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Dein eigenes Modelabel

verkaufsstrategien für dein Modelabel

Verkaufsstrategien für dein Modelabel

Wenn du noch ganz am Anfang deiner Gründung stehst, fragst du dich vielleicht, ob du dich schon mit den Verkaufsstrategien für dein Modelabel beschäftigen solltest.  Gleichzeitig fragst du dich, wie du die erste Kollektion deines Labels planen sollst. Du weißt vermutlich noch nicht, welche Stückzahl du produzieren lassen möchtest und wie viele Modelle es geben soll.

Wie findest du eine schlüssige Antwort auf diese Fragen? Durch die Planung deines Verkaufs! Es ist nie zu früh, um dich mit den verschiedenen Verkaufsstrategien für dein Modelabel zu beschäftigen. Selbst, wenn du noch nicht einmal weißt, wie das Design deiner zukünftigen Modelle aussehen wird. Die Verkaufsstrategie passt du an deine Zielgruppe an und deine Modellentwürfe ergeben sich aus den Wünschen deiner Zielgruppe.

Somit ist es notwendig, dass du dich mit deinem Wunschkunden vertraut machst. Denn du wählst die Verkaufsstrategien für dein Modelabel entsprechend dieses Kunden und nicht danach, welche Möglichkeiten für dich persönlich nahe liegen würden.

Deinen Wunschkunden analysieren

Du stellst dir also zunächst die folgenden Fragen:

Wie hoch sind die Ausgaben für Bekleidung jährlich?

Wo kauft dein Kunde überwiegend ein?

Worauf legt er beim Einkaufen wert?

Wann tätigt dein Kunde einen Kauf?

Welche anderen Marken bevorzugt der Kunde?

Es ist ganz wichtig, dass du diese Analyse nicht erst in der Phase der Kollektionsplanung machst, sondern bereits während der Gründungsvorbereitung. Denn ohne einen gut geplanten Verkauf, kannst du keine Produktion planen. Und ohne einen stichfesten Produktionsplan wird dich kein Produktionsbetrieb als ernstzunehmender Geschäftspartner anerkennen. Denn die gewählten Verkaufsstrategien für dein Modelabel entscheiden über:

  • die zu produzierende Stückzahl
  • den Zeitpunkt der Auslieferung
  • die Menge der Vertriebs- bzw. Shootingmuster und Prototypen
  • deine Gewinnmarge
  • die Anzahl der Kollektionsteile
  • die Menge der Folgekollektionen

Und all diese Infos braucht dein Hersteller, um dir ein Angebot machen zu können.

Ein Onlineshop ist ein tolles Marketingtool

Dabei ist ein Onlineshop bei Weitem nicht die einzige Möglichkeit deine Kollektion zu verkaufen. Meist ist es sogar aufwendiger, Besucher auf deine Seite zu bringen und diese über deine Shopseite letztendlich zu einem Kauf zu bewegen. In der Modewelt gibt es viele weitere spannende Vertriebskanäle, die dir langfristiges Wachstum bescheren. Allerdings ist eine Webseite mit integriertem Onlineshop ein tolles Marketingtool, um Endkunden auf deine Marke aufmerksam zu machen und deine Expertise unter Beweis zu stellen. Mit dem zunehmenden Erfolg beginnen jedoch eine Vielzahl an Problemen, die ich aus eigener Erfahrung kenne.

Onlineshops sind nicht automatisch eine der günstigen Verkaufsstrategien für dein Modelabel

Anne Häfner

Mit meinem eigenen Trachtenlabel hatte ich damals einen eigenen Onlineshop geführt. Für diesen hatte ich, wie die meisten Start-ups eine „lächerlich“ kleine Menge Modelle auf Lager. Ein Onlineshop verführt regelrecht dazu nur 1 Stück in jeder Größe parat zu haben. Die Probleme ergaben sich recht schnell: Für eine Fernsehproduktion wurde eine Vielzahl von Modellen geordert und das gleich in unterschiedlichen Größen. Natürlich würde die Produktion nicht alle Modelle behalten, somit war ich zunächst mit der Nachproduktion der Modelle beschäftigt und anschließend mit der Retoure der zurückgegebenen Teile.

Weiterhin hatte ich mit einer Vielzahl an Kundenanfragen zu kämpfen, die meine Tageskapazität bei Weitem überschritt. Somit musste eine Lösung für den Kundenservice her. Erst einige Zeit nach meiner Gründung habe ich mich an andere Vertriebskanäle gewagt, weil ich zunächst der Meinung war, ein Onlineshop ist einfach und kostengünstig. Jedoch ergab sich mit den neu gewonnenen Vertriebspartnern und Händlern ein ganz anderes Problem: der Verkaufspreis, den ich den Händlern bieten musste, fraß meine eigene Gewinnmarge auf.

Daher kann ich dir nur empfehlen, bereits zur Gründung deine Preise für spätere Ausweitungen ordentlich zu kalkulieren. Hast du einmal deine Verkaufspreise festgelegt, ist kein Kunde bereit in Zukunft wesentlich mehr zu bezahlen.

Durch Boutiquen und Einzelhändler Wachstum generieren

Die wenigsten Labels möchten mit einem eigenen Store starten, um möglichst wenig Kapital zu binden und die Fixkosten gering zu halten. Daher lohnt es sich neben einem eigenen Onlineshop auf Boutiquen und inhabergeführte Bekleidungsgeschäfte zuzugehen. Die Vorteile sind ganz klar:

  • Kundenkreis vergrößert sich
  • Möglichkeit Kunden persönlich kennenzulernen
  • höhere Aufmerksamkeit

Allerdings gibt es auch einige Dinge zu beachten, um bei einem Einzelhändler gelistet zu werden:

  • Deine Produkte müssen zum Konzept des Geschäftes passen
  • Eine größere Kollektion mit mehr Modellen und Farbnuancen ist nötig
  • Ware wird meist auf Kommission geordert (mit Rückgaberecht nach Ende der Saison)
  • Deine Gewinnmarge wird geringer, da der Händler auch mitverdienen will
  • Eine professionelle Vorbereitung mit allen Eckdaten zur Kollektion und attraktiv kalkulierten Preisen für den Händler wird nötig
  • Die Akquise nach geeigneten Händlern nimmt zunächst viel Zeit in Anspruch

Teste deine Kollektion bei Endkunden an

Um in den direkten Kontakt mit deinen Endkunden zu kommen und damit wertvolles Feedback zu erhalten, kannst du einen Stand bei örtlichen Shopping Events oder Designermärkten mieten. In diesem zeitlich begrenztem Umfang kannst du deine Kunden besser kennenlernen, bei überschaubaren Kosten für den Verkaufsstand. Ein weiterer Vorteil: Du benötigst keine großen Mengen und sollte dein Stand leergekauft werden, kannst du ihn abbauen und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Gerade für den Kaltstart deines Labels ist diese Verkaufsstrategie sehr hilfreich und du kannst verschiedene Örtlichkeiten austesten.

Pop-up-Shops als Vorläufer zum eigenen Flagship Store

Wenn du langfristig eigene Ladenflächen anstrebst, eignet sich ein Pop-up-Shop, um diese Idee anzutesten. Du bekommst dadurch ein Gefühl dafür, wie viel Ware du benötigst, um die Kleiderständer und Verkaufstische ansprechend bestücken zu können. Außerdem lassen sich so ebenfalls verschiedene Städte, Länder oder Verkaufslagen innerhalb einer Stadt testen, um herauszufinden, welche Lage für deine Kollektion besser funktioniert. Beispielsweise wirst du in Hamburg an der Binnenalster oder am Rathaus andere Kunden vorfinden als im Schanzenviertel. Dabei geht es nicht nur um die Kollektion, sondern auch um das Visual Merchandising, dass die jeweilige Kundschaft dazu bewegt, deinen Pop-up-Shop zu betreten.

Ein weiterer Vorteil von Pop-up-Shops ist, dass diese häufig von der Stadt zusätzlich beworben werden, um die lokalen Händler vor Ort zu stärken.

Fachmessen als Verkaufsstrategie für dein Modelabel für internationales Wachstum

Du fragst dich, wie einige Labels es geschafft haben, international erfolgreich zu werden? Eine Möglichkeit ist es auf den Modeordermessen auszustellen, um deine Marke internationalen Einkäufern vorzustellen. Einkäufer kennen ihre Zielgruppe sehr sehr gut. Sie wissen welche Farben und Passformen sich gut an ihre Kunden verkaufen lassen und wie die Ware am besten platziert werden muss.

