiten findest du bei Onlineakademie Udemy oder einen ersten kostenlosen Schnupperkurs findest du bei der Summer School der AMD Mode und Design Akademie GmbH.

 

Nun geht es auf zum Interview mit meiner Interviewpartnerin Yael Hertzog.

Ortsunabhängig arbeiten Modedesigner

Foto: Yael Hertzog

Yael ist Mutter und lebt in Hadera, einer Stadt zwischen Haifa und Tel Aviv in Israel.

 

„Ich habe in der Highschool mit meinen Zeichenstudien begonnen und machte danach ein Modestudium am „Shenkar“ College in Tel Aviv. Durch den Beruf meines Vaters sind wir in meiner Kindheit die meiste Zeit in der Welt umhergereist. Für ein Jahr habe ich auch in Australien gelebt. Ich liebe es ortsunabhängig zu arbeiten.“

Seit wann zeichnest du und wie hast du deinen eigenen Stil entwickelt?

„Ich zeichne bereits seit meinem vierten Lebensjahr. Ich kann mit gut erinnern, dass es meine Lieblingsbeschäftigung war, woimmer ich mich befand. Ich fand diese in Notizbüchern und Postern, die ich besaß. Außerdem wuchs ich mit zwei älteren Brüdern auf, daher hatten wir viele Comic-Hefte, die mich stark beeinflussten, was man auch heute noch noch an meinem Zeichenstil sehen kann.“

modebranche ortsunabhängig arbeiten Illustration Yael Hertzog

Illustration by Yael Hertzog

Wie bist du zur Modeillustration gekommen? War das schon immer dein Traumberuf?

„Auf diese Idee hatte mich ein Freund gebracht, den ich von unserem her Modestudium kannte. Ich habe meinen Abschluss 2003 gemacht und bekam kurz danach eine Anstellung als Kostümdesignerin für unterschiedliche Produktionen. Ich liebte diese Tätigkeit und hatte schon damals Illustrationen angefertigt, um mich für meine Arbeit zu orientieren. Durch die Schwangerschaft mit meinem ersten Kind war mir klar, dass Kostümdesign nicht in meinem Lifestyle als Mutter passen würde. Aus diesem Grund wollte ich mich neu orientieren und Illustrator zu werden, war eine ganz klare Entscheidung für mich. Mein Zeichenstil bewegte sich, trotz meinem Hang zum Comic, immer um Modezeichnungen und heute habe ich viel Erfolg damit, diesen Stil mit verschiedenen Elementen zu mixen.“

 

Du bist Mutter, wie vereinbarst du deinen Alltag mit deinem Job? Das stelle ich mir ganz schön stressig vor.

„Mein Tag beginnt recht früh, um ca. 6 Uhr morgens. Ich starte mit meiner Arbeit ungefähr um 8.30 Uhr und bleibe bis 16 Uhr dran. Danach hole ich meine Kinder ab und verbringe den Rest des Tages mit ihnen. Wenn ich eilige Projekte, Fertigstellungstermine oder Meetings habe, arbeite ich solange weiter, wie mein Mann oder ein Babysitter auf die Kinder aufpassen kann. Es ist nicht immer einfach, aber wenn man es wirklich möchte, ist es möglich. Außerdem gebe ich jeden Tag mein Bestes, um noch Zeit mit meiner Familie zu verbringen.“

 

Wo befindet sich dein Arbeitsplatz?

 „Ich arbeite zuhause in meinem Studio.“

 

Was ist deine liebste Zeichentechnik?

„Ich mag es neue Techniken auszuprobieren. Ich liebe Aquarellfarben, aber seit einiger Zeit habe ich immer mehr schwarze Tusche implementiert. Für mich ist es wunderbar, wenn sich deckende Techniken und die Transparenz von Aquarell gegenüberstehen.“

 

Was zeichnet deiner Meinung nach einen guten Illustrator aus?

„Um ein guter Illustrator zu sein, ist es am wichtigsten, dass du deine Arbeit liebst, dass du eine Leidenschaft für das Zeichnen hast. Denn wie bei allen anderen freiberuflichen Jobs, gilt auch hier – es ist kein einfacher Job! Als guter Künstler musst du deine Fertigkeiten immer weiter verbessern und nie aufhören Neues zu lernen oder dir anzueignen.“

 

Wie hast du deine ersten Kunden bekommen?

„Zu meinen ersten Kunden gehörten Bekannte von unserem Modestudium. Manche von ihnen waren inzwischen Head of Designer in großen Modekonzernen oder Freiberufler, die Zeichnungen oder Illustrationen für ihre Arbeit benötigten. Ich glaube am besten ist es, wenn man seinem Umfeld von seiner Tätigkeit erzählt. Deine Bekannten erzählen dann weiter von deiner Arbeit. Wenn du in dem gut bist, was du tust, werden immer mehr Menschen zu dir finden.“

 

Wie können dich potenzielle Kunden finden?

„Gefunden zu werden ist heutzutage mit all den sozialen Netzwerken sehr einfach. Früher war das noch etwas anders und Kunden haben von mir durch andere Kunden gehört. Gute Mund-zu-Mund-Propaganda ist das beste, was man für ein Business haben kann.“

 

Wo entstanden bisher Probleme mit Kunden? Wie kann man so etwas umgehen?

 „Leider ist es so, auch wenn du dein bestes gibst, um den Kunden zufrieden zu stellen, ist es möglich dass es von Zeit zu Zeit zu Problemen kommt. Mein bester Ratschlag an Illustrationen, die in solch einer Situation stecken, lautet: Hör immer genau zu, was dein Kunde braucht. Auch wenn der Kunde es manchmal nicht direkt ausspricht, kann man, wenn man genau hinhört, verstehen, was er eigentlich meint. Außerdem sind ein guter Servicegedanke und deine Verfügbarkeit ein Schlüssel zu einem erfolgreichen Projekt und wiederkehrenden Kunden. Behandle einen unzufriedenen Kunden gut, es wird einem ein besseres Resultat geben, als ihn unzufrieden zu lassen. Es geht dabei nichtt ums eigene Ego, sondern um deren Produkt.“

 

Welches war das mit Abstand schönste Projekt für dich bisher?

„Eigentlich liebe ich alle meine Projekte und es ist schwer sich für eines zu entscheiden. Ich würde aber sagen, am meisten habe ich es genossen für „Babyland“ zu arbeiten. Das ist die größte Umstands-Messe in Israel! Das Unternehmen, das dieses Event veranstaltet, hat sich zu einem zeitgemäßeren Auftritt entschlossen, als das übliche „Soft Baby“-Image, das jeder von solchen Messen kennt. Das Ergebnis war spektakulär und wurde landesweit veröffentlicht. Das Projekt war ein riesiger Erfolg und ich war glücklich, dass ich dabei eine so große Rolle spielen durfte.“

ortsunabhängig arbeiten als Modedesigner

Illustration: Yael Hertzog

 

Zusätzlich zu deiner Freelance-Tätigkeit als Illustratorin, hast du einen Onlineshop gegründet. Kannst du ein bisschen darüber erzählen?

Ich betreibe seit letztem Jahr einen eigenen Onlineshop mit illustrierten Produkten von mir. Es ist für mich ein ziemliches Abenteuer. Meine Produkte werden in den USA hergestellt und bedruckt und danach weltweit versendet. Ich plane auch für dieses Jahr eine separate Bade- und Surfkollektion mit einer Bademodenfirma zu starten.