Ein Messestand alleine ist jedoch kein Garant für deinen internationalen Erfolg, selbst wenn er noch so liebevoll gestaltet und ausgeleuchtet wurde. Vielmehr ist eine gute Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg. Lade Einkäufer persönlich auf deinen Messestand ein, entwickle Giveaways und Lookbooks und plane ein kleines Event innerhalb deines Standes. Wenn du erfolgreich bist, hast du den Luxus deine Musterkollektion erst nach der Order der Einkäufer in Produktion zu geben. D. h. du produzierst nur, was Einkäufer bei dir bestellt haben und Modelle, die in zu geringer Stückzahl geordert wurden, musst du gar nicht erst produzieren. Das heißt, sie werden beim Hersteller storniert.

Wenn du nicht selbst einen Messestand führen möchtest, gibt es auch die Möglichkeit dies über eine Vertriebsagentur zu tun. Diese haben weitläufige Kontakte zu Einkäufern und auch zu allen Orderterminen Showrooms in den gängigen Orderzentren (z. B. in Düsseldorf, Sindelfingen etc.)

Der internationale Erfolg hat seinen Preis

  • Du musst stetige Neuigkeit für die Einkäufer bringen. Das heißt, die Einkäufer erwarten mindestens 2 bis 4 Kollektionen pro Jahr, weil sich deine Modelle üblicherweise auf der Ladenfläche schnell drehen und der Endkunde nicht vor leeren Kleiderständern stehen soll.
  • Nutzt du Einkaufsabteilungen als Verkaufsstrategie für dein Modelabel, ist es hilfreich die Kollektionen farblich aufeinander aufzubauen und regelmäßig neue Basics in die Kollektion einzufügen.
  • Deine Produktionskosten müssen niedrig sein, um die Handelsspanne für die Dienstleister bezahlen zu können.
  • Die Entwicklung deiner Musterkollektion muss weit vor dem eigentlichen Verkauf fertiggestellt sein, damit diese pünktlich auf den Messen und in den Showrooms zu sehen sind.
  • Du hast Vertragsverpflichtungen und zusätzliche Kosten, durch einen zusätzlichen Partner. Etwa 15 -25% des Verkaufspreises für die Einkäufer.

Wie du dich letztlich auch entscheidest, lege den Blick auf deinen zukünftigen Kunden. Gibt dieser gerne am Samstag Nachmittag sein Geld in feinen Boutiquen aus, sollte es eine deiner Verkaufsstrategien für dein Modelabel sein, Boutiquenbesitzer von deiner Kollektion zu überzeugen.

Um dafür die richtigen Verkaufspreise nennen zu können, habe ich eine erprobte Kalkulationstabelle speziell für Modeprodukte erstellt, inkl. Workbook und Finanzierungstipps, um sowohl deine maximalen Ausgaben für die Produktion zu ermitteln als auch deine benötigten Verkaufspreise, um Gewinne zu erzielen. Hier findest du mein Preistool Estimate.

Estimate by modekarriere
Mit einem Klick auf das Bild gelangst Du zur Preiskalkulation.
In 5 Schritten die Produktion deines Modelabels

In 5 Schritten die Produktion deines Modelabels auslagern

Egal ob ausgebildeter Modedesigner oder Quereinsteiger: Mit dem Entschluss ein Modelabel zu gründen, geht die Frage einher, an wen du die Produktion auslagern kannst.

Und damit beginnt ein Prozess, der häufig unterschätzt wird. Im heutigen Artikel möchte ich dir erklären, was auf dich zukommt, wenn du dich entschließt deine Kollektion in die Hände einer Produktionsstätte zu geben.

Wenn du nicht gerade eine große Modekette bist, beginnen die Vorbereitungen für deine Kollektionen vor dem Launch mindestens ein Jahr im Voraus! Zum einen legst du für die erste Planung grundsätzliche Merkmale deiner Marke fest, wie deine Positionierung am Markt durch deine Preisgestaltung. Außerdem beginnst du mit der eigentlichen Gestaltung deiner Kollektion durch Trendrecherchen und dem Produktionsplan, mit dessen Hilfe du wichtige Kennzahlen, wie Stückzahl, Farbranges und Verkaufszeitraum erörterst. Außerdem baust du dir erstmalig ein Netz aus Partnern und Bekleidungsproduzenten auf, die mit ihrem Know-how schließlich deine Kollektion zum Leben erwecken.

1. Bestimme, welche Modelle in deine Kollektion einfließen sollen

Du hast jede Menge Ideen im Kopf, aber es fällt dir schwer eine Entscheidung zu treffen? Das geht vielen Start-ups so. Auf der einen Seite gibt es ein Meer an Möglichkeiten und auf der anderen Seite stellt sich die Frage, welche Modelle aus diesen Möglichkeiten sind die „richtigen“ für einen erfolgreichen Abverkauf. Starte zunächst mit einer Trendrecherche. Informiere dich bei deinen Mitbewerbern, auf Ordermessen für dein Modesegment oder im Internet. Daraus entwickelst du einen Kollektionsrahmenplan, der alle Merkmale, wie Warengruppen, Stückzahl je Modell, Farb- und Materialkarte, Dessins (Muster), angestrebte VK-Preise und Verkaufszeitraum beinhaltet. Mit einem sogenannten Tech Pack hältst du am Ende alle Details für jedes Modell einzeln fest. Es dient der Produktionsstätte als Wegweiser für die Erstellung des jeweiligen Kollektionsteils und ist unerlässlich, wenn du deine Mode Produktion auslagern möchtest. Für das Ausarbeiten der technischen Zeichnungen und die Festlegung auf bestimmte Materialien kann dir ein erfahrener freiberuflicher Modedesigner helfen.

2. Entwickle einen Produktionsplan, bevor du eine Anfrage an einen Modeproduzenten stellst

Nun stellt sich die Frage, welche Art von Dienstleistung ist anhand der Ergebnisse des Kollektionsrahmenplans für dich geeignet? Bevorzugst du die Zusammenarbeit mit einer Produktionsstätte im Vollgeschäft und möchtest Stückzahlen ab ca. 250 pro Modell herstellen lassen, weil die Modelle nicht allzu aufwendig sind und sich ohne großes Risiko verkaufen lassen? Dafür musst du dich nicht selbst um die Schnitterstellung, die Prototypenentwicklung und die Materialbeschaffung kümmern. Du bekommst sozusagen alles aus einer Hand.

Diese Steps können dir durch den Full-Service einer Produktionsstätte oder -agentur abgenommen werden

Oder basiert deine Kollektion auf sehr aufwendigen Modellen in kleiner Stückzahl, wofür du bereit bist, einige Aufgaben selbst zu koordinieren und an externe Freiberufler abzugeben? Dann ist die Kombination aus Freiberuflern und Modellnähereien für dich interessant.

Diese Dienstleistungen kannst du für die Entwicklung deiner Modelle auslagern
Diese Dienstleistungen kannst du für deine Produktion auslagern

Mit einem Produktionsplan bekommst du einen roten Faden an die Hand, welche Steps wann nötig werden und an welche Unternehmen du deine Produktion auslagern solltest. Außerdem beinhaltet ein Produktionsplan die Information, welche Mengen du wovon benötigen wirst, welche Lieferzeiten es zu beachten gilt und was die einzelnen Posten kosten. Diese Punkte geben nochmal ein realistisches Bild von deiner Idee im Kollektionsrahmenplan wieder. Du kannst so sehen, ab welcher Stückzahl sich ein „Gewinn“ bemerkbar macht und ob dein Verkaufszeitraum realistisch ist.

Regelmäßig unterstütze ich Kundinnen beim Zusammentragen dieser wertvollen Informationen und zeige Kontaktmöglichkeiten auf, um ein Netz an Modedienstleistern aufzubauen. Denke unbedingt daran: Ein erfahrener Partner kostet dich am Ende wesentlich weniger Geld, als eine fertig produzierte Kollektion, die nicht mal die Fixkosten deckt.

3. Verhandle erst über die Konditionen, bevor du deine Produktion auslagern solltest

Da du nun anhand deines Produktionsplans einen Zeit- und Preisrahmen recherchiert hast und deine Modelle professionell und preisgünstig vorbereitet sind, wird es Zeit die jeweiligen Ansprechpartner anzufragen, die für die Art der gewünschten Dienstleistung in Frage kommen.

Wie du deine Produktionsanfrage stellst, habe ich dir in diesem Artikel bereits erklärt. Wichtig ist es, dass du dir unbedingt Zeit für Preisvergleiche zwischen den Produktionsstätten bzw. Modellnähereien nimmst und nicht gleich das erste Angebot akzeptierst. Verhandlungen sind in dieser Branche ausdrücklich erwünscht und ein Ersparnis von 50 Cent pro Teil können schon einen großen Unterschied machen. Lass dich außerdem auf keinen Fall drängen, Verträge zu unterschreiben, ohne dich von der Qualität der Arbeit überzeugen zu können. Am besten lässt du dir ein Referenzmuster anfertigen. D. h. das Modell ist in Farbe und Passform deinem Modell ähnlich, aber noch nicht wie Original. Dazu dient dann dein Tech Pack. Wenn die Firma auf deine Warengruppe spezialisiert ist, sollte dies gar kein Problem sein, auch wenn du noch keinen fertigen Schnitt hast.

4. Startet gemeinsam in die produktionsreife Entwicklung

Hast du dich für eine Bekleidungsmanufaktur oder eine Näherei entschieden, geht es zunächst an die Prototypenentwicklung. In einigen Fällen stellst du die Schnitt selbst. Diese fertigt dann ein freiberuflicher Modedesigner oder Schnitttechniker für dich an. Je nachdem wer für den Schnitt verantwortlich ist, wird eng mit dir an der perfekten Passform arbeiten. Dies geschieht in den sogenannten Anproben. Das genähte Modell wird an einem Passformmodel mit den richtigen Körpermaßen begutachtet und die evtl. Änderungen werden in den Schnitt übertragen, woraufhin ein 2. Prototyp gefertigt wird. Denn der erste Schnitt sitzt eigentlich nie perfekt, egal ob T-Shirt oder Blazer. Das zu verwendende Material sollte bereits Originalware oder zumindest ein sehr ähnliches Material sein, um später keine bösen Überraschungen in der Produktion zu erleben.

Übrigens kann es auch durchaus vorkommen, dass ein Modell nach mehreren Anproben aufgegeben werden muss, da es zwar auf dem Papier gut aussieht, aber in der Realität nicht funktioniert. Daher solltest du gerade beim Launch deiner ersten Kollektion auf nicht zu aufwendige Teile setzen. Diese können oft unnötig viel Geld verpulvern.

5. Bleib in regem Austausch

Nachdem die Passform, das Material, das Dessin etc. harmonieren, gibst du die Bestätigung für den Anlauf der Produktion. Hierzu solltest du als Sicherheit ein Muster anfordern, dass wie in der späteren Produktion aussieht. Denn danach lässt sich nichts mehr ändern. Wenn es sich um eine größere Stückzahl handelt, solltest du dir auch während der Produktion ein bis zwei Muster zusenden lassen, um einen Vergleich zum bestätigten Muster zu haben und evtl. Probleme zeitnah beanstanden zu können. Denn Fehler passieren in der Produktion leider immer wieder. Meist lassen sich diese jedoch nachbessern.

Außerdem macht es Sinn, an dieser Stelle nochmals die Produktionszeit abzufragen, denn oftmals verschiebt sich der Auslieferungstermin, wenn zu viel Zeit für die Entwicklung benötigt wurde.

Gerade beim Aufbau dieser Geschäftsbeziehung schadet ein Besuch des Unternehmens nicht. Dabei lernt ihr euch besser kennen, könnt evtl. Folgeaufträge besprechen und bekommt ein besseres Verständnis von beiden Seiten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass solche Besuche unheimlich lehrreich sind!

Modemesse

Was erwartet dich auf einer Modemesse?

Für Viele ist es kaum zu glauben, aber es gibt eine riesige Auswahl an Modemessen alleine in Deutschland. Für jedes Modesegment gibt es eine spezielle Modemesse, die von Kindermode, über Reitbekleidung bis hin zur Haute Couture reicht. Einige beherbergen Stoffhersteller und Textilagenturen. Andere zeigen die fertigen Kollektionen verschiedener Modemarken, auch Ordermesse genannt.

Ordermesse für Markenbekleidung

Letztere wird überwiegend von Einzelhändlern, Modeeinkäufern und Wiederverkäufern, aber auch Stylisten besucht, die die Kollektionen ca. ein halbes bis dreiviertel Jahr im Voraus ordern. Auf diesen Messen gibt es meist viel zu sehen, die einzelnen Marken buhlen um die Aufmerksamkeit der Messebesucher und nutzen dafür eine einladende Warenpräsentation und verteilen manchmal auch Give-Aways. Eine Vielzahl dieser Messen ist zukünftig in Frankfurt zu finden. Neben selbstständigen Modemarken sind auf einigen Ordermessen auch Hersteller zu finden, die fertige Kollektionen für das sogenannte Private Labeling anbieten. In höheren Stückzahlen nehmen sie auch Sonderanfertigungen entgegen.

Betrittst du den Orderstand einer Marke, wirst du in der Regel gefragt, wer du bist, ob du schon Kunde bist und für welche Firma du arbeitest. Dabei solltest du dich nicht als Gründer, mit der Idee ein eigenes Modelabel zu etablieren, outen, es sei denn es geht dir darum Markenware zuzukaufen oder deren Private Labeling-Angebot zu nutzen.

Ein Besuch einer solchen Modemesse eignet sich für Gründer, aber auch etablierte Mode Start-ups, um einen Überblick über den Markt und die Mitbewerber zu bekommen.

Hier sind die Gründe, warum du als Mode Start-up eine Ordermesse besuchen solltest:

  • Eine Übersicht über deine Mitbewerber (hilft dir auch für das Schreiben eines Businessplans)
  • Du bekommst ein realistisches Bild der Konkurrenz-Situation in der Modebranche und kannst abwägen, wo noch Lücken zu finden sind
  • Du siehst Trends, noch bevor sie im Laden hängen
  • Die Messe bietet die Möglichkeit Innovationen, die bereits in Bekleidung zur Anwendung gekommen sind, zu bestaunen
  • Du kannst Preisvergleiche anstellen, da du meist Einsicht auf die Einkaufspreise erhältst
  • Überblick über Warenpräsentationen und Werbematerialien, die etablierte Marken nutzen
  • Mögliche Kontakte für Private Labeling

Fachmessen für Rohstoffe, Materialien und Zutaten

Ausstellungen für Stoffhersteller und Textilagenturen sind etwas „intimer“. Jeder Aussteller hat eine mehr oder weniger geschlossene Parzelle zur Verfügung. Solche Messen richten sich an Einkaufsbüros, Stoffeinzelhändler, Bekleidungstechniker und Designer. Sie sind auf der Suche nach den perfekten Materialien. Dabei besuchen sie Lieferanten, die sie kennen oder suchen auch neue Geschäftskontakte. Diese Messen finden mindestens ein Jahr im Voraus statt, da erst die Stoffe eingekauft werden müssen, bevor eine Kollektion entwickelt werden kann.

An den Ständen der Textilagenturen bist du als Modelabel ein „gern gesehener Gast“, um deren Ware zu kaufen. Dabei kannst du dir auch ein Probestück bestellen, welche einige Wochen nach der Messe an deine Geschäftsadresse versendet wird. Allerdings wirst du nicht immer alle gewünschten Abschläge auch wirklich erhalten, wenn du noch kein Kunde bist. Auch bei der Order von Stoffen gibt es Mindestabnahmemengen, sodass viele Hersteller für dich als Start-up nicht in Frage kommen. Allerdings kannst du dabei immer nach Restbeständen und Lagerware fragen. Eine Sorgfältige Planung deiner Kollektion im Voraus macht dabei viel Sinn, um die Fragen der Hersteller beim persönlichen Gespräch beantworten zu können. Dabei geht es häufig darum, in wie vielen Farben du einen Stoff ordern möchtest und welche Mengen du benötigst. Bei dieser Gelegenheit kannst du vieles über Herstellungsmethoden, Nachhaltigkeit und Qualität erfahren und dir so einen Lieferantenpool aufbauen, deren Background du schon kennst.

Eine Modemesse für Stoffe und Zutaten mit mehreren Hallen kann dich schnell überfordern. Es warten viele spannende Stoffinnovationen auf dich. Aber was benötigst du wirklich? Schreibe dir eine Einkaufsliste inkl. benötigte Meteranzahl pro Modell. Nimm auch Farb- und Stoffproben mit, die du ins Auge gefasst hast, damit du dich schneller zurecht findest und auch gezielt nachfragen kannst.

Wie kommst du auf eine Modemesse?

Textilmessen sind überwiegend Fachmessen, also nur für Businesskunden. Für die Akkreditierung benötigst du einen Gewerbeschein im Modesegment, einen Nachweis über eine freiberufliche Tätigkeit oder eine Anstellung in einem Modeunternehmen. Bei einigen Messen können auch Modeschüler teilnehmen. Der Eintritt ist in der Regel kostenlos.

Es ist von Vorteil, wenn du das erste Mal eine Modemesse besuchst, mit einigen Ausstellern in Kontakt zu treten, um einen Anlaufpunkt zu haben. Das gibt dir eine größere Sicherheit. Vergiss auch auf keinen Fall genug Visitenkarten von deinem Unternehmen mitzunehmen.