Dankeschön Yael! Ich wünsche dir noch weiterhin gutes Gelingen!

 

Hier findest du das Originalinterview:

Interview with the fashion illustrator Yael Hertzog

„I am 40 years old, born and raised in Israel. Living today in Hadera, which is exactly in the middle between Haifa and Tel Aviv. I started fashion studies in high school and continued in college. I studied in „Shenkar“ college in Tel Aviv. Because of my fathers work  I traveled all around the world most of my life and lived about one year in Australia. I love working globally.“

 

remote work as fashion illustrator

Foto: Yael Hertzog

How did you learn your own style of illustrating and how long do you draw already?

„I’ve been drawing since age 4! I remember it quite good as my favorite activity wherever I was. I used to practice by copying drawings I found on notebooks and posters I had. Also, since I was growing up with two older brothers, we had lots of comic books lying around so I was very influenced by comic books art and you can see that even today in my style of illustration.“

 

How did you come up with the idea to become a fashion illustrator?

„The idea of becoming a fashion illustrator came actually from my best friend who’s been there with me since our fashion studies in college. I’ve graduated college in 2003 and immediately became a costume designer for all performance arts. I loved it and always used illustration as a leading tool in my work as a designer. During my pregnancy with my first child I knew that being a costume designer will not fit my lifestyle as a mom anymore so I wanted to make a change and illustration was the natural choice. My style, even if it was heavily influenced by comic books or anima was always around fashion drawings and today I succeed in mixing them all together.“

 

How is your usual business day working as being a mother?

„My day begins very early around 6 am. I start my work day around 08:30 am and always stop around 4 pm to pick up my kids and spend the rest of the day with them. If I have urgent projects, deadlines or meetings waiting I continue working as long as it takes while my husband or a babysitter takes care of the kids. It’s not always easy but it’s possible if you really want it. I do my best to have some quality time with my family every day.“

 

ortsunabhängig arbeiten als Modeillustrator

Illustration: Yael Hertzog

Where are you working from?

„I’m working from my home studio.“

 

What is your favourite technique of illustrating?

„I like to try out new techniques of drawing all the time. I love using watercolors but lately I found myself working more and more with black ink on paper. I just love the opaque (nontransparent) affect as oppose to the transparency of watercolors.“

 

What do you think it’s necessary to become a good illustrator?

„In order to become a good illustrator, I believe you need first of all have to completely love it, be passionate about it, because like any other freelance job – it is not easy! Like every good craftsman, you will need to practice endlessly. Always be in a learning mode, there is always something new to learn or try out.“

 

How did you get your first customers?

„My first customers were people who knew me from our studies in fashion college. Some of them were already head designers in large fashion companies or freelance designers who needed sketches and illustrations for their work. I think it is best to start spreading the word about your art to your closest circle and then let it go from there. If you are good in what you do, more people will come to you.“

 

How could your customers find you?

„Finding me today is very easy with all the social networks, but a decade ago things were a little different, and clients heard about me from other clients. Word to mouth recommendations are the best kind you can have as a business.“

 

 Did you ever had problems with a customer? And is there an advise you would like to give to young creatives, who would like to start in fashion illustrating?

„Unfortunately, even when you give your best and do everything in your power to satisfy your clients, it is inevitable to have problems once in a while with customers. My best advice for illustrators is to listen always to what your customer needs. Even if they don’t say it specifically, you can always listen carefully to understand what they really need. Also, your service and availability are most of the times the key to a successful project and to a returning customer. Remember that dealing well with an unhappy customer will give you better results than falling apart from it. This is not about your ego, it’s about their end product.“

 

What was your favourite project until today?

Although I love all my projects and it’s really hard to choose, I would say that I mostly enjoyed working on „Babyland“, which is the largest maternity event in Israel! The company producing the event decided to go for a more fashionable look than the usual „soft babies“ branding everyone is used to seeing in these kind of events. The result was spectacular and published nationally. It was a huge success and I loved having such a big part in that.

 

Besides your work as fashion illustrator you are running your own online shop. Could you tell me a bit about it?

„I have been running my own online shop of illustrated products for past year and it’s been an amazing adventure. My products are printed and manufactured in the USA and sent worldwide. Also I plan to start a separate swim and surf collection with a swimwear company this year.“

Thanks alot Yael! I wish you great success for your further projects!

Die israelische Designerin Natalie Walker

Interview mit der israelischen Designerin Natalie Walker

Foto: Petra Stockhausen

(English Version below)

Bei meiner Reise zum kreativen Schmelztegel des Nahen Ostens, hatte ich die Gelegenheit für ein wunderschönes, inspirierendes Interview mit der Designerin Natalie Walker in Jaffa.

Beim Begehen des Ateliers war ich bereits hingerissen von der Atmosphäre und der Warmherzigkeit der Designerin. Sie und ihr niedlicher Sohn empfingen mich dort.

Nachdem wir uns ein bisschen Ruhe im Atelier verschafft haben, da momentan zu allen Tageszeiten auf den Straßen aufgrund von Purim extrem gefeiert wurde, erzählte mir Natalie über ihren Werdegang.

Ihre Ausbildung begann sie im Bereich Textildesign am Shenkar College. Es ist das beste seiner Art im ganzen Nahen Osten und weltweit sogar auf Platz 6 (Stand 2017, laut Business of Fashion) der besten Modeinstitute weltweit.

Sie interessierte sich besonders für die Textilen und die unterschiedlichen Strukturen von Materialien. Daher erschien es für sie vorteilhafter sich im Bereich Textildesign ausbilden zu lassen.

Nach diesen vier Jahren am Shenkar College bekam sie ihren Sohn, woraufhin sie sich eine Auszeit nahm. Während ihrer Ausbildung hatte sie bereits begonnen in kleinen Boutiquen einige selbst designte Teile zu verkaufen oder auch direkt von Zuhause aus. Es war eine Zeit in der sie sich ausprobierte.

Sie lernte die etablierte Designerin Sharon Brunsher, mit ihrem Atelier am Flea Market in Jaffa kennen und arbeitete für vier Jahre bei ihr im Verkauf und im Designbereich mit. Dort lernte sie völlig neue Aspekte des Berufs kennen. Nach drei Jahren bei Sharon Brunsher erstellte Natalie ihre erste eigene Kollektion und bekam die einmalige Chance diese im Atelier der Designerin verkaufen zu dürfen.

 „Ich bekam Feedback von den Leuten und lernte unheimlich viel dadurch. Es ist neben dem Designen an sich das Wichtigste sich mit den Kunden auszutauschen. Zumindest wenn man noch ganz am Anfang steht.“

Sie hat diese Zeit als zweites Studium angesehen, als eine Art „School after school“, wie Natalie es bezeichnete.

„Man kann sogar daran ablesen, wie sich eine Kundin bei der Anprobe bewegt, ob etwas gut sitzt und was man für das nächste Teil vielleicht verbessern könnte.“

die israelische Designerin Natalie Walker

Foto: Petra Stockhausen

Sie kennt aber viele Designer, die nicht selbst verkaufen möchten.

              „Es ist normal, wenn du etwas kreieren willst, möchtest du nicht verkaufen. Aber der Verkauf steht über dem Designen, beides ist miteinander verbunden, denn letztendlich designst du für jemand anderen.“

Wir möchten uns als Designer selbst erfahren, die Farben und Stoffe selbst wählen, obwohl wir es für unsere Kunden tun. Zu Beginn stellte sich Natalie deshalb häufig die Frage, was wünscht sich ihr Kunde? Dann begriff sie aber, dass sie selbst eine Kundin mit Bedürfnissen war.