Über die kostenlose Anmeldung zu meinem Newsletter, erhältst du die aktuellen Messetermine 2021 für das 2. Halbjahr. Außerdem bekommst du einen aktuellen Trendreport für FS 2021 dazu. Mit deiner Anmeldung erhältst du ca. 2x im Monat wissenswerte Infos rund um deine Gründerfragen.

Trendmagazin für Modedesigner SS2021

Das Trendmagazin für modedesigner ss2021

Trends kommen und gehen – aber was ist in der aktuellen Saison Spring/Summer 2021 wirklich angesagt?

Stellst du dir auch häufig diese Frage und wüsstest gerne, welche It-Pieces zur Zeit richtig im Trend sind? Ganz klar: Mit der heutigen Schnelllebigkeit gehen gewisse Trends ineinander über, ziehen sich über viele Saisons hinweg (die wir in der Zwischenzeit als selbstverständlich angesehen haben) oder sind schneller wieder weg, als sie erschienen sind.

Fakt ist, dass Trends immer aus Hintergründen entstammt, die aktuell die Welt bewegen, wie z. B.  politische oder sozialkritische Themen. Aktuell beeinflusst natürlich die Corona-Pandemie vieles und Trendagenturen haben seit Beginn dieser Situation agiert und Tendenzen aufgestellt, die richtungsweisend sein könnten. Grundsätzlich dienen diese Trendanalysen Modeunternehmen als Orientierungshilfe zur Planung und Entwurfsentwicklung der kommenden Saisons. Dazu sind Trendscouts überall auf der Welt unterwegs, informieren sich auf Modenschauen, Messen oder auf den Straßen der Weltmetropolen. Dabei sehen sie fast unscheinbare Tendenzen weit im Voraus und brechen diese Themen auf die jeweilige Modemarke herunter. Denn ein Trendthema wird nicht immer gleich ausgelegt.

Insider-Wissen am Rande:

Bevor die Trends sich letztlich in Modeoutfits wiederfinden, werden zunächst Garn- und Farbtrends ermittelt und mit verschiedenen Marken bereits lange im Voraus entwickelt. Eine der frühesten Trendgeber ist z. B. die Garnmesse Pitti Immagine Filati in Italien. Die Aussteller präsentieren die neuesten Trends für den Herbst/ Winter 2022/23, also gut 2 Jahre im Voraus. Diese lange Vorlaufzeit ist auch nötig, um den gesamten Entwicklungsprozess durchlaufen zu können. Für Ende Juni 2021 erscheinen dort die Trendprognosen für Spring/Summer 2023.

Hier habe ich einige Outfit-Trends für dich auf meiner Pinterest-Pinnwand zusammengestellt.

Trendrecherche für das eigene Modelabel

Sich für einen Trend zu entscheiden, bedeutet, dass du eine Tendenz verfolgst, welche Silhouetten, welche Farben und welche Materialien deine Kunden sich wünschen werden. Selbst wenn du dich nicht bewusst für einen „modischen“ Trend entscheidest, folgst du unbewusst einem Trendthema. Denn jeder Trend hat auch einen Gegenpol. Die Recherche, wie deine Kollektion aussehen soll, ist dabei immer sehr zeitaufwendig und verschiedene Trendberichte von Modeagenturen können dir für deine Entscheidungen mehr Sicherheit geben.

Gerade für Start-ups und kleine Modelabels, die am Anfang ihrer Karriere stehen, kann ein Trendmagazin für Modedesigner ausschlaggebend und von hoher Bedeutung sein. Bevor es also für dich mit einer neuen Kollektion los geht, solltest du dir ausreichend Zeit für deine Entscheidungen nehmen und verschiedene Methoden nutzen, um Markttendenzen deuten zu können. Dazu zählen auch Messebesuche, Store-Checks und eben das Lesen von Trendmagazinen für Modedesigner. Es ist wichtig, über die Informationen zu verfügen und deinen Erfolg nicht dem Zufall zu überlassen. Am Ende ist natürlich nicht jeder vorhergesehene Trend der richtige für dein Label und letztendlich deine Kunden. Aber mit dem Wissen, kannst du eine bewusste Entscheidung treffen und wirst mit der Zeit auch immer sicherer. Außerdem bedeutet Erfolg nicht, so viele Trends wie möglich umzusetzen, manchmal lohnt es sich mehr auf trendgerechte Details zu achten. Das Außenvorlassen von Trends kann ein fataler Fehler im Anfangsstadium sein. Eine vorausschauende Denkweise und intensive Recherche hingegen wird durch einen erfolgreichen Verkauf belohnt.

Hol dir dein kostenloses Trendmagazin für Modedesigner

Und genau hierfür haben meine Design-Kollegin Karina Venturini und ich eine Lösung für dich! Wir haben die Recherche für die aktuelle Saison für dich übernommen und alle relevanten Trends zusammengefasst!

Melde dich noch schnell beim Newsletter an und erhalte dein Trendmagazin für Modedesigner für Spring/Summer 2021als kostenloses FREEBIE. Damit bist du bestens für den Spring/Summer 2021 gewappnet!

Greenwashing in der Modeindustrie

Wie kannst du Greenwashing in der Modeindustrie erkennen?

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Bereits im vorherigen Artikel „10 Schritte, wie du dein Modelabel auf ehrliche Art nachhaltig gestaltest“, habe ich das Thema Greenwashing in der Modeindustrie erwähnt. Hält man die Augen offen und weiß, wie sich Unternehmen ein PR-wirksames, grünes Image verleihen, lassen sich die Maschen zahlreicher Modeunternehmen schnell entlarven. Denn heutzutage umhüllen sich alle großen Modeketten mit einem umweltbewussten und ressourcenschonenden Image, ohne weitreichende nachhaltige Änderungen an den Unternehmensprozessen zu vollziehen. Je größer das Unternehmen, desto mehr Greenwashing wird in der Regel betrieben. Zurückzuführen ist das auf unsere gestiegenen Bedürfnisse als Endverbraucher. All die Fakten zur Umweltverschmutzung und die Aufklärungsarbeit, die auch durch das Internet immer stärker vorangetrieben werden, tragen dazu bei, dass wir mehr Wert darauf legen, mit einem guten Gewissen einzukaufen.

Aber was genau ist Greenwashing überhaupt?

Wieso „green“ bzw. auf deutsch grün? Ganz einfach, denn gewisse Farben haben eine bestimmte Wirkung auf den Betrachter. Aus psychologischer Sicht vermittelt grün automatisch das Gefühl für Leben, Natur, Zufriedenheit, Glück und Hoffnung.

Der Begriff Greenwashing kam erstmals in den 1960er Jahren auf, als die Umwelt- und Anti-Atomkraft-Bewegung in Leben gerufen wurden. Die Industrie reagierte mit einer Gegenerzählung und begann, ihre Werbung mit schönen Bildern zu gestalten, um „grüner“ zu wirken. Greenwashing generell beschreibt also eine Marketing- und PR-Strategie, um ein grünes Image zu generieren, aber ohne bzw. nur zum Teil Maßnahmen zu ergreifen.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Greenwashing in der Modeindustrie:

  1. Unternehmen, die auf Grund gewisser Umstrukturierungen im Unternehmen höhere Gewinne erzielen möchten und sich daher dafür entscheiden, ihr Image „grüner“ zu gestalten – auch wenn Nachhaltigkeitsaspekte selbst nicht der Grund für die Umstellung waren.
  2. Unternehmen, die über ihre Umweltfreundlichkeit lügen, indem sie typische Phrasen oder Bilder verwenden, um ihr Image aufzupolieren – auch wenn sie wissen, dass sie nicht nachhaltig agieren.

Wie aber kannst du feststellen, ob es sich bei einem Label um Greenwashing handelt oder tatsächlich ein nachhaltig agierendes Modelabel dahinter steckt?

Siegel ist nicht gleich Siegel:

Informiere dich genau über die Siegel und welche Bedingungen dahinter stecken. Es gibt genug Unternehmen, die deren Standards nicht gerecht werden können und „intelligenterweise“ ihre eigenen Gütesiegel erschaffen. Diese bringen sie dann an ihren nachhaltigen Kollektionslinien an. Es handelt sich dabei oftmals lediglich um Unterkollektionen, bei denen weitaus weniger naturschädliche Verfahren angewendet werden, als bei den restlichen Kollektionen. Meist symbolisieren diese Labels die Naturverbundenheit, indem sie mit grünen Symbolen gestaltet wurden. Fakt ist aber, dass hier nur von den Umständen abgelenkt werden soll, die während der Produktion der üblichen Kollektionen vorherrschen.