              „Ich habe mir dann darüber Gedanken gemacht, was ICH jetzt brauche. Oder wie ich mich an diesem oder jenem Ort fühlen möchte.“

Das ist nun ihr Hauptaspekt bei ihren Designs.

Vor zwei Jahren gründete sie dann ihr eigenes Atelier in Jaffa in der David Raziel Straße 7 unweit dem touristischen Zentrum dieser eindrucksvollen Stadt.

Sie zeigte mir ihre Kollektion und erklärte ihre monochrome Linie. Die vielen unterschiedlichen Texturen, die ihre Liebe zum Textildesign widerspiegeln, bilden ihre Farben. Die Palette erstreckt sich von Weiß, Creme- und Sandtönen, Beige, bis hin zu Khaki und Schwarz. Alle Styles sind von ihr handgemacht, ebenfalls viele der Texturen und ebenso Tie-Dye, Stone-washed Optiken und aufwendige Stickereien. Ihre Inspiration für neue Kreationen erhält sie, wenn sie sich nach strukturierten Stoffen umsieht oder selbst mit Haptiken experimentiert.

Auf der Nahalat Binyamin habe ich selbst immer wieder traumhafte Stoffe entdeckt, die jedes Designer-Herz in Deutschland höher schlagen lassen würden. Design, das beherrschen die Israelis, die von so vielen unterschiedlichen Kulturen weltweit beeinflusst wurden.

Abends, so erzählte mir Natalie mit einem leichten Schmunzeln, sitzt sie auf der Couch und sieht sich Netflix an, während sie Texturen auf den Stoff bringt. Bei einer Jacke mit vielen kleinen ausgefransten Löchern braucht es etwa zwei Stunden, bis dieser Effekt das ganze Teil bedeckt. Aber sie braucht die Ruhe am Abend für diese feinfühlige Tätigkeit.

Während des Interviews huschte ihr Sohn durch das Atelier und natürlich war er überall voller Fäden. Wir lachten, denn so sieht es nun einmal aus, wenn man seine Designs selbst erstellt.

die israelische Designerin Natalie Walker

Foto: Petra Stockhausen

Was ist anders an der Modebranche in Israel, als in anderen Ländern, fragte ich Natalie.

    „Es ist schwierig hier, im Land leben nur wenige Menschen. Die meisten der Fashion-Lover davon leben im Zentrum von Tel Aviv. Aber Modedesign ist weltweit ein schwieriges Business.“

Zu ihren Kunden zählen überwiegend Touristen aus Europa oder Amerika, die Jaffa besuchen, aber auch viele Einheimische. Sie denkt auch darüber nach ihre Designs weltweit anzubieten, das zählt zu ihren nächsten großen Zielen. Aber es ist nicht einfach das alleine als Designer zu bewerkstelligen. Sie würde sich wünschen, dass die vielen Designer hier mehr miteinander kooperieren würden und ebenfalls der Staat die Kreativen hier besser fördern würde.

      „Es gibt hier so viele talentierte Designer, vielleicht sogar mehr als hier Menschen leben“, sagte Natalie und lachte dabei.

Sie ist der Meinung, die jungen Kreativen hier, sollten während ihrer Ausbildung schon besser über ihre Möglichkeiten informiert werden. Das ein internationales Problem, das wir auch aus Deutschland kennen, aufgrund dessen ich mein Blogazin Modekarriere.com ins Leben gerufen habe.

       „Du beginnst in der Schule mit einem sehr jungen Alter. Der Schulalltag ist hart und dann, nach deinem Abschluss fehlen dir entscheidende Infos für deine Karriere, sodass du noch einmal von vorne anfangen musst.“

Dennoch findet man zahlreiche selbstständige Designer in ganz Israel. Das Land erlebt gerade einen regelrechten Start-Up Boom.

      „Es ist ein sehr junger Staat, diese Tatsache beeinflusst die Menschen hier. Sie möchten dabei mitwachsen. Dinge verändern sich ständig und wachsen rasant“, so erklärt es sich die Modedesignerin.

     „Außerdem möchten die Leute hier unabhängig sein. Sie lassen sich nicht so gerne etwas sagen und möchten daher lieber ihr eigener Boss sein.“

Sie selbst hatte zu Beginn ihrer Ausbildung nur manchmal an eine Selbstständigkeit gedacht, aber damals sagte ihr niemand, wie so etwas funktionieren würde. Daher freue ich mich sehr, dass sie trotz der Hürden ihren Weg in die Selbstständigkeit gewagt hat und wir dieses inspirierende Gespräch führen konnten.

Vielen Dank Natalie!

Interview with the israeli designer Natalie Walker

During my journey to the creative melting pot of the Middle East, I´ve got the opportunity to have a wonderful and inspiring interview with the Israeli designer Natalie Walker in Jaffa.

die israelische Designerin Natalie Walker

Foto: Petra Stockhausen

When I walked through her studio I already felt her warm-heartedness atmosphere she is working to. Natalie and her lovely son gave me a very kind welcome.

After some resting, as Purim holidays were currently celebrated on every street during those days, Natalie told me about how she got into the fashion business.
She started her education in textile design at Shenkar College, the best college in the Middle East. It´s even ranked as the 6th best fashion institutes in the world (Source: Business of Fashion, retrieved in 2017)

Fashion design Israel

Foto: Petra Stockhausen

She was mostly interested in textiles and the different structures of the materials, so Natalie decided to start her studies in textiles design instead of fashion design. After four years at the Shenkar College she took a little break for the birth of her son.

While studying she started to sell some self-designed clothes at little boutiques, which offered space on the store against commissions. In addition, Natalie sold some self-designed clothes directly from home. It was an experimental phase for her.

Natalie got to know israeli designer Sharon Brunsher. Sharon´s studio is at the Flea Market in Jaffa. Natalie worked at sharon’s studio for four years. She was responsible for the sales and design department and got the opportunity to collect completely new aspects of the job as a fashion designer.

After three years at Sharon Brusher’s studio, Natalie created her very first own collection and got the chance to sell it in Sharon’s studio.

„I´ve got plenty of feedback from the people. I think that‘s the most important thing while designing to be connected with your customers. At least when you start your career you have to feel the feedback.“

She considered this time as a second study, a kind of „school after school,“ as Natalie called it.

„When a customer is coming for a fitting you can see on their movement, if they feel good in what they wear, if something fits or what to improve for next time.“ But she also knows lots of Designers that doesn’t want to sell their own created clothes. „It´s very normal if you want to create something, you don’t want to sell it. But designing is connected to selling, you are always doing it for someone else.“ As a fashion designer we want to express ourselves, we want to choose colours and fabrics. Still we are not working for ourselves, we are doing it for our customers.

At the beginning of the idea of her own brand, Natalie always asked herself what customers want, but soon she realized, that she’s a customer herself with needs as well.

„I thought about what I really need now. How I want to feel at some place?“
That started to be her new point of view for her designs.
Two years ago, she left Sharon Brunsher’s Studio and opened her own studio in Jaffa on David Raziel Street 7, not far from the touristic centre of this impressive city.

She showed me her collection and explained her monochromic line. Many different textures and gradients she uses, reflects her love for textile design. Her colours are restrained. Her palette ranges goes from white, cream, sand tones and beige to khaki and black.

All styles and also many of her textures, tie-dye, stone-washed optics and embroideries are made by her own hands. She gets her inspiration by looking for textured materials and experimenting with its haptic.
Just as curiosity I discovered gorgeous fabrics at the Nahalat Binyamin Street, which would bring lots of joy to every German designer’s heart. In general the israelis have a huge variety in design, which is influenced by so many cultures worldwide.

Natalie told me, with a slightly smile on her face, that in the evenings she’s sitting on her sofa, applying textures to fabrics, while watching Netflix. It can take about two hours to cover a jacket for this effect, but she needs the relaxed atmosphere in the evening for this detailed type of work, as she explains.

During our interview Natalie´s son was running through the studio, of course his clothes were covered in threads, because this is how it looks in a self-made studio. We both started laughing.
“What’s the difference between the Fashion Industry in Israel and other countries?” I ask Natalie.

„Its very hard here, because not enough people live in the country. Fashion lovers mostly live at the centre of Tel Aviv. Though we can say, that fashion business is a difficult one worldwide“.
Tourists from Europe and America, which are visiting Jaffa, are her main clients, as well as some locals.

Her new ambition is, to make her design deliverable all over the world. But as she says it’s not easy to manage this all by yourself as a designer.
She also wishes a better cooperation between israeli designers, together with a better support by the state for the creative heads living in the country.
„There are so many talented designers here – maybe more designers then people,“ Natalie says laughing.

In her opinion young creatives should be informed earlier in their studies about their chances and possibilities. I share the same thoughts, and this is the main reason why I started my Blogazin (modekarriere.com), as for me this problem is international. Young designers also have to fight here in Germany to get to know their possibilities in this branch. “Designers begin their apprenticeship, i. e. Design education in a very early age. They work hard to get good grades but after their graduation they don’t have enough information about their opportunities and they have to start from the beginning”.

Despite this fact, you can find a huge number of independent designers in Israel. You can say there is a start-up boom in the whole country.
Nathalie continues: „Israel is a very young state, which affects young people. They want to grow with it and change things. Furthermore people want to be independent. They don’t like to get said what to do, so they want to be their own bosses“.

At the beginning of her education, Natalie was also thinking about a self-employment, but at that times nobody told her how it could work.
I’m very glad to see how she figured out a way to be independent and that I was able to have this inspiring conversation with Natalie.

Thank you Natalie.

Die Abschlusskollektion – wie kreierst du einen Trend?

der erste Tag mit einer herausfordernden Aufgabenstellung im Hinterkopf: Eine eigenständige Abschlusskollektion zu entwerfen. Aber wie beginne ich? Wie kreiere ich einen Trend?

Mein momentaner Auftrag inspiriert mich dazu, dem Mythos dahinter auf den Grund zu gehen.

Trends werden auf den Laufstegen dieser Welt den Menschen präsentiert. Perfekt inszeniert. Sie entstehen aus den Köpfen genialer Designer.

 

◊◊◊

Trends  können aber auch unspektakulärer daherkommen. Alternative Gesellschaftsformen leben uns Trends vor. Die kleiderhafte Ausdrucksweise von z.B. Punks beflügelt die Massen. Die Suche beflügelt. Der Glaube in eine Anarchie, in eine freie Welt, in eine alternative Lebensausrichtung lässt in uns die Sehnsucht wachsen, uns in unseren Modekombinationen an diese Gruppen anzupassen.

 

Um als Designer einen Trend zu erschaffen, gilt es in erster Linie zu beobachten. Ein Auge auf die Menschen zu haben, auf die unterschiedlichen Gruppierungen. Ihre Bedürfnisse und Sorgen in unserer aktuellen Welt zu kennen. Und den Markt zu sehen. In Geschäfte zu spazieren und die Qualitäten und Details von diesen in sich aufzunehmen.

Wie aber entgehst du Opfer eines aufgetauten Trends zu werden? Bewusst oder unbewusst zu kopieren?

 

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lass dich inspirieren.

 

Nicht nur an der Mode. Gehe in Museen, Möbelgeschäfte, in ferne Länder. Sauge deine Inspiration aus verschiedenen Quellen und gib dir die Zeit, unbekümmert mit einen visuellen Eindrücken zu spielen. Erstelle eine Mindmap mit allen Ideen, die aus deinem kreativen Inneren sprudeln. Halte alles fest. In einem Notizbuch – in Worten oder in Bildern. Meine persönlich Liebste Inspirationsquelle sind Stoffe und Tapeten. Für Letzteres kann ich dir das Tapetenmuseum im Elsass ans Herz legen. Eine Pilgerstätte für eine Vielzahl an Modedesignern.

 

Bei der Modemesse Premiere Vision erhältst du auch eine gute Einsicht über die Farbwelten der kommenden Saison. Viele Kreative ergründeten hierfür den Farbeinsatz führender Stoffhersteller, ja sogar Garnhersteller und ebenso die Beweggründe für diesen Farbwechsel und ihrer Wirkung auf unsere Psyche.

 

Es fühlt sich so wunderbar an, mit den Händen in die verschiedenen Materialien einzutauchen. Vor dem inneren Auge blitzen völlig selbstverständlich die Einsatzmöglichkeiten auf. Durch die Berührung lernen wir einen Stoff wirklich kennen. Und ebenso die feinen Unterschiede auch vermeintlich ähnlicher Qualitäten.

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Es geht um die Farbwelt. Um die Stimmung. Die Atmosphäre, die sich um den Trend legt, ihn greifbar macht. All das auf den Punkt gebracht: in einem Key-Look – komprimierter noch – in ein Key-Item. 

Welche Prints spiegeln die Farbe und die Atmosphäre wider? Die großen Aufreger, die Highlighter einer Kollektion. Und dann ist ein neuer Trend geboren.

 

Suchst du noch mehr Informationen für eine gelungene Abschlusskollektion? Bei Amazon habe ich hier ein interessantes Buch zu diesem Thema gefunden:

Mit einem Klick hier, gelangst du zu Amazon und kannst einen genaueren Blick auf das Buch werfen.
kreative Ergüsse

Inspiration für kreative Ergüsse

Ich hatte vor Kurzem eine Ausstellung besucht, die sich schwer in Worte fassen lässt, da sie mich so sehr beeindruckt hat. Sie hat mich zum Nachdenken angeregt, wenn es um unsere kreativen Ergüsse geht. Ich bin gerade in Recife in Brasilien unterwegs und dabei auf ein Museum des Künstlers Francisco Brennand gestoßen.

Außenbereich des Museums von Francisco Brennand
Außenbereich des Museums von Francisco Brennand

Der Künstler hat sich überwiegend der Arbeit mit Keramik verschrieben. Daneben hat er auch über die Jahrzehnte unzählige Zeichnungen und Gemälde angefertigt. Hierbei hat er sich unterschiedlicher Techniken bedient.

Sein Vater besaß eine Fliesenbrennerei, in der seine Liebe zur Keramik entflammte. Wer nun aber denkt, Brennand habe hübsche, seelenlose Tontöpfe gestaltet, irrt gewaltig. Seine Werke sind skurrile Skulpturen, unterschiedliche Figuren und Fliesenornamente, die uns in eine fremde Welt entführen. Allesamt stehen in und um die alten Fliesenbrennerei. Außerdem tauchen immer wieder säulenartige Kunstwerke oder Gemälde an Hauswänden von ihm in Recife verteilt wieder auf.