Mit Vorsicht sind aber auch Siegel von unabhängigen Prüfinstituten zu genießen. Denn nur, weil auf dem Kleidungsstück ein Siegel angebracht ist, darf man nicht davon ausgehen, dass dieses von A – Z nachhaltig produziert wurde. Manchmal bezieht es sich zum Beispiel nur auf den Ursprung des Stoffs oder die Herstellung. Alle weiteren Details werden ausgeblendet. Beispielsweise ist das Siegel Standard 100 by Oeko-Tex sehr bekannt und bei fast allen Textilunternehmen zu finden. Es besagt, dass alle Bestandteile des Produktes auf Schadstoffe geprüft und somit gesundheitlich unbedenklich sind. Dabei geht das Label über die gesetzlichen Standards hinaus. Dass sich keinerlei chemische Stoffe mehr im Kleidungsstück befinden ist jedoch ein Trugschluss. In diesem Dokument lassen sich die Anforderungen an das Label einsehen (ca. ab Seite 22).

Es gibt nur wenige Siegel, die das gesamte Konzept der jeweiligen Marke prüfen und bestätigen. Hier solltest du auch wissen, dass es Siegel (z. B. Cradle2Cradle) gibt, die mit unterschiedlichen Klassifizierungen, wie zum Beispiel Bronze, Silber, Gold und Platin, arbeiten. Der ausschlaggebende Punkt hierbei ist, dass die Labels mit der niedrigsten Klassifizierung auch das Siegel verwenden können und somit den selben Anschein erwecken, wie diejenigen mit einer höheren Klassifizierung. Die Klassifizierungen haben jedoch gravierende Unterschiede in ihren Anforderungen. Die Labels Made in Green by Oekotex, GOTS und IVN Best haben derzeit die strengsten und umfangreichsten Prüfungen, auch laut Greenpeace. Ein großes Problem bei diesen Siegeln ist jedoch, der Preis für die Zertifizierung und die laufenden Prüfprozesse, den gerade kleine Labels selten aufbringen können.

Tipp: Sollte dir eine Werbung oder Marketingkampagne seltsam vorkommen, dann hast du die Möglichkeit dies bei der Verbraucherzentrale zu melden. Diese prüfen, ob es sich tatsächlich um eine bewusste Täuschung handelt und können im Anschluss auch gerichtlich dagegen vorgehen.

Empfehlung

Viele Fakten zu Prüfsiegeln und Tipps, wie du bei der Materialauswahl auf ehrliche Nachhaltigkeit setzen kannst, erfährst du in meinem Textilkompass.

Textilkompass
Mit einem Klick auf das Bild erhältst du weitere Informationen zum Textilkompass.

Zahlen sagen mehr als Worte:

Vertraue mehr auf die tatsächlichen Zahlen, die ein Unternehmen vorweisen kann, anstatt auf das Storytelling, das mit schönen nachhaltigen Begriffen ausgeschmückt wird. Glaube nicht alles, was du liest. Denn diese Kampagnen sind genau darauf ausgelegt, dir beim Kauf ein gutes Gefühl zu vermitteln. Du sollst kein schlechtes Gewissen haben, dort zu konsumieren, sondern das Gefühl bekommen „auch noch etwas Gutes für die Umwelt“ zu tun.

Transparenz:

Unternehmen, die nachhaltig agieren, haben nichts zu verbergen. Eher im Gegenteil. Sie versuchen, die Verfahren, die sie noch nicht optimal umsetzen können, zu erläutern und eine Tendenz zu geben, wie sie es in Zukunft schaffen wollen, sich stetig zu verbessern.

Vertraue dem Wort vegan alleine nicht:

Denn meist sind die Optionen hierfür stammen aus erdölbasierten Stoffen, wie Polyamid usw. Vor allem beim Ersatz von Leder, kommen diese synthetischen Stoffe Form von Kunstleder zum Einsatz. Vegan hört sich dennoch erstmal sehr umweltfreundlich an und ist natürlich auch in einer Art und Weise eine Trendbewegung. Deshalb lassen sich viele leicht davon verleiten.

Greenwashing als Chance für die Modeindustrie?

Die Generation der Millenials, auch Generation Y genannt (Personen, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden) ist bereit, mehr für Produkte zu bezahlen, wenn sie nachhaltig sind oder einen positiven sozialen Einfluss haben. Man kann beobachten, dass viele umweltfreundliche Start-ups immer mehr Aufmerksamkeit bekommen, weil sie alle ihre Karten auf den Tisch legen. Sie wirken glaubwürdig und die Kunden werden gleichzeitig sensibler gegenüber den Fast-Fashion-Labels. Das widerrum birgt die Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen, indem Unternehmen animiert werden, mehr über Nachhaltigkeit nachzudenken. Ein Slogan, der früher nur eine grüne Marketingstrategie war, kann in Zukunft umgesetzt werden, indem man die Initiative ergreift und nach neuen Technologien oder Strategien sucht.

Greenwashing in der Modeindustrie gibt kleineren Unternehmen die Chance, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen, weil sie in der Lage sind, Prozesse zu hinterfragen und schnell ins Handeln zu kommen, anstatt nur Werbebotschaften zu senden. Immer mehr neue Verfahren und Innovationen erscheinen auf dem Markt. Diese können von kleinen Marken wesentlich schneller umgesetzt werden, da sie nicht den Konstrukten der Fashion-Giganten gerecht werden müssen.

Dieser Artikel wurde von Karina Venturini verfasst.

Wie du dein Modelabel nachhaltig gestaltest

10 Schritte, wie du dein ModeLabel auf ehrliche Art nachhaltig gestaltest

Was wir schon lange wissen: So wie jetzt, kann es mit der Kleidungsindustrie nicht weitergehen, denn sie ist der zweit größte Umweltsünder nach der Ölindustrie. Kein Wunder also, dass jedes Unternehmen nun auf der Nachhaltigkeitswelle mit schwimmen möchte. Hier passiert es jedoch schnell, dass mehr Greenwashing betrieben wird, anstatt interne Umstrukturierung und langfristig nachhaltige Lösungen. Wie du das vermeidest und dein Modelabel nachhaltig gestaltest, erfährst du in diesem Artikel.

Natürlich gibt es zahlreiche Marken, die angeben nachhaltig zu agieren. Aber eins Vorweg: Gerade für riesige Modekonzerne ist es unmöglich innerhalb kurzer Zeit Prozesse im Follow-Up umzustrukturieren und damit vollständig umweltbewusst zu handeln. Hier spielen nämlich zu viele unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Für kleine Unternehmen und Mode Start-ups dies schneller machbar, indem sie sich ihre Flexibilität zum Vorteil zu machen. Sie können die Themen aufarbeiten, die für Fashiongiganten unmöglich umsetzbar sind.

Folgende 10 Schritte helfen dir, das du dein Konzept verbesserst und dein Modelabel nachhaltig gestaltest:

1. Stoffe sind das A&O

Damit du dein Modelabel nachhaltig gestaltest, spielt Qualität eine große Rolle. Informiere dich genau, woher deine Stoffe stammen, selbst wenn sie mit Zertifizierungen gekennzeichnet sind. Am besten bietest du zudem Produkte aus reinen Naturfasern an, wie Baumwolle, Leinen, etc. Gemische aus erdölbasierenden Stoffen, wie Polyester und natürlichen Fasern können kaum recycelt werden. Zudem wird während des Waschvorgangs eine Menge an Mikroplastik in unsere Abwässer gespült, die im Anschluss in den Weltmeeren landen. Vermeide also generell die Verwendung von Kunstfasern. Bist du dir bei einer Ware unsicher, ob toxische Färbeprozesse, Weichmacher etc. im Spiel sind, kannst du eine Probe an ein unabhängiges Textillabor senden.

Knöpfe aus natürlichem Holz

2.   Zutaten

 In Form von Knöpfen, Reisverschlüssen, usw. Bei den Reißverschlüssen wird das Ganze schon etwas komplizierter, denn es gibt kaum Alternativen zu Kunststoff- oder metallischen Reißverschlüssen. Vielleicht lässt sich dein Design  durch eine Alternative Verschlussvariante umgehen. Bei Knöpfen gibt es einige nachhaltige Optionen, wie: Nüsse, Holz, Stein, Muscheln und das sind sind nur einige davon.

3.  Garne

Die meisten vergessen, dass es ebenso wichtig ist bei den Garnen auf Nachhaltigkeit zu achten, was die Zusammensetzung betrifft. Optimal sind hier natürlich Baumwollgarne. Diese findest du bei ausgewählten Lieferanten, die meist auch nachhaltige Meterware verkaufen.

4.  Verpackungsmaterial

Vermeide unbedingt Plastik!!! Vor allem, wenn deine Lieferanten innerhalb Europas ansässig sind, ist dies leicht umzusetzen. Sollte deine Ware länger unterwegs sein, ist dies oftmals nicht möglich, da durch die hohe Luftfeuchtigkeit oft Schimmel entstehen kann. Aber auch hier gibt es mittlerweile super Alternativen, wie Tüten und Beutel aus Zuckerrohr. Aber nicht nur beim Transport, sondern auch während des Verkaufs und der Paketzustellung kannst du darauf achten, nachhaltige und umweltschonende Materialien* zu verwenden. Denke dabei z. B. an Preisschilder, Klebebänder oder Einkauftüten.