Unzählige Werke des Künstlers Francisco Brennand
Unzählige Werke des Künstlers, die er über Jahrzehnte hinweg anfertigte

Der Eingangsbereich ließ mich in eine mystische Welt eintauchen. Eine Art Tempellandschaft. Der Weg war gesäumt von Säulen, auf denen schlüpfende Eier ruhten. Diese Welt hatte etwas Düsteres, etwas Surreales und doch so Wahres. Im Innenbereich der ehemaligen Fliesenbrennerei wurden die Räume über und über mit den Kunstwerken von Brennand gefüllt. Die alten Öfen dienten als Installationsräume. Der Klang von Mönchsgesängen war zu vernehmen und im Inneren dieser Öfen war es bis auf ein einziges Spotlight komplett finster. Einige Besucher hatten großen Respekt vor diesen Räumlichkeiten.

Gemäldesammlung des Künstlers
Gemäldesammlung

Dieses Museum unterscheidet sich in meinen Augen allein von ihrer Dimension immens von allem, was ich zuvor gesehen habe. Es ist ein Museum, gefüllt mit unzähligen Werken einer einzigen Person. Eine Sammlung eines Künstlers. Das ist sicherlich ein Traum vieler Kreativer. Wenn ich mir vorstelle, wie der mittlerweile 91-Jährige weißbärtige Mann noch jeden Tag in dieses Museum kommt, um nach dem Rechten zu sehen. Dabei zieht er vorbei an seiner Sammlung gepackt von Emotionen und Visionen. Jedes einzelne Werk wird ihm eine Erinnerung oder ein Gefühl vermitteln. So wandert der Künstler jeden Tag durch seine Sammlung kreativer Ergüsse. Eine schöne Beschäftigung im Alter.

 Fliesenmosaik von Francisco Brennand
Fliesenmosaik von Francisco Brennand

Mir wurde schlagartig wieder bewusst, was meine Liebe zur Kunst und meine Neigung, Künstler zu sein, ausmacht – das Einfangen von Emotionen und Erinnerungen.
Es ist ein schöner Gedanke, seinen eigenen Kreationen einen würdigen Raum oder sei es auch nur eine Ecke einzuräumen, um sich von Zeit zu Zeit wertschätzend dorthin zu begeben. Gepackt von dieser inspirierenden Erfahrung, möchte ich mir für das nächste Jahr vornehmen meine kreativen Ergüsse in einer Sammlung zusammenzubringen.

Skulptur von Francisco Brennand im Außenbereich
Skulptur im Außenbereich

Einen weiteren positiven Aspekt in einer Art Sammlung für kreative Ergüsse sehe ich, da sie die eigene Entwicklung und die Stärken aufzeigt. Außerdem empfinde ich es als unheimlich motivierend, zu sehen, was bisher alles zusammengekommen ist, denn oftmals verfolgt uns als Kreative das Gefühl zu wenig zu Stande gebracht zu haben.

Wenn du weitere Inspirationen von meinen Reisen suchst, interessiert dich sicher dieser Artikel.

Als Wäsche Designerin in die Selbstständigkeit

Als Wäsche Designerin in die Selbstständigkeit – BRA&BEE

Über Instagram bin ich auf ein ganz besonderes Wäsche Label aufmerksam geworden: BRA&BEE. Was ich daran faszinierend empfand?

Anders als die meisten Modemarken hat die Inhaberin Sarah Ehrentraut ihre Schritte in ihrer Selbstständigkeit auf Instagram dokumentiert. Viele andere Labels posten ansehnliche Bilder ihr Kollektionen über die Sozialen Netzwerke und verschwinden dabei oftmals so schnell wieder in der Masse, wie die Bilder aufgetaucht sind.

Sarah geht in die Tiefe. Sie postet viel Wissenswertes über Schwierigkeiten bei der Entstehung ihrer BH-Modelle und ihre Erfolge. Ebenso beeindruckend finde ich, dass sie ihren Wissensschatz teilt. Damit stellt sie sich auf die Bedürfnisse ihrer Kunden ein. Ihr Feed wirkt sofort sehr ehrlich und man spürt schnell, das Wissen und die Leidenschaft, die die Design Ingenieurin für Mode ausstrahlt. Entsprechend glücklich war ich darüber, mit ihr im Interview für Modekarriere.com den Fragen über die Gründung ihres Wäschelabels und ihre Visionen nachzugehen.

 

Die Leidenschaft für Dessous

Ihre ersten Steps in Richtung Modebranche machte die heute 25-jährige bereits in ihrer Kindheit. Durch ihren nicht enden wollenden Wissensdurst bei der Schnitterstellung begann sie mit einem bekleidungstechnischen Studium an der Hochschule Niederrhein. Im Laufe ihres Studiums rückte eine Thematik immer weiter in den Vordergrund: „Ich hatte schon immer Probleme damit einen passenden BH zu finden. Einen BH der nicht zu groß ist oder nur aus Push-Up-Schale besteht, die alles nur noch unnatürlich aussehen lässt.“ An ihrer Hochschule hatte sie dann die Möglichkeit einen Unterwäschekurs zu belegen. „Die feinen Materialien wie Spitze, der außergewöhnliche schnitttechnische Aufbau und der große Gestaltungsfreiraum haben mich an Dessous schon immer fasziniert.“, schwärmt Sarah. Während des Kurses bestätigte sich noch einmal ihre Leidenschaft.

 

Der Weg als Wäsche Designerin in die Selbstständigkeit

„Der Übergang vom Studium in die Selbstständigkeit war bei mir fließend. Für mein anstehendes Praxissemester war ich auf der Suche nach einem Unterwäsche Unternehmen in der Nähe, ich bin aber leider nicht fündig geworden. Also suchte ich nach Alternativen und wurde von einem Unternehmen, das T-Shirt Prints anfertigt, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Nach einem Probetag schien alles perfekt zu sein. Kurz vor dem 2. Probetag war für mich ganz plötzlich klar, ich will da nicht hingehen. Meine Leidenschaft ist die Unterwäsche. Und wenn ich nicht an das andere Ende von Deutschland ziehen will, dann muss ich mein eigenes Unternehmen gründen. Ob das nun nach dem Studium passiert oder jetzt. Ich hab die Wahl. Ich möchte es jetzt wagen.“

  

So kam Sarah zu ihren Fähigkeiten für den Sprung in die Selbstständigkeit

„Alle spezifischen Fähigkeiten habe ich mir größtenteils selber angeeignet. Anfangs wurde mir natürlich das Basiswissen in dem Hochschulkurs vermittelt und dort nähte ich als Prüfungsabgabe auch schon erfolgreich die ersten Teile. Anschließend habe ich eine Studienarbeit über den BH geschrieben und mir darunter sehr viel über verschiedene BH Typen, Brafitting und das BH nähen angelesen. Das Selbststudium ging dann immer so weiter. Ich habe mich wirklich täglich durch alle möglichen Blogs, Fachliteratur, Videokurse und eigene Erstellung von Dessous weitergebildet.“

 

Die Vision der Design Ingenieurin

„Besonders wichtig ist es mir, den Frauen wieder mehr Selbstbewusstsein und Selbstliebe zu schenken. Große Unternehmen können natürlich nur für einen Bruchteil an Größen lukrativ BHs herstellen. Hat man eine BH-Größe außerhalb dieses Angebots, fühlt man sich schnell zu klein- oder großbusig. Dazu kommt, dass es einfach nur frustrierend sein kann stundenlang für einen passenden BH shoppen gehen / online shoppen zu müssen. Mit meiner Arbeit möchte ich den Frauen zeigen, wie es ist, sich in einem BH wohl-, sexy und schön zu fühlen. Die Gedanken an „ich bin nicht richtig, ich brauche eine Schönheits-OP“ vergessen zu lassen.“

Als Wäsche Designerin in die Selbstständigkeit

Ihre Projekte

Als ich gesehen habe, das Sarah Ehrentraut gerade an der Erstellung eines Ebooks arbeitet, wollte ich gerne mehr über dieses Projekt erfahren.

„Begonnen hat das Projekt eigentlich mit einer ersten eigenen Dessous Kollektion. Diese sollte als besonderes Feature größenverstellbar sein. Als ich mein Vorhaben auf Instagram teilte, wurde ich oft gefragt, ob ich denn auch die dazugehörigen Schnittmuster verkaufen würde. Meine Leidenschaft gilt schon immer besonders der Schnittmustererstellung. Durch das Erstellen von Ebooks kann ich mich wirklich voll und ganz darauf konzentrieren Ideen als Schnittmuster und Nähanleitung umzusetzen. Deshalb habe ich mich dazu Entschlossen die Kollektion vorerst nur als Ebooks zu realisieren. Das erste geplante Ebook ist ein Triangel-BH. Danach folgen dann noch String und Slip Modelle.“

Dies ist jedoch nicht das einzige Projekt, an dem Sarah derzeit arbeitet. Sie ist in weitere vielfältige Aufgaben eingebunden:

„Ich habe einen größeren Auftrag bei dem ich für 6 Lingerie Designs Schnittmuster anfertige und diese Teile dann auch nähe. Alle Teile sind dabei komplett nachhaltig produziert und biologisch abbaubar, was ich unglaublich toll finde. Ein weiteres Projekt ist ein Ebook über die Erstellung von Mode-Illustrationen. Außerdem habe ich natürlich auch fortlaufend Kundinnen, für die ich einen maßgeschneiderten BH und andere Dessous anfertigen darf.“, so Sarah.

Das sind ehrgeizige Vorhaben, die auch sehr vielen anderen Modedesignern in Zukunft helfen können. Dazu möchte ich dich gerne auf dem Laufenden halten, sobald die Ebooks verfügbar sind.

 

Der Arbeitsalltag bei BRA&BEE

„Ich starte mit meiner Morgenroutine, die mich auf den Tag bestens vorbereitet. Dabei mache ich erst ein paar Minuten Yoga, trinke ausreichend Wasser und denke in Ruhe darüber nach wofür ich dankbar bin, was heute meine wichtigste Aufgabe ist und was meine langfristigen Ziele sind. Dann beantworte ich meist noch ein paar Instagram Nachrichten und setze mich an die wichtigste Aufgabe des Tages. Meist besteht diese aus dem Erstellen eines Schnittmusters, Nähen oder dem Beantworten dringender E-Mails. Danach mache ich eine kleine Mittagspause und setze mich an den Laptop. Da bearbeite ich dann entweder Fotos, mache neue Instagram Posts oder beantworte Nachrichten. Wenn ich mit allem soweit durch bin mache ich eine ausgiebige Pause. Anschließend arbeite ich oft noch bis ich ins Bett gehe an neuen Ideen oder meinem Pinterest Account. Eine Sache die ich langfristig ändern möchte, aber meiner Meinung nach ist es auch wichtig am Anfang sehr viel Zeit und Herzblut in sein Business zu geben, um eine solide Basis aufzubauen.“

 

Inspiration finden

„Inspiration finde ich auf vielen Wegen. Das kann sein, dass ich mich von neuen schönen Spitzen inspirieren lasse oder ich auf sozialen Netzwerken Fotos von aufregender Unterwäsche finde. Auch Oberbekleidung bringt mich auf neue Ideen, wie die dazu passende Unterwäsche am besten aussehen würde. An Inspiration mangelt es mir sehr selten.“

Dessous selbst erstellen

 

Ein Allrounder in der Selbstständigkeit

„Ich bin ein absoluter Allrounder. Von Fotos machen und bearbeiten, über die Erstellung meiner Website www.braandbee.com, Social Media Marketing, Grafikdesign für Flyer und Visitenkarten, Modedesign, Schnittmustererstellung und schließlich das Nähen der Dessous. Unterstützung hole ich mir dennoch von Freunden und Familie und innerhalb einer Mastermind Gruppe von angehenden Startups, um auf frische Gedanken zu kommen.“

Umgang mit sozialen Netzwerken für die Selbstständigkeit

„Instagram hilft mir vor allem mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Darüber habe ich schon viele Hobby-Dessous-Näherinnen kennengelernt, welche mich dazu motiviert haben meine eigenen Ebooks rauszubringen. Außerdem gibt es für mich keine aktuellere und einfachere Trendrecherche als darüber.“

 

Das musst du für die Selbstständigkeit wissen

„Ich hätte gerne gewusst, dass es mit den offensichtlichen Dingen wie Wahl der Rechtsform, Gewerbe anmelden und Steuerberater nicht getan ist. Auf einmal kommt auf einen unendlich viel zu, wie z.B. die Textilkennzeichnungsverordnung, Berufsgenossenschaft, DSGVO und Formen der Werbungskennzeichnung, die einen schnell an den Rand der Verzweiflung bringen können. Diese aber nur ein Messgerät dafür sind,  wie sehr man es will und ein Zeichen, dass man sich nicht unterkriegen lassen soll.“

Weitere Informationen zu Sarahs Werdegang findest du auch unter:

 

Vielen Dank, dass du deine spannende Geschichte mit mir und meinen Lesern geteilt hast. Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem weiteren Weg!

Utensilien für Modedesigner

Die Must-Have Utensilien für Modedesigner

Sicherlich ist dir schon aufgefallen, wie viele unterschiedliche Materialen und Utensilien du für dein Vorhaben als Modedesigner angeboten bekommst. Von der Stoffschere bis zum Lineal.
Bei manchen Dingen, wie z.B. Scheren muss man auch mal richtig tief in die Tasche greifen, ohne zu wissen, ob man später mit den erstandenen Utensilien auch klar kommt.
Die nachfolgenden Produkte sind von mir während der Zeit meiner Ausbildung erprobt worden und zeichnen sich durch eine hohe Qualität aus. Die meisten Utensilien benutze ich bis heute. So kannst du dir auch eine Menge Geld sparen, indem du gleich die richtigen Artikel kaufst und kannst lange Freude daran haben.

Für Nähwütige

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Für einen goldenen Schnitt, wie bei der Haute Couture

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  • ein 50 cm Lineal* ist eine echte Erleichterung, gerade wenn du ein Kleid oder einen langen Rock erstellst
  • Minenbleistift, immer spitz ohne lästiges Anspitzen
  • Radiergummi + Radierstift
  • Fixogum *ist ein etwas teurer Flüssigkleber, der allerdings durch seine Eigenschaft abziehbar zu sein, für die Erstellung von Papier Schnitten ideal ist. Kleben, abziehen, kleben. Ein echter Traum beim Ausstellen von Röcken:

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  • Stoffe zum Drapieren vom holländischer Stoffmarkt
    Seidenpapier* günstig auf Rollen vom holländischen Stoffmarkt
    Termin findest du hier. Alternativ gibt es bei Stoffe Hemmers im Onlineshop* eine große Auswahl auch an Bioqualitäten.