5. Kurze Transportwege

 Wünschenswert wäre die Vermeidung von Luftwegen, da Flugzeuge eine Menge an CO² ausstoßen. Das trägt natürlich unter anderem dazu bei, dass die Modebranche der zweit größte Umweltverschmutzer ist. Im besten Fall siehst du dich nach einem Produzenten in einem unserer Nachbarländer oder in Deutschland selbst um. Kleiner Tipp: Kontaktiere Behindertenwerkstätten, die kleine Produktionsmengen übernehmen können. So sorgst du nicht nur für einen nachhaltigen Aspekt, sondern bist gleichzeitig auch sozial engagiert. Außerdem findest du in meinem Modedienstleisterverzeichnis eine kleine Auswahl an Produktionsstätten innerhalb Europas.

6. Ressourcen sparen

Befasse dich mit dem Thema 3D-Darstellung oder kontaktiere einen Designer, der sich damit auskennt. Hiermit umgehst du eine Vielzahl von Prototypen, die zur Passformkontrolle notwendig sind, bevor die eigentliche Produktion starten kann. Durch 3D-Programme lassen sich die Schnitte optimal an einem Dummy erproben. Das Modell kann natürlich auf die Maße und das Aussehen deiner Zielgruppe angepasst werden. Des Weiteren kannst du alte Zeitschriften, die nicht mehr verwendet werden, als Inspirationsquelle nutzen, indem du Collagen aus ausgeschnitten Artikeln erstellst. So landen die Zeitschriften nicht im Müll, sondern dienen zum Teil einem neuen Zweck.

7. Faire Arbeitsbedingungen 

Angemessene Arbeitszeiten, faire Löhne, Arbeitsschutz, keine Kinderarbeit und soziale Absicherungen wünschen wir uns alle im Arbeitsleben. Diese Richtlinien sind auch der Maßstab für eine gute Unternehmenspolitik und glückliche Mitarbeiter. Gerade in Deutschland, wird immer mehr Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance, das mögliche Homeoffice und das Mutter-Kind-Büro gelegt. Gerade als Start-up kannst du mit innovativen Ideen, sowohl das Arbeits- als auch Umweltklima fördern. Weitere Punkt sind Bezuschussungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrräder für Mitarbeiter oder Elektroauto-Ladestationen auf dem Firmengelände. Solltest du am Anfang deiner Karriere stehen, spielt das natürlich erstmal keine Rolle, aber für die Zukunft kannst du dir das auf jeden fall vormerken.

8. Mehr Transparenz durch QR-Codes

Mit einer der neusten Trends sind QR-Codes, um dem Kunden weitere Informationen zum jeweiligen Produkt zur Verfügung zu stellen. Denn Transparenz wird immer mehr gefordert. Wer technisch affin ist, kann auch kleine Clips zu dem Herstellungsprozess einzelner Teile filmen bzw. filmen lassen und diese anschließend hinter einem QR-Code platzieren – die Kunden werden überrascht sein.

Erstelle Modelle, die untereinander gut kombinierbar und über die Saison hinweg tragbar sind.

9. Capsule Wardrobe

Die Capsule Wardrobe definiert sich anhand einer bestimmten Anzahl von Kleidungsstücken – ca. 30 bis 40 Stück – in dem Kleiderschrank einer Person. Diese sind optimal aufeinander abgestimmt und man kann sich perfekt für jeden Anlass kleiden. Entwerfe deine Kollektionen nach dem Prinzip der Capsule Wardrobe, denn so haben deine Kunden zeitlose Kombinationsmöglichkeiten ohne das das Kleidungsstück in der nächsten Saison in der Altkeidersammlung, oder noch schlimmer im Müll landet.

10. Aufklärung über Social Media

Aufklärungsarbeit zu deinem Unternehmen über Social Media ist heutzutage unumgänglich. Kunden bzw. Interessenten möchten wissen, womit du dich abhebst, welche Werte hinter deinem Unternehmen stecken und wie du das Thema Nachhaltigkeit aufgreifst. Dabei gibt es spezielle Influencer und Content Creator, die großen Wert auf Nachhaltigkeit legen. Lasse dich von ihnen inspirieren und schließe Kooperationen.

Einen Extra-Tipp habe ich noch für dich, wie du dein Modelabel nachhaltig gestaltest:

11. Schließe den Kreislauf

Durchdenke den Weg deiner Kleidungsstücke bis zum Ende. Biete deinem Kunden die Möglichkeit seine getragenen Modelle deiner Marke bei dir abzugeben, anstatt diese in den Müll zu werfen. Schließe dazu Kooperationen mit Textilrecyclern oder entwerfe aus den getragenen Teilen eine neue Upcycling-Kollektion. Achte darauf, dass sich wenig Einzelteile aus unterschiedlichen Materialien am Modell befinden, bzw. diese einfach zu entfernen sind, um sie ggf. wiederzuverwerten.

Generell gilt es zu hinterfragen, woher deine Produkte und Dienstleistungen, die du beziehst stammen. Informiere dich genau, wie die Gegebenheiten vor Ort sind. Vertrauen gegenüber dem Produzenten ist gut, persönliche Besuche sind aber besser. Diese tragen auch zum besseren gegenseitigen Verständnis bei.

Vermeide Werbe- und Marketingkampagnen, die du nicht einhalten kannst, denn nichts ist schlimmer, als das ein Mode Start-up mit Greenwashing enttarnt wird. Wenn du einzelne Produktionsschritte noch nicht nachhaltig ausführen kannst, begründe wieso und wohin die Tendenz in Zukunft vielleicht geht. Wenn dein Unternehmen die Werte von Ehrlichkeit und Transparenz vertritt, steht deinem Erfolg nichts mehr im Wege, denn Nachhaltigkeit ist die Zukunft.

Dieser Artikel wurde von meiner Designkollegin Karina Venturini verfasst.

*Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliatelinks, welche ich mit größter Sorgfalt zu deinem Nutzen ausgewählt habe. Solltest du über diese Links eine Bestellung ausführen, erhalte ich eine kleine Provision durch die Vermittlung. Dir entstehen dabei keinerlei Mehrkosten.

Realize your fashion drop – Produktionsagentur auch für kleine Stückzahlen

Typ:

Produktionsagentur für kleine Stückzahlen

Bereiche

Damenoberbekleidung

Herrenoberbekleidung

Service

Modedesign

Kollektionsplanung

Schnitterstellung

Materialbeschaffung

Betreuung des Entwicklungsprozesses

RYFD GmbH & Co. KG

Ort

86609 Donauwörth

RYFD unterstützt junge Labels, Kreative, etablierte Marken,
Influencer und Musiker bei der Umsetzung ihrer Produkte und
Kollektionen.

Das Angebot umfasst u. a. die Kollektionsrahmenplanung, das Sourcing, die Produktentwicklung, die Lieferantenakquise, Lieferantenkontakt während des gesamten Prozesses, sowie das Pricing und wird je nach Kundenbedürfnis individuell abgestimmt und angepasst.

RYFD übernimmt die Kommunikation und Abwicklung der Bestellungen, Lieferantenkommunikation und auch die technische Ausarbeitung. Du bekommst am Schluss dein individuelles Produkt geliefert.

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CLO 3D

CLO 3D – 3 Aspekte, welche die Zukunft der Modeindustrie revolutionieren

(Quelle: Screenshot Webseitentitel von clo3d.com)

Enthält Affiliatelinks*

Der Artikel Warum technische Zeichnungen für dein Modelabel unerlässlich sind hat dir bereits erste Einblicke in die technische Umsetzung von Kollektionen gegeben. Bis dato waren zweidimensionale technische Zeichnungen die gängigste Methode, um mit den Produktionsstätten zu kommunizieren. Nun ist es den Entwicklern von CLO 3D gelungen, die visuelle Darstellung von Kleidungsstücken aufs „Next Level“ zu bringen. Wieso diese Technik der gesamten Modeindustrie zu Gute kommt und gleichzeitig einen sehr hohen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet, erfährst du in diesem Beitrag.

Wieso CLO 3D die Modeindustrie revolutionieren kann

Der Ursprung der Software stammt vom Grafikprogramm „Marvelous Designer“. Dieses richtet sich jedoch stärker an die Gaming Szene. Natürlich gibt es auch andere 3D-Programme, allerdings wurde CLO 3D speziell für Designer in der Modeindustrie entwickelt. Dadurch besitzt es einige Eigenschaften als Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt.