Am Anfang steht die Idee eines Modedesigners

  • Buntstifte von Faber Castell
  • Copic Ciao (mit feiner und mittlere Spitze) Für die Hautfarbe benutze ich bei sehr hellem Teint E50 + YR20 und gebräuntem Teint: E21 + E31 (+Schatten und Contouren E33)
  • Feinliner 0,3 und 0,5 von Copic
  • Copicpapier von der Papierfabrik Schoellershammer (nur auf dem richtigen Papier lassen sich Copicstifte nahtlos miteinander vermischen und Schattierungen erzielen. Diese Stifte werden auch für Comiczeichnungen benutzt)
  • Bleistifte in verschiedenen Härtegraden von Faber Castell:

(du wirst zu Amazon weitergeleitet, wenn du auf da Foto klickst)

  • weißer Gelstift
  • Schminke Aquarellfarben (Ich weiß, die Farben sind teuer gerade für den Start, aber glaub mir, so sagenhaft intensive Aquarellfarben hast noch nicht gesehen)
  • Aquarellpapier von Hahnenmühle*
  • Wasserbehälter
  • Mischpalette
  • Materialbibliothek für Schraffuren. Beginn am besten gleich deine Sammlung von Jeansresten bis zum Sandpapier. Du kannst mit Schraffuren unterschiedliche Materialien nachempfinden. Lege das Material unter deine schon colorierte Zeichnung und gehe vorsichtig mit der flachen Kante eines Buntstifts darüber.
  • Sketchbook, um deine Ideen festzuhalten Copic Marker-Skizzenbuch, 12,7 x 17,8 cm, 50 Blatt, SKBK5x7
  • Du willst in die Umsetzung gehen und hast dir überlegt, vielleicht sogar dein eigenes Label zu gründen? Mit meinem Buch PRODUKTIONSREIF bekommst du einen tiefen Einblick in die Modebranche. Fachbuch und Workbook in einem – damit du schnell ins Handeln kommst.
Buch Modelabel gründen Produktionsreif
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Einen Tipp hab ich noch für dich:

Da du dich in einer Branche bewegst, die ständig neue Trendfarben festlegt, würde ich davon absehen, Farben ohne den genauen Nutzen im Voraus zu kaufen. Warte lieber ab, was du wirklich brauchst. Bei dem Hobbymarkt „Idee“ oder in gut sortierten Schreibwarengeschäften bekommst du auch noch spontan Stifte.

Um gut vorbereitet zu sein, habe ich dir speziell auf die Bedürfnisse eines Modedesigners Fachbücher ausgesucht und ebenso Romane, die dich auf dein Vorhaben einstimmen.

Falls du noch Fragen oder eigene Tipps für die besten Utensilien für Modedesigner hast, lass es mich unten in den Kommentaren wissen.

(Credit für Logos: LogoMakr.com)

*Partnerlink für meine Bezugsquellen.

Vorstellungsgespräch als Modedesigner

10 Tipps für ein Vorstellungsgespräch als Modedesigner

Was ist für dich das aller Schlimmste an einem Vorstellungsgespräch als Modedesigner? Dass dem Personaler deine Arbeiten nicht gefallen? Die kühlen und abgeklärten Blicke deines Gegenüber? Die Möglichkeit, deine Schwächen zu erkennen? Es ist ein Thema, mit dem viele an ihre Grenzen stoßen. Bist du aber richtig vorbereitet wirst du dich schon gleich viel souveräner fühlen.

Darum trage ich dir hier meinen Erfahrungsschatz in Sachen Vorstellungsgespräch als Modedesigner zusammen und kann dir schon verraten, dass jedes Kennenlernen anders sein wird und aufs eine Herausforderung darstellt. Es geht letztlich nicht nur darum, dass du dich bestmöglich verkaufst. Es ist ebenso wichtig, dass du ein besseres Bild von deinem Unternehmen erhältst, um selbst einschätzen zu können, ob die offene Stelle richtig für dich ist. Meinen ultimativen Bewerbungsguide speziell für die Modebranche findest du hier.

Eine Chefin betonte immer wieder, sie wolle Designer in einem Vorstellungsgespräch haben, die „sprühen“. Ein guter Kandidat für sie ist ein Mensch, dem man von der Nasenspitze aus und vom ersten Wort her anmerkt, wie viel kreative Energie in ihm steckt. Natürlich spielt dabei das richtige Outfit eine enorme Rolle. Nicht umsonst gilt das Sprichwort: „Für der erste Eindruck zählt“ Vor allem in der Modebranche zählt der noch einmal mehr.

Das richtige Outfit für ein Vorstellungsgespräch als Modedesigner

Nun könnte dir Anne Hathaway im Film „Der Teufel trägt Prada“ in den Sinn kommen. Aber beim richtigen Outfit geht es gar nicht darum, im Chanel Kostüm aufzutauchen und dabei noch schwindelerregend hohe Absätze zu tragen, die jeden deiner Schritte noch unsicherer werden lassen.

Zieh das an, worin du dich wohl fühlst und was deinen Stil unterstreicht. In einem Modeunternehmen musst du auch gar nicht die typischen Stilregeln beachten. Bei einem Vorstellungsgespräch als Modedesigner ist im Prinzip alles erlaubt, wichtig ist nur, dass du symbolisierst, dass du in das Unternehmen passt. Für ein Gespräch in einem Haute Couture Atelier kleide ich mich femininer, als bei einer Jeansmarke.

Soll ich am besten Teile von der Marke tragen, wirst du dich vielleicht Fragen. Wenn du die Marke liebst und sowieso trägst, warum nicht? Allerdings würde ich davon abraten, dich von Kopf bis Fuß in eine ungewohnte Marke zu hüllen und dann beim Vorstellungsgespräch mit der brandneuen Kollektion aufzutauchen. Zum einen ist das für deinen Gegenüber extrem auffällig und natürlich wirst du verstärkt Rückfragen zu erwarten haben.

Auf meiner Pinnwand findest du ein paar aktuelle Anregungen (Stand FS 2018).

Erlange Know-How

Eine gute Vorbereitung macht dich fit für das Gespräch. Lerne etwas über die Firmenphilosophie.

Schau dir an, wo die Marke erhältlich ist. Es wird immer wieder gern gefragt, woher man die Marke kennt.

Außerdem solltest du den Stil der Kollektion beschreiben können und was du persönlich daran bewundernswert findest.

Deinen eigenen Lebenslauf solltest du ebenso gut kennen, wie einige der aktuellen Modetrends der Saison.

Verschaffe dir auch einen Überblick über die direkten Konkurrenten.

Überlege dir gut, wie du begründest, weshalb du gerne für dieses Unternehmen arbeiten möchtest oder warum du den Arbeitsplatz wechselst und mach dir in deiner Vorstellung bereits ein Bild, wie die zukünftigen Tätigkeiten aussehen könnten.

Wie soll ich mich Verhalten?

Sei immer offen und höflich. Steh auf, wenn jemand den Raum betritt, gib jedem die Hand mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich selbst habe ein super schlechtes Namensgedächtnis, dafür gibt es aber einen Trick: Wiederhole den Namen deines Gegenüber. „Ich freue mich sehr Sie kennenzulernen Fr. …“ „Vielen Dank Herr … für die Einladung zum persönlichen Kennenlernen.“

Wo genau deine Hände beim Gespräch sind und ob du deine Beine überschlägst oder nicht, sind Fragen, die evtl. beim Management eine Rolle spielen oder bei sehr seriösen Unternehmen. Solange du nicht lümmelst, deine Schultern schon fast den Tisch vor dir berühren und du den Boden anstarrst, wird vieles toleriert. Es geht nicht um die perfekte Haltung, sondern um deine Ausstrahlung. Du gestikulierst sehr viel? Das ist wunderbar. Aber zwinge dir kein Verhalten auf, das dir sonst auch nicht liegt.

Vielleicht wirst du auch im Unternehmen herumgeführt. Sei neugierig. Begrüße alle anderen Mitarbeiter, bestenfalls gib ihnen die Hand und stell dich kurz vor. (Lieber auch 2x, als jemanden auszulassen). Und bedanke dich am Ende der Führung.

Du kannst das!

Vermittle deinem Gesprächspartner, dass du für alles bereit bist. Selbst wenn du im innersten Panik bekommst, sei mutig und trau dir auch Aufgaben zu, die du bisher noch nicht kennengelernt hast. Die Modebranche wird dich sowieso irgendwann eiskalt erwischen, warum also versuchen, davor davon zu laufen? Was du jedoch unterlassen solltest, ist lügen! Sei offen für neues, aber bleib bei den Tatsachen. Schwindeln wird sehr schnell entlarvt.

Fettnäpfchen umgehen

Rede stehts respektvoll über andere andere Personen. Eine der obersten Regeln lautet: Rede niemals schlecht über jemanden. Weder über deine Lehrer, noch über vorherige Arbeitgeber.

Kein Meister ist vom Himmel gefallen. D.h. erläutere dein Know-How, aber lasse im Gespräch genug Raum, dass dir dein Gegenüber auch noch die Arbeitsweisen des Unternehmens erklären kann.

Sei bitte nicht schockiert, falls man das Gespräch auf Englisch switchen wird, wenn du dies als Sprache in deinem Lebenslauf angegeben hast.

Antworte auch auf „seltsame“ Fragen gewissenhaft. Es ist dazu auch okay zu fragen, ob du eine kurze Bedenkzeit bekommst. Manchmal tauchen etwas abnormale Fragen mitten im Gespräch auf, dies soll dein Stresslevel testen. „Mit welchem Star würden Sie sich vergleichen und warum?“ „Was war das bisher größte Erfolgserlebnis in Ihrem Leben?“

In der Modebrache sollte man unempfindlich, bei der Frage nach der Kleidergröße sein. Ein Modeunternehmen freut sich immer über Mitarbeitern, die evtl. Musterteile zur Beurteilung anprobieren können. Größe 38 ist dabei der klare Favorite. D. h. aber nicht, dass dies ein Einstellungskriterium ist.

Zeige Schwächen

Eine gefürchtete Frage, bei fast jedem Bewerber: „Was sind ihre Schwächen?“ Eigentlich ist das schon ein bisschen frech, aber leider wird diese Frage regelmäßig gestellt. Überlege dir lieber eine aufrichtige Antwort. Spreche auch an, wie du aktuell versuchst, dieses „Problem“ in den Griff zu bekommen. Hier wird jedoch werder verlangt über psychische Probleme zu sprechen, noch über irgendwelche emotionalen Dinge. Es geht lediglich um die kleinen Ecken und Kanten, die wir alle haben, die uns liebenswert machen. Z. B. kann es sein dass du kein geborener Rhetoriker bist, dafür hast du aber erst einen Rednerkurs besucht oder du bist sehr selbstkritisch, was deine eigene Arbeit angeht…

Sei neugierig

Zum Ende des Gesprächs wird man häufig gefragt, wo es noch Unklarheiten gibt oder ob du selbst noch etwas wissen möchtest. Es wird von dir erwartet, dass du neugierig auf das Unternehmen bist. Allerdings ist man oftmals von all den Erzählungen des Personalchefs ziemlich reizüberflutet und es will dir vielleicht so gar kein Stichpunkt mehr einfallen, den es zu hinterfragen gäbe. Kluge Antworten im Vorfeld zu überlegen, kann dich in dieser Situation retten. So könnten mögliche Fragen aussehen:

„Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es in Ihrem Unternehmen?“

„Wie gestalten Sie die Einarbeitungsphase? Wird man dabei das gesamte Unternehmen kennenlernen/durchlaufen?“

„Wie groß ist das Team, in dem ich arbeiten werde?“

Das Assessment Center als Modedesigner

In meiner Laufbahn wurde ich immer wieder mit Assessment Center konfrontiert. Dies auch bei großen Unternehmen, wie Tom Tailor. (Dieses Vorstellungsgespräch als Modedesigner habe ich übrigens über den Young Professionals Day der Textwirtschaft ergattert).

Ein solches „Bewerbungsduell“ dauert meist den ganzen Tag. Mit dir am Tisch sitzen 5 – 11 weitere Kandidaten. Die Aufgaben sind in der Regel machbar, wenn du eine Leidenschaft für den Job hast. Es gibt immer eine kleine kreative Vorstellungsrunde und eine Gruppenaufgabe. Außerdem werden weitere Fähigkeiten, wie Präsentationstalent oder die Beherrschung von Grafikprogrammen getestet. Manchmal sind auch Rollenspiele dabei. Zum Schluss folgt das Einzelgespräch. Leider oftmals mit einer langen vorherigen Wartezeit verbunden.

Vor dem eigentlichen Tag, wurde mir auch schon mal eine Hausaufgabe aufgegeben. Ich hatte 3 Tage Zeit eine Kollektion nach den eigenen Vorstellungen zu entwickeln. Diese Kollektion sollte jeder Kandidat dann zum Ende des Tages hin präsentieren.

Am Ende hat sich bei mir ein Satz der 3 „Jury Mitglieder“ eingeprägt: „Wir suchen nicht nach der Besten, die alle Aufgaben perfekt erledigt. Wir suchen nach der Besten für uns. Jemand, die zwar aus der Gruppe hervorsticht, aber dennoch keine Unruhe schafft.

Alles im Gepäck?

Bring eine vollständige Bewerbungsmappe und ebenso dein Portfolio mit zum Gespräch, auch wenn du eine Email mit Anhang gesendet hast und diese auch offensichtlich angekommen ist. Personalchefs sind vergessliche Wesen und manche Abteilungsleiter wissen schlichtweg nicht, wie ein Kopierer funktioniert, darum überlasse nichts dem Zufall. Dein gedrucktes Portfolio kannst du so auch nochmal präsentieren und wichtige Details veranschaulichen. Eine einfache Möglichkeit, deinen Gegenüber zu begeistern.

Ein Stift und ein nettes Notizbuch sind auch gern gesehene Begleiter bei deinem Vorstellungsgespräch und unerlässliche Utensilien bei einem Vorstellungsgespräch.

Last but not least

Komm unbedingt pünktlich zum Vorstellungsgespräch! Nichts wird dir mehr die Stelle kosten, als ein/e genervte/r Personalchef/in oder gar Unternehmer/in, der oder die warten muss.

Ich wünsche dir viel Erfolg mit meinen Tipps und freue mich von deinen Erfahrungen unten in den Kommentaren zu hören!

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