„Bring Fashion to life“ heißt es auf der Website von CLO 3D. Dieses Statement reflektiert am treffendsten die Zukunftsvision, denn durch virtuelle Prototypen können zukünftig in der Produktion eine Menge an Geld, Kilometern und Textilien eingespart werden.

Zukunftsweisende Innovationen durch die 3D-Software

Laut dem Unternehmen kann die Prototypenerstellung von 37 Tagen auf 27h reduziert und die Umsetzung von Innovationen bzw. Neuentwicklungen um 40% gesteigert werden.

Aufgrund der folgenden Punkte ist das möglich:

  1. Virtuelle Schnitterstellung
    Durch die Übertragung maßstabsgetreuer Schnittmuster ist es möglich die Kleidung an einem Avatar zu simulieren und in Echtzeit umzuwandeln. Der 3D-Avatar lässt sich zudem auf die individuellen Körpermaße deiner Zielgruppe abstimmen, sodass du exakt beobachten kannst, wie sich das entwickelte Kleidungsstück, sowohl im animierten Zustand (laufend, rennend, usw.), als auch in einer nicht animierten Version (z.B. stehend, sitzend, usw.), verhält. Du benötigst also mit CLO 3D lediglich einen qualifizierten Modedesigner, um einen Prototypen zu entwickeln. Bei physischen Modellen hingegen, benötigst du deutlich mehr mitwirkende Parteien und das in der Regel für jede einzelne Abwandlung bzw. Größe deines Schnitts. (Schnitttechniker, Schneider/ Produktionsstätte, Zulieferer, Model, usw.). Vor allem was die Gradierung betrifft ersparst du dir viel Zeit. Nimmt man eine Konfektionsgröße 38 und gradiert diese an Hand vorgegebener Formeln zu einer Größe 42, wird diese in den meisten Fällen nicht so passen, wie man es sich vorstellt. Mit dem 3D-Programm kann man die Maße so abwandeln, bis es dem Avatar in der gewünschten Größe am besten passt, ohne es vorab zu Probezwecken nähen zu müssen.
  2. Virtuelle Stoffauswahl
    Mit der großen Auswahl an unterschiedlichen Stoffen, die bei der Installation bereits in der Bibliothek
    hinterlegt sind, kannst du dein Kleidungsstück beliebig oft in allen Stoffvarianten darstellen. So hast du die Option bereits im Voraus zu erproben, welcher Stoff sich am besten eignet ohne Ressourcen beim echten „Probenähen“ zu verbrauchen. Sollte kein passender Stoff dabei sein, stehen kostenfreie Ergänzungen zum downloaden auf clo3d.com zur Verfügung. Hier wirst du auch in den Bereichen vorgefertigter Knöpfe, Reißverschlüsse usw., sogar auch fertiger Kleidungsstücke fündig.
  1. Virtuelle Schnittlagepläne
    Ein weiteres Gadget ist die Auswahl der Lageplanerstellung in den Darstellungsoptionen. Dies
    übernimmt in den meisten Fällen die Produktionsstätte. Es ist sehr zeitaufwendig und der Betrieb muss genaustens rechnen, um hohen Verschnitt zu vermeiden. Der einzige Nachteil an der virtuellen Version ist, dass du lediglich die Schnittteile auf dem Lageplan darstellen lassen kannst, die du auch gezeichnet hast. Hier ist es von Vorteil, die Schnitte zu duplizieren, da du in den meisten Fällen auch eine höhere Stückzahl produzierst. Das bedarf allerdings etwas an Erfahrung.
CLO 3D Fashion

Shirt aus Baumwollcord; Hose aus Stretchsamt

CLO 3D Fashion

Shirt aus Strechjeans; Hose aus Leinen

3D animierte Mode

Eine Chance die Modeindustrie zu revolutionieren

Die oben genannten Punkte stehen deutlich für eine revolutionäre Entwicklung in der Modeindustrie. Immer mehr Unternehmen, wie z. B. Showrooms, Produktionsstätten und Stoffzulieferer greifen auf diese Technik zurück. Leider ist die Methode der 3D-Darstellung in Europa noch nicht all zu verbreitet bzw. sind noch zu wenige Designer qualifiziert ausgebildet, was sich somit auch im Preis für eine 3D-Abbildung ausdrückt. Die Tendenz der Ausbildungsmöglichkeiten ist jedoch steigend, da diese Skills zunehmend gefordert werden. Hauptsächlich auf Grund der Schnelligkeit, Geldersparnis und dem Aspekt der Nachhaltigkeit. In einer Online-Eventreihe werden die CLO 3D Trainerin Julia Braun und ich über 3D-Visualisierungen sprechen und dir kostenfrei einen Überblick über die neuen Möglichkeiten verschaffen. Hier geht es zur Anmeldung. Los geht es mit dem ersten Event am 14. März 2023. Jeden Monat folgt ein neues Thema rund um 3D-Fashion Design.

Hier findest du auch ein paar Einsteigerkurse, mit deren Hilfe du deine Kenntnisse in 3D-Fashion ausbauen kannst.

Onlinekurs für CLO 3D – vom Anfänger zum Experten (deutsch)

Mit einem Klick auf das Bild, gelangst du zum Onlinekurs der Trainerin Julia Braun*

In 32 Lektionen bzw. 50 Videos lernst du den professionellen Umgang mit CLO 3D kennen, um deine Ideen in 3D-Visualisierungen zu verwandeln. Zusätzlich zum Onlinekurs gibt es einen regelmäßigen Zoom-Support durch die Kursleiterin Julia Braun und eine WhatsApp-Gruppe.

Dein Einsteigerkurs in die Welt von CLO 3D (englisch)

Online Kurs CLO 3D
Mit einem Klick auf das Bild, gelangst du zur Online-Akademie Udemy*

Auf Udemy* findest du einen Einsteigerkurs zum Programm CLO 3D. Neben dem Kurs erhältst du auch Praxisaufgaben, um dein Portfolio anschließend mit den Ergebnissen füllen zu können. Für den Kurs genügt die kostenlose Testversion von CLO 3D.

3D-Zeichnungen mit dem Programm Marvelous Designer erstellen

Online Kurs Marvelous Designer 3D Fashion
Mit einem Klick auf das Bild gelangst du zur Online-Akademie Udemy*

Mit diesem Kurs lernst du, wie du zweidimensionale Zeichnungen in 3D-Modelle verwandeln kannst. Für den Kurs nutzt du Software Marvelous Designer 5 und startest ganz easy im einem Shirt.

Dieser Artikel wurde von meiner Design-Kollegin Karina Venturini verfasst.

Technische Zeichnungen für dein Modelabel

Warum technische Zeichnungen für dein Modelabel unerlässlich sind

Enthält Affiliatelinks

Technische Zeichnungen verbinden die wenigsten mit der Modeindustrie, viel eher glaubt ein Großteil von Modegründern, aber auch Modestudenten, dass die aktuelle Mode vor ihrer Entstehung künstlerisch in schwungvollen Linien gezeichnet wird.

Hinter jedem Modell, dass du von einem Modelabel kaufen kannst, steht jedoch eine technische Zeichnung, auch CAD-Zeichnung genannt. Denn sie dienen als Anleitung für die Modeproduktion und sind eine Grundvoraussetzung für die Kommunikation zwischen dir und der Produktionsstätte.

Was macht eine technische Zeichnungen für dein Modelabel so unerlässlich?

Grundsätzlich ist eine per Hand gezeichnete Skizze der erste Schritt eines Entwurfs, daraufhin folgt die technische Zeichnung mit allen Verarbeitungsdetails, auf der im Anschluss die Schnittentwicklung basiert. Mit den fertigen Schnittteilen geht es in die Prototypenerstellung, sowie das Fitting deines Produkts.

Ohne eine detaillierte Zeichnung kommt es zu Verständigungsproblemen zwischen den einzelnen Parteien. So kann es passieren, dass ein Prototyp ankommt, welcher z. B. nicht der gewünschten Silhouette oder der korrekten Innenverarbeitung, etc. entspricht. Bei einer Kommunikation, die lediglich auf Handskizzen beruht, verlängert sich der Prozess der Kollektionsentwicklung und kostet unnötig Geld. Dies kannst du durch eine professionell erstellte technische Zeichnung vermeiden.

Die Darstellungsunterschiede von technischen Zeichnungen für dein Modelabel

CAD Zeichnungen werden zwischen 2D und 3D-Darstellungen differenziert. Letzteres ist seit einigen Jahren immer mehr auf dem Vormarsch und als Zusatz-Skill ein „nice-to-have“, um das Kleidungsstück nunmehr auch animiert darzustellen. Eine 2D-Zeichnung mit allen Beschriftungen ist dennoch essenziell. Dabei ist es wichtig, dass es sich um einen vektorisierten Dateitypen handelt, also um eine skalierbare Grafikdatei.

Um mögliche Interpretationen der Hersteller zu vermeiden, solltest du alle gewünschten Details ausführlich, schriftlich und im besten Fall in englischer Sprache festhalten. Das ist nötig, weil die Abgabe der Produktion oft ins europäische Ausland erfolgt und Englisch bekanntermaßen international die gängigste Kommunikationsweise ist. Zudem kannst du die Anfrage somit an mehrere Produktionsstätten gleichzeitig senden und ersparst dir Zeit es in die Landessprache übersetzen zu lassen.

Muss der Prototyp abgeändert werden, geschieht dies natürlich digital über die CAD-Datei. Nach der Überarbeitung wird die Datei erneut an den Hersteller weitergeleitet. Per Hand würde das um einiges mehr an Arbeit bedeuten. Durch den technischen Verlauf lassen sich aber auch alle vorherigen (geänderten) Schritte nachvollziehen und ggf. wieder aufgreifen, sobald diese zu einem späteren Zeitpunkt benötigt werden. Das wirst du vor allem dann benötigen, wenn du die weiteren Kollektionen planst und Entwicklungskosten sparen möchtest, indem du vorhandene Schnitte abänderst (z.B. Gesamtlänge, Ärmel, Kragen, etc.)

Die folgenden Grafik-Programme verwenden Modedesigner aus der Textilindustrie am häufigsten:

  • Corel Draw (2D)
  • Marvelous Designer (3D)

Allerdings sind hier alle kostenpflichtig. Es gibt zwar kostenfreie Testversionen aber lediglich für einen Zeitraum von ca. 30 Tagen. Dennoch ist, von Grafikdesignern, das kostenlose Programm „Inkscape“ sehr zu empfehlen – gerade, wenn man sich selbst mal versuchen möchte. Natürlich sind hier die Funktionen gegenüber Adobe Illustrator, usw. eingeschränkt. Adobe bietet auch immer wieder Rabattaktionen an, es lohnt sich also regelmäßig nach einem Angebot Ausschau zu halten.

Technische Zeichnung für dein Modelabel
Beispiel einer technischen Zeichnung mit Adobe Illustrator, zum besseren Verständnis in deutscher Sprache

Worauf ist bei einer guten technischen Zeichnung zu achten?

Die Dateien dienen, wie bereits erwähnt, zu Kommunikationszwecken zwischen den einzelnen Stationen während der Entwicklung. Jeder der die technische Zeichnung in den Händen hält, sollte sofort erkennen, worum es gehtund worauf geachtet werden muss. Aber was sind die relevantesten Informationen, die du kennzeichnen solltest?

Um technische Zeichnungen für dein Modelabel professionell umsetzen zu können, solltest du Kenntnisse in der Schnitttechnik/-erstellung und beim Nähen haben. Daneben gibt es aber noch eine Vielzahl von Informationen, die in deine technische Zeichnung einfließen sollten:

  • Abnäher:

 Die Statur des menschlichen Körpers besteht aus Kurven und Proportionen, wodurch Abnäher notwendig werden, um dem Kleidungsstück die gewünschte Form zu verleihen. Natürlich kannst du auch ohne Abnäher arbeiten, wenn deine Kollektion nicht körperbetont ausfallen soll.

  • Innenverarbeitung/Innenleben

 Hierbei wird das Futter dargestellt, wenn nötig (z. B. bei Mänteln, Jacken, Röcken und Kleidern). Wird kein Futter erwähnt, geht der Produzent schnell davon aus, dass keins verwendet werden soll. Wird eine Abfütterung deines Modells gewünscht, solltest du hinterlegen, wie die Innenverarbeitung aussehen soll. Des Weiteren gibt es besondere technische Merkmale bei Kinder- aber auch Berufsbekleidung, sowie Bademode und Wäscheartikel. Hier ist es von hoher Wichtigkeit den Sicherheitsaspekt des Trägers einzubeziehen. So dürfen zum Beispiel in der Industrie keine Modelle während der Arbeit getragen werden, die sich in Maschinen o. Ä. verfangen können. Meist umgeht man dies mit Sicherheitsnähten, wie der Kappnaht.

  • Haptik des Stoffs

 Durch farbliche Unterlegungen, Schattierungen und Zeichnung von Faltenwürfen kannst du durch die technische Zeichnung deine Stoffwahl kommunizieren. Je nach Stoff fällt dieser natürlich anders. Ein Rock aus Leder wirkt steifer und schwerer, als ein Rock aus Seide. Hier können dir vor allem 3D-Darstellungen helfen.

  • Stoffstruktur

Gerade wenn dein Modell aus verschiedenen Stoffen besteht oder Einsätze aufweist, kannst du mit verschiedenen Schraffuren und Füllungen arbeiten, um zu verdeutlichen, welches Schnittteil später aus welchem Material gearbeitet sein soll.

  • Position der Etikettierung/der Label

 Größenetikett, Textilkennzeichnung und Markenlabel sind ein Muss für den Verkauf von Kleidung. Aber auch hier gibt es die unterschiedlichsten Varianten diese anzubringen. Die Entscheidung wird dir der Hersteller nicht abnehmen.

  • Verschlüsse

 Vergisst du Verschlüsse, können böse Überraschungen bevorstehen, denn Produktionsstätten kalkulieren entsprechend und führen deine Anweisungen genau durch. Ohne deinen Hinweis, gibt es keine Verschlüsse. So kommt der Prototyp bei der an und ist untragbar, da das Anziehen nicht möglich ist.

  • Genaue Maßangaben

 Wie lang ist deine gewünschte Gesamtlänge des Produkts. Wie lange sind die Abnäher, Schulternähte, Ärmel, Kragen und gewisse Details, die aus dem Maßstab nicht klar hervorgehen.

Sollten kleinere Lohnnähereien deine Produktion mit geringen Stückzahlen übernehmen, bist du wesentlich näher an Produktionsgeschehen und deutlich intensiver involviert. Hier besteht oft die Möglichkeit mit den Schnitttechnikern und den Modellschneidern enger im Kontakt zu stehen, so dass du deine Ideen ausführlich besprechen und bei Bedarf abändern kannst.

Übergibst du deine Modellentwürfe an eine Produktionsstätte, ist eine technische Zeichnung unerlässlich. Zudem vermittelst du eine gewisse Professionalität mit deinem Modelabel, wodurch deine Anfragen eine höhere Chance bekommen auch beantwortet zu werden. Natürlich sofern die Rahmenbedingungen, wie Mindestabnahmemengen etc. stimmen. Andernfalls fällt es den Mitarbeitern des Produktionsbetriebs, auf Grund der vagen und ungenauen Informationen, schwer dir ein Angebot zu unterbreiten.

Bei der branchenüblichen Umsetzung und Kennzeichnung helfen dir Modezeichner oder gelernte Modedesigner. Diese sind übrigens erfahrungsgemäß in diesem Bereich am häufigsten tätig, was die Relevanz der technischen Zeichnung bestätigt.

Dieser Artikel wurde von meiner Desgin-Kollegin Karina Venturini verfasst.

Brauchst du Unterstützung?

Du hast eine Idee im Kopf, hast aber keine Erfahrung mit technischen Zeichnungen, unterschiedlichen Verarbeitungsmethoden oder der richtigen Stoffauswahl? Zusammen mit meinem Team aus erfahrenen Modedesignern helfe ich dir, deine Idee visuell auszuarbeiten und technische Zeichnungen für dein Modelabel zu erstellen.

Melde dich am besten gleich unter info@modekarriere.com mit einigen Infos zu deinem Unternehmen, bzw. deiner Gründeridee.

nachhaltiges Verpackungsmaterial

PACKHELP – DEIN PARTNER FÜR INDIVIDUELLE PRODUKTVERPACKUNGEN

Typ:

Online Marktplatz für individuelle Verpackungslösungen

Bereiche

Versandschachteln

Klebebänder

Umschläge

Packpapier

Versandtaschen

Verpackungssets

Service

Verpackungens-bestellung

Individuelle Designs

Packhelp SA

Ort

ul. Julianowska 6105-500 Piaseczno, Polen

Foto: Concrete Jungle

Auspacken spielt eine immer größere Rolle im Online-Versandhandel. Darum muss Verpackungen viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Mit dem Online-Plattform Packhelp war es noch nie so einfach individuelles und nachhaltiges Verpackungsmaterial zu bestellen. Bereits ab 30 Stück kannst du eine Bestellung nach deinem Branding selbst gestalten und bestellen.

Gestalte dein eigenes Seidenpapier, nutze ein Klebeband mit deinem eigenen Logo oder die kompostierbaren Versandbeutel, um deinen Wiedererkennungswert zu steigern.

Zudem findest du auch eine Vielzahl von Verpackungen, für den direkten Verkauf im Einzelhandel.

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